ÖGMKG - und Gesichtschirurgie
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Puelacher, Wolfgang<br />
Die sagittale Kurzspaltungsosteotomie des Unterkiefers - eine Alternative<br />
zur Unterkieferostetomie nach Obwegeser/ Dal Pont? (Se03-08)<br />
Wolfgang Puelacher (Wolfgang.Puelacher@uibk.ac.at)<br />
Klinische Abteilung für M<strong>und</strong>-, Kiefer-u.<strong>Gesichtschirurgie</strong> Laboratorium für Gewebetechnologie<br />
MUI, Anichtsr. 35, A-6020 Innsbruck, Austria, EU<br />
Hugo Obwegeser enwickelte in Graz die Sagittale Unterkieferosteotomie (1955), während<br />
Schuchart aus Berlin die Schräge Osteotomie (1954/55) publizierte. Dal Pont (1959) verlegte<br />
den wangenseitigen Kortkalisschnitt weiter nach anterior; er führte ihn im Molarenbereich verti-<br />
kal zum Unterkieferrand <strong>und</strong> erhielt auf diese Weise breitere Kontaktflächen, die entscheidende<br />
Vorteile boten. Nach Einführung von Mini-Osteosynthesesystemen (Stellschrauben, Miniplatten)<br />
<strong>und</strong> nach den Publikationen von Langzeitresultaten erscheinen die Sabilitätsanforderungen<br />
zufriedenstellend gelöst. Wichtige, noch nicht vollständig gelöste Probleme stellen Sensibili-<br />
tätsstörungen der Unterlippe, des Kinns <strong>und</strong> die Positionierungsabweichungen im Kieferge-<br />
lenksbereich dar.<br />
Aus diesen Hauptgründen wurde vom Autor eine Modifikation der Sagittalen Spaltungsosteoto-<br />
mie entwickelt:<br />
die Sagittale Kurzspaltungsosteotomie.<br />
Argumente für die Sagittale Kurzspaltungsosteotomie :<br />
kurzer Spaltungsbereich - Verminderung von Sensibilitätsstörungen, Verminderung des Ab-<br />
stehens der buccalen Knochenlamelle des gelenktragenden Fragmentes bei Vorverschiebung<br />
des zahntragenden Fragmentes, Vermeidung von Fehlpositionierungen der Kiefergelenke bei<br />
Repositionierung des zentralen Fragmentes mittels Schwalbenschwanzrepositionsinstrument,<br />
geringere Denudierung des Knochens, ausreichende Anlagerungsflächen für übungsstabile<br />
Osteosynthese von enoral.<br />
Es wird über Langzeitergebnisse von 378 operierten Patienten berichtet <strong>und</strong> die Vor- <strong>und</strong> Nach-<br />
teile der Methode werden diskutiert.<br />
Scheibenbauer, Monika<br />
Cephalometrische Analysen bei Patienten mit obstruktivem<br />
Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) (Se04-02)<br />
Scheibenbauer Monika 2, Puelacher Wolfgang 1, Laimer Klaus 1, Puelacher Christoph 3,<br />
Weinseisen Maria 1, 3, Rasse Michael 1 (Wolfgang.Puelacher@uibk.ac.at)<br />
1: Klinische Abteilung für M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> <strong>Gesichtschirurgie</strong>, Leiter: Univ.-Prof. Dr. Dr. Micha-<br />
el Rasse, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich 2: Klinische Abteilung für Kieferortho-<br />
pädie, Leiter: Univ.-Prof. Dr. Dr. Martin Richter, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich<br />
3: Schlaflabor, Private Krankenanstalt, Leiter: Dr. Christoph Puelacher, Telfs, Österreich<br />
Hilfe bei der Indikation zur korrektiven, skelettverlagernden Chirurgie bei OSAS dar.<br />
26 27<br />
Einleitung:<br />
Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, die in<br />
den letzten Jahren zunehmende Bedeutung erfahren hat.<br />
Ziel dieser Studie war es, strukturelle anatomische Merkmale bei Patienten mit OSAS zu evalu-<br />
ieren <strong>und</strong> die Hypothese der möglichen Korrelation zwischen klinischen, polisomnographischen<br />
<strong>und</strong> cephalometrischen Ergebnissen sowie der Schwere der schlafbezogenen Atmungsstörung<br />
zu überprüfen.<br />
Material <strong>und</strong> Methode:<br />
50 konsekutive Patienten mit polisomnographisch gesichertem OSAS unter nächtlicher C-PAP-<br />
Therapie wurden untersucht. Ges<strong>und</strong>e Probanden wurden als Kontrollgruppe verwendet. Ne-<br />
ben der cephalometrischen Analyse, der diagnostischen Polisomnographie, der Aufzeichnung<br />
der ESS (Eyeword-Sleepeness-Scale) <strong>und</strong> der SSA (Selbstanalyse der Schlaf- <strong>und</strong> Aufwach-<br />
qualität) wurden der BMI (Body Mass Index) sowie der Hals- <strong>und</strong> Abdominalumfang (Verteilung<br />
der Fettakkumulation) gemessen.<br />
Ergebnisse:<br />
Patienten mit schwerem OSAS zeigten in der cephalometrischen Analyse gehäuft einen: ver-<br />
minderten PAS (Posterior Airways Space), ein kaudal verlagertes Hyoid sowie eine Retropositi-<br />
on der Mandibula. Die Schwere des OSAS zeigte eine Korrelation mit dem erhöhten BMI (Body<br />
Mass Index).<br />
Diskussion:<br />
Charakteristika der kraniofazialen Knochen- <strong>und</strong> Weichteilstrukturen sowie Einengung des<br />
posterioren Luftweges im Bereich des Pharynx bzw. Vergrößerung der Weichteilstrukturen im<br />
Bereich der oberen Luftwege können einen wichtigen Risikofaktor bei der Entwicklung eines<br />
OSAS bei schlanken Patienten darstellen. Bei adipösen Patienten mit locoregionärer zervikaler<br />
Fettakkumulation erscheint die Ausprägung des OSAS aggraviert. Die cephalometrische Analy-<br />
se in Kombination mit polisomnographischen Ergebnissen <strong>und</strong> klinischer Evaluierung stellt eine