Stahlreport 2018.01
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zukunft<br />
Neben den politischen Umbrüchen<br />
erfordere der technologische Aufbruch<br />
mit den einhergehenden Veränderungen<br />
in der Wertschöpfung<br />
ein massives Umdenken in den Unternehmen<br />
und in der Politik, um die<br />
Wohlfahrtsgewinne zu sichern. Wirtschaftliche<br />
Stärke und soziale Sicherheit<br />
sind dabei zwei Seiten derselben<br />
Medaille“, mahnte Bingmann.<br />
Die neue Bundesregierung dürfe nicht<br />
nur soziale Gerechtigkeit, Flüchtlinge<br />
und Energiepolitik in den Mittelpunkt<br />
stellen, sondern müsse auch<br />
Zukunftsthemen wie Bildung, Digitalisierung,<br />
Infrastruktur und internationaler<br />
Handel berücksichtigen.<br />
„Das Korsett der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen, die uns die<br />
Politik setzt, muss wieder lockerer<br />
geschnürt werden. Wir brauchen<br />
Gestaltungschancen und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
statt Schranken und<br />
neue Barrieren. Nicht umsonst klagen<br />
unsere Groß- und Außenhändler<br />
regelmäßig über die überbordende<br />
Bürokratie, eine hohe Steuerlast und<br />
zu starre Arbeitszeitregelungen“, forderte<br />
der Präsident.<br />
Zugleich plädiert er dafür, in der<br />
Finanzpolitik den Konsolidierungskurs<br />
nicht zu verlassen und den Verteilungsspielraum,<br />
der angesichts<br />
sprudelnder Steuereinnahmen noch<br />
bleibe, für Entlastungen und sinnvolle<br />
Zukunftsinvestitionen vor allem<br />
in drei Bereichen zu nutzen: In die<br />
Infrastruktur, und da sei nicht nur<br />
der Breitbandausbau gemeint, sondern<br />
auch Straßen und Brücken,<br />
Schienen und Wasserwege, Häfen<br />
und Flughäfen. Dann selbstverständlich<br />
auch in Bildung und Qualifizierung<br />
sowie in die Weiterentwicklung<br />
der digitalen Technologien in<br />
allen gesellschaftlichen Bereichen.<br />
Entscheidend sei auch, wie es<br />
mit Europa weitergehe. Dies sei der<br />
wichtigste Markt, Heimatmarkt und<br />
Basis für die weitere Globalisierung.<br />
Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Brexit<br />
– drei tiefgreifende Krisen – hätten<br />
die Schwächen der EU gnadenlos<br />
aufgedeckt. Und gleichzeitig seien<br />
diese Krisen auch Beleg dafür, dass<br />
die globalen Herausforderungen nur<br />
gemeinsam gemeistert werden könnten.<br />
2<br />
GROSSHANDELSUMSÄTZE IN DEUTSCHLAND 2007 bis 2018<br />
in Mrd. Euro<br />
1.250<br />
1.235<br />
1.205<br />
1.200<br />
1.178<br />
1.167<br />
1.154<br />
1.154<br />
1.144<br />
1.150<br />
1.134<br />
1.126<br />
1.100<br />
1.050<br />
1.041<br />
1.047<br />
1.000<br />
950<br />
943<br />
900<br />
850<br />
800<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017* 2018*<br />
* BGA-Prognose<br />
Entwicklung des deutschen Außenhandels 2005 bis 2018<br />
in Mrd. Euro<br />
1.400<br />
1.340<br />
1.276<br />
1.194 1.204<br />
1.200<br />
1.124<br />
1.093 1.088<br />
1.061<br />
1031<br />
1104<br />
1.000<br />
965 984<br />
952<br />
893<br />
903 899 890 910<br />
949 955<br />
800<br />
786<br />
806 803 797<br />
770<br />
734<br />
628<br />
665<br />
600<br />
400<br />
244,3 248,9 245,0<br />
195,3<br />
158,2 159,0<br />
178,3<br />
193,2 197,6 213,6<br />
236,0<br />
138,7 154,9 158,7<br />
200<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017* 2018*<br />
Einfuhr (in Mrd. EUR) Ausfuhr (in Mrd. EUR) Außenhandelssaldo (in Mrd. EUR) *BGA-Prognose<br />
Großhandelsklimaindikator 2007 bis 2018<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
1.HJ.07 1.HJ.08 1.HJ.09 1.HJ.10 1.HJ.11 1.HJ.12 1.HJ.13 1. HJ 14 1. HJ 15 1. HJ 16 1. HJ 17 1. HJ 18<br />
aktuelle Geschäftslage zukünftige Geschäftslage Klimaindikator<br />
Werte über 100 Punkte bringen eine positive Bewertung, Werte unter 100 ein negative Bewertung zum Ausdruck.<br />
Quellen, 3: BGA<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|18<br />
29