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Stahlreport 2018.01

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Verbände<br />

und Politik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Forschungsprojekt zum Storytelling in Berlin vorgestellt<br />

Die Dimensionen der Digitalisierung<br />

Beeindruckt von den Dimensionen der Digitalisierung zeigte sich Bundesbildungsministerin Johanna<br />

Wanka bei ihrem Rundgang durch die Ausstellung zur BIBB-Konferenz Ende November in Leipzig.<br />

Die Tagung mit mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fokussierte diese nachhaltige Vielfalt<br />

einmal mehr auf die Berufsbildung und ihr Spitzenpersonal. Das Motto des Treffens: „Berufsbildung<br />

4.0 – Zukunftschancen durch Digitalisierung“. Verliehen wurden die Hermann-Schmidt-Preise.<br />

Beeindruckt von den<br />

Dimensionen der<br />

Digitalisierung: Bundesbildungsministerin<br />

Johanna Wanka<br />

Foto: BMBF<br />

Wie diese Erkenntnisse in künftige<br />

Politik umgesetzt werden könnten,<br />

machte Prof. Dr. Johanna Wanka<br />

in ihrer Rede zur Eröffnung des Kongresses<br />

in drei Punkten deutlich: Sie<br />

forderte<br />

z mehr Hard- und zudem<br />

z geeignete Software sowie – auf dieser<br />

Basis –<br />

z die intensive Förderung der beruflichen<br />

Aus- und Weiterbildung.<br />

Die amtierende Bundesbildungs- und<br />

Forschungsministerin mag bei der Formulierung<br />

dieser Forderungen insbesondere<br />

an ihren Besuch auf dem Messestand<br />

der Sächsischen<br />

Bildungsagentur gedacht haben, wo<br />

sie sich über den Einsatz und die Möglichkeiten<br />

von LernSax informiert hatte.<br />

Mit dieser vom Freistaat Sachsen finanzierten<br />

Lern- und Kommunikationsplattform<br />

wird beispielsweise in die<br />

Dresdner Lehrerausbildung investiert<br />

und so auf einen schnellen Transfer in<br />

die Schulen und deren Schüler gesetzt.<br />

Die sollen so dort abgeholt werden, wo<br />

sie sich in ihrer digitalen Entwicklung<br />

befinden. Das schließt den Handygebrauch<br />

im Unterricht ebenso ein wie<br />

das Führen eines elektronischen<br />

Berichtsheftes über die Ausbildung.<br />

Und auf diesem Wege bildet Berufsschule<br />

Leben ab, die Gesellschaft ebenso<br />

wie die Wirtschaft.<br />

Ausbilder und Lehrer<br />

Den Drei-Punkte-Plan der Bundesbildungsministerin<br />

ergänzte Prof. Dr.<br />

Friedrich Hubert Esser als Präsident<br />

des Bundesinstituts für Berufsbildung<br />

(BIBB) in seiner Eröffnungsrede durch<br />

eine vierteilige Analyse:<br />

z Der durch die Digitalisierung ausgelöste<br />

Strukturwandel führe erstens<br />

zu mehr Dienstleistungen, was<br />

z zweitens die Ausbildungsberufe entsprechend<br />

beeinflusse, die<br />

z drittens ohne besonders qualifizierte<br />

Ausbilder und Lehrer nicht mehr vermittelt<br />

werden könnten, was<br />

z viertens – im Erfolgsfall – das Duale<br />

System attraktiver machen könne.<br />

Die zweite Hälfte dieser Analyse<br />

bestimmte eindeutig das weitere Konferenzgeschehen<br />

in Leipzig: Auf die<br />

Ausbilder und ihre Unterstützer vor<br />

allem kommt es an. Sie müssen Vorreiter<br />

der Digitalisierung werden, sich<br />

an die Spitze der Bewegung für eine<br />

Verbesserung des Dualen Systems setzen.<br />

So betonte Esser, die Digitalisierung<br />

erfordere auch eine entsprechende<br />

Qualifizierung und Weiterbildung<br />

des Ausbildungs- und Lehrpersonals.<br />

Das BIBB werde sich deshalb<br />

für eine bundesweite Initiative für<br />

Ausbildungspersonal und Digitalisierung<br />

einsetzen. „Damit soll für das<br />

Ausbildungspersonal ein transparenter<br />

und gleichzeitig anwendungsorientierter<br />

Service zur Verfügung<br />

stehen, um medienpädagogische Kompetenzen<br />

zu erlangen.“ Denn, so der<br />

BIBB-Präsident weiter: „Wie erfolgreich<br />

die Herausforderungen der Digitalisierung<br />

für die berufliche Bildung<br />

letztendlich bewältigt werden können,<br />

steht und fällt mit der Kompetenz<br />

des betrieblichen und schulischen<br />

Ausbildungspersonals. Auf sie<br />

kommt es an.“ Wenn es nicht gelinge,<br />

die Lehrer und Ausbilder mitzunehmen<br />

und sie von den Chancen der<br />

Digitalisierung zu überzeugen, werde<br />

es in der betrieblichen und schulischen<br />

Ausbildungspraxis nicht funktionieren.<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Dabei gilt auch für diese Fokussierung<br />

des Megatrends der Digitalisierung<br />

gerade auch für die Tagungsthemen<br />

das Prinzip der Nachhaltigkeit, also<br />

die Betrachtung sowohl unter ökonomischen<br />

und ökologischen als auch<br />

sozialen Aspekten:<br />

z Das Teilprimat der Wirtschaft erklärt<br />

sich nicht nur semantisch; Berufsbildung<br />

4.0 ist in aller Munde, nachdem<br />

die Begrifflichkeit von der Industrie<br />

4.0 den Weg geebnet hatte. Gerade<br />

auch der Bildungssektor unterliegt<br />

54 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|18

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