Stahlreport 2018.01
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Wirtschaftszahlen zum Stahlbau<br />
Rückblick ohne Ausblick<br />
Im Rahmen des Fachtages zum Brückenbau hat das Bauforum<br />
Stahl zuletzt zum Herbstbeginn des vergangenen Jahres die<br />
Wirtschaftszahlen der Stahlbaubranche 2016/2017 veröffentlicht:<br />
Die gesamte Branche „Planen & Bauen mit Stahl“ habe 2016<br />
rund 11,3 Mrd. € erwirtschaftet. Zu den Aussichten für 2018 wurde<br />
damals keine Stellung genommen.<br />
Den größten Umsatz dabei hatte<br />
2016, wie auch in den Jahren zuvor,<br />
der ausführende Stahlbau. Ingenieure<br />
und Architekten konnten ihre Umsätze<br />
2016 leicht steigern, Verzinker haben<br />
gleichbleibende Umsätze gemeldet,<br />
während die Stahlhersteller sinkende<br />
Umsätze realisieren mussten. Der Stahlhandel<br />
konnte aufgrund der gestiegenen<br />
Stahlpreise nach Angaben von<br />
bauforumstahl (BFS) wieder einen steigenden<br />
Umsatz aufgrund der gestiegenen<br />
Stahlpreise generieren.<br />
Die Produktion im deutschen Stahlbau<br />
hat sich in den vergangenen Jahren<br />
bei rd. 2 Mio. t eingependelt. Im<br />
Jahr 2016 wurde mit 2,08 Mio. t eine<br />
nahezu gleiche Stahlbautonnage wie<br />
in den Jahren zuvor erreicht. Der bereits<br />
während der jeweiligen Quartale 2017<br />
festgestellte Zuwachs im Bereich<br />
Türme, Gittermaste und ortsfeste<br />
Gerüstkonstruktionen machte im<br />
Gesamtjahresvergleich zu 2015 ein<br />
Plus von 7,9 % aus.<br />
Im Geschossneubau hat sich der<br />
Marktanteil von Baustahl zum zweiten<br />
Mal 2016 in Folge leicht erhöht und<br />
erreichte 8,7 %. Der Anteil von Stahlbeton<br />
hingegen ist etwas gesunken,<br />
wobei dieser Baustoff mit zuletzt 63,9<br />
% Marktanteil an der aufgehenden Konstruktion<br />
den Geschossneubau deutlich<br />
dominiert.<br />
Im Jahr 2016 ist der Marktanteil von<br />
Stahl im Hallenbau auf 24,7 % gesunken.<br />
Dies sei vorwiegend auf die geänderte<br />
Bauaktivität in diesem Segment<br />
und auf die unterschiedliche Entwicklung<br />
der Baupreisindizes zurückzuführen:<br />
In Handels- und Lagergebäuden<br />
wird im Verhältnis zu Beton<br />
weniger Stahl eingesetzt als in anderen<br />
Hallenbauten. 2016 war der Anteil<br />
von Handels- und Lagergebäuden im<br />
Vergleich zum Vorjahr jedoch von 52,6<br />
auf 55,9 % angewachsen. Gleichzeitig<br />
ist auch der Preisindex für Betonarbeiten<br />
stärker gestiegen als der entsprechende<br />
Index für Stahlbauarbeiten.<br />
BFS fördert das Bauen mit Stahl<br />
und ist ein Forum rund um Architektur,<br />
das ressourceneffiziente und wirtschaftliche<br />
Planen und Bauen sowie<br />
das Normenwesen. Das Forum bietet<br />
unabhängige Beratung sowie Wissenstransfer<br />
und repräsentiert rund 500<br />
Mitglieder entlang der gesamten Prozesskette:<br />
Stahlhersteller, Stahlhändler,<br />
Stahlbauer, Zulieferer, Feuerverzinkungsbetriebe,<br />
Rohstoffanbieter<br />
und Hersteller von Brandschutzbeschichtungen,<br />
Planende sowie Vertreter<br />
der Wissenschaft. 2<br />
Produktionsprognose deutlich erhöht<br />
Erwartungen der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie<br />
Die Stahl und Metall verarbeitende<br />
Industrie hat ihre Produktionsprognose für 2017<br />
im vierten Quartal des vergangenen Jahres auf<br />
der Basis der Ergebnisse der ersten neun<br />
Monate von +1 % auf +4 % erhöht. Das hat der<br />
WSM mitgeteilt, der sich auf eine Prognose für<br />
2018 aber noch nicht festlegen wollte.<br />
Stahl- und Energieseite bleibt immens hoch<br />
und der Preisdruck der Kunden ebenfalls.“<br />
Im Wahlmonat September war trotzdem der<br />
Optimismus in die Stahl und Metall verarbeitenden<br />
Unternehmen zurückgekehrt. Während<br />
die Einschätzung der aktuellen<br />
Geschäftslage auf dem Niveau der Vormonate<br />
lag (-0,9), klettern die Zukunftserwartungen<br />
um 16,6 Saldenpunkte auf den<br />
höchsten Wert seit Mai 2010 und den zweithöchsten<br />
Wert seit der Jahrtausendwende.<br />
Nach Angaben aus dem Wirtschaftsverband<br />
Stahl-und Metallverarbeitung (WSM) hatte<br />
die Branche ihre Produktion bis Ende September<br />
2017 gegenüber dem Vorjahr um 5,2<br />
% gesteigert. Allein der August hatte mit<br />
einem Plus von 8,3 % positiv überrascht.<br />
Dazu Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer<br />
des WSM: „Wenn die Nachfrage weiterhin<br />
so stabil bleibt, kann es sogar noch<br />
besser kommen. Allerdings weiß ich aus der<br />
Erfahrung der vergangenen Jahre, dass die<br />
Unternehmen bei vergleichbar hoher Auslastung<br />
nicht notwendigerweise die besten<br />
Ergebnisse erzielen. Der Kostendruck von der<br />
Quelle: WSM<br />
Geschäftsklima in der Stahl- und Metallverarbeitung im September 2017.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 1/2|18<br />
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