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POLITIK<br />
Ausreden gibt’s<br />
jetzt nicht mehr<br />
I mRegierungsviertel<br />
geht vielen vor der Hessen-Wahl<br />
die Düse. Zu<br />
Recht. Denn das Wahlergebnis<br />
hat das Potenzial,<br />
größere Verwüstungen anzurichten:<br />
Sollte die SPD in<br />
ihrem einstigen Stammland<br />
trotz guten Wahlkampfs ihres<br />
Kandidaten hinter den<br />
Grünen landen, könnte das<br />
Partei-Chefin Nahles den<br />
Job kosten. Mit ihr würde<br />
wohl auch die GroKo von<br />
der politischen Bühne abtreten.<br />
Die Folge wären vermutlich<br />
Neuwahlen. Dass<br />
Merkel dann noch einmal<br />
antritt, ist ausgeschlossen.<br />
Aber auch ein schlechtes<br />
CDU-Ergebnis dürfte die<br />
Lage kaum beruhigen.<br />
Denn anders als in Bayern<br />
gilt die nur halb wahre Ausrede,<br />
der Krawallkurs Seehofers<br />
sei am miesen<br />
Unions- (bzw. GroKo-)Ergebnis<br />
schuld, dann nicht<br />
mehr. Bouffier (CDU) hat<br />
Merkel loyal unterstützt,<br />
rechtspopulistische Ausflüge<br />
verkniff er sich komplett.<br />
Seine Niederlage wäre auch<br />
Merkels. Aber noch ist es<br />
nicht so weit. Die Umfragen<br />
sind äußerst knapp und lassen<br />
vieles möglich erscheinen<br />
–und Hessen war<br />
schon immer für Überraschungen<br />
gut ...<br />
PierreMoscovici<br />
MEINE<br />
MEINUNG<br />
Der EU-Wirtschaftskommissar<br />
(61) ist ein Mann der<br />
klaren Worte. Nachdem<br />
ihm der rechtsextreme italienische<br />
EU-Abgeordnete<br />
Angelo<br />
Ciocca<br />
Unterlagen<br />
klaute<br />
und<br />
mit einem<br />
Schuh<br />
darauf<br />
herumklopfte, sagte der<br />
Franzose jetzt in einem Interview:<br />
„Ciocca ist ein<br />
Dummkopf, ein Provokateur,<br />
ein Faschist.“ Wo<br />
Moscovici recht hat, hat er<br />
recht.<br />
Foto: dpa<br />
Von<br />
Christian<br />
Burmeister<br />
MANN DES TAGES<br />
Tausende Menschen aus Mittelamerika<br />
ziehen gerade durch MexikoinRichtung<br />
USA. Donald Trump nutzt das für<br />
den Kongress-Wahlkampf.<br />
Washington –Der mutmaßliche<br />
Urheber der Briefbomben-<br />
Serie in den USA ist gefunden.<br />
Der Mann wurde in Florida<br />
festgenommen. Sein Name<br />
wurde von FBI-Direktor<br />
Christopher Wray am Freitagnachmittag<br />
(Ortszeit) mit Cesar<br />
Sayoc angegeben. Nähere<br />
Angabenzudem Mann machte<br />
Wray nicht.<br />
Nach Medienberichten handelt<br />
es sich um einen 56-Jährigen<br />
aus Florida, der Mitglied<br />
der Republikaner sein soll.<br />
Wray sagte auf einer gemeinsamen<br />
Pressekonferenz mit<br />
US-Justizminister Jeff Sessions,<br />
dass mindestens 13<br />
Briefbomben verschickt worden<br />
seien. Es lasse sich bereits<br />
sagen, dass es sich nicht um<br />
bloße Attrappen gehandelt habe.<br />
Sie waren allesamt an prominente<br />
Trump-Kritiker<br />
adressiert, darunter der frühere<br />
Präsident Barack Obama,<br />
Ex-Vizepräsident Joe Biden,<br />
die ehemalige Außenministerin<br />
Hillary Clinton, der Milliardär<br />
George Soros und Hollywoodstar<br />
Robert de Niro.<br />
Der Treck<br />
Briefbomben-BauerinFloridagefasst<br />
Der 56-Jährige ist einschlägig vorbestraft –und offenbar ein großer Fanvon US-Präsident Donald Trump<br />
Jede Menge Pro-Trump-Aufkleber<br />
auf dem Auto des Verdächtigen.<br />
Zu den Motiven wollten Sessions<br />
und Wray nichts sagen.<br />
Dafür sei es noch zu früh, so<br />
der FBI-Chef. TV-Senderzeigten<br />
jedoch Sayocs Auto bei der<br />
Sicherstellung durch die Polizei.<br />
Dort ist zuerkennen, dass<br />
die Seitenscheiben mit Fotos<br />
des Präsidenten übersät sind.<br />
Andere Bilder zeigen Trump-<br />
Gegner im Fadenkreuz.<br />
Der mutmaßliche Bombenbauer<br />
ist der Polizei bereits<br />
wegen diverser Delikte bekannt,<br />
darunter Betrug,<br />
schwerer Diebstahl und Androhung<br />
einer Sprengstoffexplosion.<br />
Ein Fingerabdruck habe<br />
das FBI auf seine Spur geführt,<br />
so Minister Sessions.<br />
Foto: AFP