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Berliner Kurier 27.10.2018

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POLITIK<br />

Ausreden gibt’s<br />

jetzt nicht mehr<br />

I mRegierungsviertel<br />

geht vielen vor der Hessen-Wahl<br />

die Düse. Zu<br />

Recht. Denn das Wahlergebnis<br />

hat das Potenzial,<br />

größere Verwüstungen anzurichten:<br />

Sollte die SPD in<br />

ihrem einstigen Stammland<br />

trotz guten Wahlkampfs ihres<br />

Kandidaten hinter den<br />

Grünen landen, könnte das<br />

Partei-Chefin Nahles den<br />

Job kosten. Mit ihr würde<br />

wohl auch die GroKo von<br />

der politischen Bühne abtreten.<br />

Die Folge wären vermutlich<br />

Neuwahlen. Dass<br />

Merkel dann noch einmal<br />

antritt, ist ausgeschlossen.<br />

Aber auch ein schlechtes<br />

CDU-Ergebnis dürfte die<br />

Lage kaum beruhigen.<br />

Denn anders als in Bayern<br />

gilt die nur halb wahre Ausrede,<br />

der Krawallkurs Seehofers<br />

sei am miesen<br />

Unions- (bzw. GroKo-)Ergebnis<br />

schuld, dann nicht<br />

mehr. Bouffier (CDU) hat<br />

Merkel loyal unterstützt,<br />

rechtspopulistische Ausflüge<br />

verkniff er sich komplett.<br />

Seine Niederlage wäre auch<br />

Merkels. Aber noch ist es<br />

nicht so weit. Die Umfragen<br />

sind äußerst knapp und lassen<br />

vieles möglich erscheinen<br />

–und Hessen war<br />

schon immer für Überraschungen<br />

gut ...<br />

PierreMoscovici<br />

MEINE<br />

MEINUNG<br />

Der EU-Wirtschaftskommissar<br />

(61) ist ein Mann der<br />

klaren Worte. Nachdem<br />

ihm der rechtsextreme italienische<br />

EU-Abgeordnete<br />

Angelo<br />

Ciocca<br />

Unterlagen<br />

klaute<br />

und<br />

mit einem<br />

Schuh<br />

darauf<br />

herumklopfte, sagte der<br />

Franzose jetzt in einem Interview:<br />

„Ciocca ist ein<br />

Dummkopf, ein Provokateur,<br />

ein Faschist.“ Wo<br />

Moscovici recht hat, hat er<br />

recht.<br />

Foto: dpa<br />

Von<br />

Christian<br />

Burmeister<br />

MANN DES TAGES<br />

Tausende Menschen aus Mittelamerika<br />

ziehen gerade durch MexikoinRichtung<br />

USA. Donald Trump nutzt das für<br />

den Kongress-Wahlkampf.<br />

Washington –Der mutmaßliche<br />

Urheber der Briefbomben-<br />

Serie in den USA ist gefunden.<br />

Der Mann wurde in Florida<br />

festgenommen. Sein Name<br />

wurde von FBI-Direktor<br />

Christopher Wray am Freitagnachmittag<br />

(Ortszeit) mit Cesar<br />

Sayoc angegeben. Nähere<br />

Angabenzudem Mann machte<br />

Wray nicht.<br />

Nach Medienberichten handelt<br />

es sich um einen 56-Jährigen<br />

aus Florida, der Mitglied<br />

der Republikaner sein soll.<br />

Wray sagte auf einer gemeinsamen<br />

Pressekonferenz mit<br />

US-Justizminister Jeff Sessions,<br />

dass mindestens 13<br />

Briefbomben verschickt worden<br />

seien. Es lasse sich bereits<br />

sagen, dass es sich nicht um<br />

bloße Attrappen gehandelt habe.<br />

Sie waren allesamt an prominente<br />

Trump-Kritiker<br />

adressiert, darunter der frühere<br />

Präsident Barack Obama,<br />

Ex-Vizepräsident Joe Biden,<br />

die ehemalige Außenministerin<br />

Hillary Clinton, der Milliardär<br />

George Soros und Hollywoodstar<br />

Robert de Niro.<br />

Der Treck<br />

Briefbomben-BauerinFloridagefasst<br />

Der 56-Jährige ist einschlägig vorbestraft –und offenbar ein großer Fanvon US-Präsident Donald Trump<br />

Jede Menge Pro-Trump-Aufkleber<br />

auf dem Auto des Verdächtigen.<br />

Zu den Motiven wollten Sessions<br />

und Wray nichts sagen.<br />

Dafür sei es noch zu früh, so<br />

der FBI-Chef. TV-Senderzeigten<br />

jedoch Sayocs Auto bei der<br />

Sicherstellung durch die Polizei.<br />

Dort ist zuerkennen, dass<br />

die Seitenscheiben mit Fotos<br />

des Präsidenten übersät sind.<br />

Andere Bilder zeigen Trump-<br />

Gegner im Fadenkreuz.<br />

Der mutmaßliche Bombenbauer<br />

ist der Polizei bereits<br />

wegen diverser Delikte bekannt,<br />

darunter Betrug,<br />

schwerer Diebstahl und Androhung<br />

einer Sprengstoffexplosion.<br />

Ein Fingerabdruck habe<br />

das FBI auf seine Spur geführt,<br />

so Minister Sessions.<br />

Foto: AFP

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