architektur Fachmagazin Ausgabe 3 2019
Architektur Fachmagazin April-Mai 2019, Thema: Wie wohnen wir? Wissen, Bildung, Architektur, Information für die Bauwirtschaft, Fachmagazin
Architektur Fachmagazin April-Mai 2019, Thema: Wie wohnen wir?
Wissen, Bildung, Architektur, Information für die Bauwirtschaft, Fachmagazin
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
64<br />
Wie wohnen wir?<br />
Jedes der Häuser hat nun eine Wohnfläche von ca.<br />
140 Quadratmetern und besteht aus zwei einfachen,<br />
miteinander verschränkten Körpern: Eine Basis, die<br />
mit weißen, aus Poly-Ash-Paneelen (Tafeln aus Flugasche<br />
und Polymer-Bindemittel hergestellt) verkleidet<br />
ist und ein dunkelgraues, verputztes Volumen,<br />
welches die Basis überragt und über der südlich gelegenen<br />
Eingangstüre einen Vorsprung bildet. Im Inneren<br />
sind Küche, Wohnraum und Essplatz in einem<br />
einzigen, offenen Raum auf der Haupt(Grund)ebene<br />
zusammengefasst. Ein Stiegenlauf führt zum Obergeschoss<br />
mit seinen drei Schlafzimmern, die sich<br />
zwei Bäder teilen.<br />
Die sechs Häuser sind sorgfältig proportioniert und<br />
passen auch gut auf das Grundstück, zweigeschossige<br />
Volumina mit etwas Grünraum rundherum und<br />
einem, jeweils ausreichend bemessenen Vorplatz.<br />
Drei der Einheiten gruppieren sich entlang der 2nd<br />
Avenue und ergänzen dort das fragmentierte Straßenbild.<br />
Die anderen drei werden von einem Zugangsweg<br />
an der Rückseite des Grundstückes erschlossen,<br />
einer der für Sacramento typischen Wohnstraßen, die<br />
als Zugangsfläche für Nachbarschaften genutzt wird.<br />
Eine einfache und reduzierte Materialpalette spiegelt<br />
sich in den Fassaden wider: Flächen mit Zementputz<br />
und den schon erwähnten Poly-Ash-Paneelen,<br />
die mit Bedacht von raumhohen Öffnungen durchbrochen<br />
werden. Im Obergeschoss verwandelt sich<br />
die südliche Fassade (Schmalseite) in ein Feld aus<br />
lackierten, vertikal angeordneten Metallfinnen. Sie<br />
dienen dem Sonnenschutz und auch als Designelement.<br />
Die exakten Abstände zwischen den einzelnen<br />
Blenden bestimmen eine genaue, dynamische Kadenz<br />
und ihre prismatische Farbgebung verwandelt<br />
das, ansonsten eher einfärbige Heim in etwas doch<br />
Besonderes. Bei der Farbgebung für die Metallblenden<br />
nahmen sich die Architekten Anleihen aus den<br />
Wohnbauten/Einfamilienhäusern und Lagerhäusern<br />
der Nachbarschaft mit deren traditionellem Kolorit.<br />
Zwei Seiten prägen diese Architektur:<br />
vorne bunt und hinten grau und unauffällig.<br />
Die Häuser sind natürlich entsprechend den Bedingungen<br />
des „California Green Standards Building<br />
Code“ entworfen, inklusive Energieeffizienz, Wasserverbrauch,<br />
bzw. -vermeidung und- rückgewinnung,<br />
Abfallminimierung bei der Produktion und Konstruktion.<br />
Die Ökobilanz der Gebäude wurde fortlaufend<br />
von CalCERTs – einem unabhängigen Messinstitut<br />
– getestet und zertifiziert.<br />
(rp)