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architektur Fachmagazin Ausgabe 3 2019

Architektur Fachmagazin April-Mai 2019, Thema: Wie wohnen wir? Wissen, Bildung, Architektur, Information für die Bauwirtschaft, Fachmagazin

Architektur Fachmagazin April-Mai 2019, Thema: Wie wohnen wir?
Wissen, Bildung, Architektur, Information für die Bauwirtschaft, Fachmagazin

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

68<br />

Wie wohnen wir?<br />

Die Besitzer wollten drei separate Gästezimmer mit<br />

eigenen Eingängen, angeschlossenen Badezimmern<br />

und je einer Außenterrasse. Ebenso sollte es ein<br />

Projekt mit geringen Wartungskosten sein. Sie präferierten<br />

holzverschalten Beton aufgrund seiner organischen,<br />

taktilen Qualität und der Fähigkeit, sich<br />

optisch den umgebenden Felsformationen anzupassen.<br />

Die Holzschalungen mit ihren deutlich sichtbaren<br />

Strukturen im Beton wecken auch Erinnerungen<br />

an die Tradition des Holzbaus, der in dieser Gegend<br />

beheimatet ist.<br />

Durch den Entschluss, die drei benötigten Räume<br />

getrennt und nicht in einem Volumen zu realisieren,<br />

wirkt das Gesamtvolumen kleinteilig und passt sich<br />

besser der Landschaft an. Es ist, als ob drei Schutzhütten<br />

in einer Wildnis errichtet wurden. Die Topografie<br />

fließt in den Entwurf mit ein und das Grundstück<br />

bestimmt die Form und Lage. Die drei Körper<br />

steigen treppenartig den Hügel hinab, einer immer<br />

etwas tiefer als der vorige. Ein durchgehendes, vielfach<br />

gegabeltes Dach vereint die drei Räume und die<br />

Dachform referiert gleichzeitig die Bergketten und<br />

Täler der natürlichen Umgebung.<br />

Aus der Perspektive des Pools und der Gartenebene,<br />

sind die drei Körper solide Betonprismen. Durchschreitet<br />

man die Umhüllung aus Beton, dehnt sich<br />

der Raum aus und bietet den Blick in die unendliche<br />

Weite der Landschaft. Gläserne Grenzen definieren<br />

die Raumgrößen und sind auch der einzige materialmäßige<br />

Kontrast zum Beton, als dem Hauptmerkmal<br />

und -element der Architektur.<br />

Die Bodenplatten ragen aus dem Zimmer hinaus und<br />

gewähren so jedem Raum seine eigene, privilegierte,<br />

Aussicht und Terrasse. Die Orientierung der Zimmer<br />

weg von den sozialen Zonen des Gartens und des<br />

Pools bieten Intimität und sichern auch die thermische<br />

Performance des Gästehauses. Die soliden Betonwände<br />

und die Decke schirmen das Innere der<br />

Räume während der stärksten Hitzeperiode im Sommer<br />

ab. Die doch beträchtliche Speichermasse hält<br />

die Räume kühl und wärmt sie an kühleren Tagen.<br />

Der weite Vorsprung des Daches schützt die Terrassen<br />

und betont dabei auch den Fluss des Innenraumes<br />

der Gästesuiten in den Außenbereich. u

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