packaging journal 3_2019
Themenschwerpunkte der Ausgabe: Verpacken von Lebensmitteln, Vorberichte zur IFFA 2019, Etikettieren und Kennzeichnen, Pharma, Chemie, Nonwovens, Verpackungsdruck und Veredelung, Umwelttechnik, Abfalltechnik, Recycling, Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton, Messevorschau CosmeticBusiness, Verpackungsnormen Teil 4: Dose oder Büchse?, Unternehmensporträt Heuft Systemtechnik
Themenschwerpunkte der Ausgabe:
Verpacken von Lebensmitteln, Vorberichte zur IFFA 2019, Etikettieren und Kennzeichnen, Pharma, Chemie, Nonwovens, Verpackungsdruck und Veredelung, Umwelttechnik, Abfalltechnik, Recycling, Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton, Messevorschau CosmeticBusiness, Verpackungsnormen Teil 4: Dose oder Büchse?, Unternehmensporträt Heuft Systemtechnik
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Kunststoffbeutelverpackungen schützen<br />
die Inhaltsstoffe der Reformhaus-Eigenprodukte optimal.<br />
(Bilder: Reformhaus)<br />
ENTHÜLLT: DIE GESCHICHTEN HINTER DEN VERPACKUNGEN<br />
ANGENEHME VERPACKUNGEN<br />
FÜR „ERNA“<br />
Die Reformhäuser wollen ihr Image schärfen. Dazu wurden die Eigenmarken des traditionsreichen<br />
Genossenschaftsunternehmens überarbeitet und neu verpackt. Im Mittelpunkt der Verpackungsserie<br />
stehen aufwendige Beutelverpackungen.<br />
Reformhäuser: Sofort erscheinen Bilder<br />
leicht schummriger Ladengeschäfte<br />
vor dem inneren Auge. Dort kaufte man<br />
mit Mutter oder Oma gesunde, aber eventuell<br />
nicht übermäßig attraktive Lebensmittel ein.<br />
Die Zeiten haben sich geändert. Die seit<br />
1887 existierenden Reformhäuser haben<br />
durchaus ein Imageproblem, wie Rainer Plum,<br />
Vorstand der Reformhaus-Genossenschaft,<br />
bereits vor zwei Jahren in einem Zeitungsinterview<br />
einräumte. Dabei präsentieren sich<br />
die etwa 900 Reformhäuser in Deutschland<br />
mittlerweile als Spezialisten für hochwertige<br />
vegetarische und vegane Bio-Lebensmittel.<br />
Die hohe Qualität der eigenen Produkte soll<br />
nun deutlicher herausgestellt werden. Dazu<br />
wurden die Eigenmarken gründlich überarbeitet.<br />
Die Marken Holo und Lihn werden weitgehend<br />
durch eine einheitliche und exklusive<br />
Reformhaus-Eigenmarke abgelöst.<br />
200 Reformhausprodukte müssen<br />
neu verpackt werden<br />
Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Neu verpackt<br />
werden müssen nach und nach 200 Produkte,<br />
darunter Nussmuse, Trockenfrüchte, Nüsse,<br />
Süßungsmittel, Studentenfutter, Trockenfeigen,<br />
Quinoaflocken und Fruchtaufstriche.<br />
Hersteller der Eigenprodukte ist seit 1954<br />
die Firma „ReformKontor“ aus Zarrentin am<br />
Schalsee in Mecklenburg-Vorpommern. Bei<br />
der dortigen Marketingabteilung lag die Federführung<br />
für den „Relaunch“. Die Verpackungstexte<br />
wurden „inhouse“ verfasst und<br />
orientierten sich an der fiktiven Musterkundin<br />
„Erna“. Diese ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, ging<br />
schon mit der Oma ins Reformhaus, wuchs mit<br />
eigenem Garten auf und achtet auf gesunde<br />
und nachhaltige Ernährung.<br />
An dieser „Story“ orientierte sich auch die<br />
Agentur Zebra aus Chemnitz, die das Verpackungsdesign<br />
entwarf und umsetzte. Es dominieren<br />
klare, aber gedeckte Farben, eine<br />
deutliche Typografie sowie gezeichnete Darstellungen<br />
der Inhaltsstoffe.<br />
Verpackungsbeutel mit Barrierefunktionen<br />
Dominiert wird das Produktportfolio neben<br />
einigen Gläsern und Faltschachteln vor allem<br />
von Beutelverpackungen. Hier entschieden<br />
sich die Verantwortlichen für Kunststoffbeutel<br />
mit einer mattierten Oberfläche und einer<br />
angenehmen Haptik.<br />
Wichtig war natürlich, dass die Beutel lebensmittelgeeignet<br />
sind. Das ist den Angaben<br />
zufolge auch der Grund, warum keine Rezyklate<br />
bei deren Herstellung verwendet werden.<br />
Die verschiedenen Folienschichten weisen<br />
hohe Barriereeigenschaften auf. Vor allem<br />
schützen sie den Inhalt vor dem Eindringen<br />
von Sauerstoff und sorgen dafür, dass Aromen,<br />
Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und<br />
Antioxidantien nicht verloren gehen. Eine<br />
Wasserdampfbarriere hält Nusskerne, Saaten<br />
und Samen knackig und frisch und verhindert,<br />
dass Trocken- und Softfrüchte austrocknen.<br />
Des Weiteren sind manche Beutel für empfindliche<br />
Produkte mit einer Gasbarriere versehen,<br />
um Schutzgase in der Verpackung zu<br />
halten. Natürlich wurde auch darauf geachtet,<br />
dass keine Mineralöle in die Lebensmittel gelangen<br />
können.<br />
Damit die neuen Verpackungen wie auch die<br />
bewährten Reformhausprodukte nicht nur den<br />
Stammkundinnen und -kunden ins Auge fallen,<br />
10<br />
www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />
03| | <strong>2019</strong>