packaging journal 3_2019

VERPACKUNGSDRUCK UND VEREDELUNG
NEUE ENTWICKLUNGEN
ALL-IN-ONE-LÖSUNGEN
FÜR VERPACKUNGEN UND ETIKETTEN
Das vergangene Jahr war durch eine Reihe neuer Lösungen für den Verpackungs- und Etikettendruck
gekennzeichnet, jede mit ihren spezifischen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten. Eine Entwicklung
fällt jedoch besonders ins Auge: die AlphaJET von MGI Digital Technology. Integriert sind dort Druckköpfe,
Tinten und Module der DuraLink-Reihe von Memjet.
Es handelt sich um eine neue Inkjetdruck- und Veredelungsmaschine,
bei der die normalerweise getrennt voneinander ablaufenden
Produktionsvorgänge von Druck und Weiterverarbeitung
in einer All-in-one-Lösung vereint sind. Eine derartige Kombilösung für
den Digitaldruck und die Druckveredelung ist für viele Druckereien ein
attraktives Arbeitsgerät. Für Dienstleister, die vorhaben, eine Komplettlösung
zu installieren, ist interessant, auf welchen Technologien
sie beruht und welche Ergebnisse von ihr zu erwarten sind.
Warum alles in einem Gerät?
Zur Schaffung eines nahtlosen Workflows mit all seinen Vorteilen und
seiner Effizienz muss eine Druckerei normalerweise in eine Verpackungs-
oder Etikettendruckmaschine investieren und diese mit Weiterverarbeitungsmaschinen
zu einem „In-line“ laufenden Workflow verknüpfen.
Für viele Unternehmen ist das ein geeigneter Ansatz, es muss
jedoch gewährleistet sein, dass die Komponenten auch bei einem Wachstum
des Geschäfts für den langfristigen Erfolg gut zusammenarbeiten.
Mittlerweile werden die neuen All-in-one-Lösungen für einen größeren
Kreis an Druckdienstleistern attraktiver und machbarer: „Der Trend
begann vor einigen Jahren. Wir erleben heute, dass viele OEM-Partner
an der Entwicklung solcher All-in-one-Systeme stark interessiert sind“,
betont Gianluigi Rankin, Director of Product Marketing von Memjet.
Eine weitere Lösung, die der portugiesische Hersteller New Solution
entwickelt hat, ist die NS LION. Das Inline-Komplettsystem kann in
einem Arbeitsgang vorbehandeln, drucken, laminieren, stanzen, längsschneiden
und endverarbeiten.
Damit können Druckereien digitale Techniken in ihre Produktion
integrieren und hochwertige, individualisierte Etiketten in Kleinserien
weitaus kostengünstiger als im Flexodruck oder auch mit konkurrierenden
Digitaldruckern produzieren.
„In stark umkämpften Märkten, in denen Anbieter kleinere Serien
rentabler produzieren möchten, bietet sich eine All-in-one-Maschine
an“, so Gianluigi Rankin. „Dank ihrer umfassenden Funktionalität bietet
sie deutliche Effizienzgewinne und mit ihren Möglichkeiten der Weiter-
Text, Bild und
Hintergrund wurden
mit Memjet-Dura-
Link gedruckt, der
3D-Effekt „in-line“
digital auf Wassertropfen
und Glas
aufgetragen (MGI).
(Bild: MGI)
Kostengünstige und hochwertige
Kleinstaufträge lassen sich
realisieren (NS LION).
(Bild: New Solutions)
DIE ALL-IN-ONE-
INDUSTRIEDRUCKFABRIK
Im vergangenen Jahr haben Memjet und MGI Digital Technology
die B1-Inkjetdruck- und Veredelungsmaschine AlphaJET
vorgestellt. Es handelt sich um die erste Bogendruckmaschine
für Breiten von einem Meter und mehr mit Druckköpfen, Tinten
und Modulen der DuraLink-Reihe von Memjet. Als erstes
5C-Digitaldrucksystem bietet die AlphaJET Spezialveredelungen
wie zwei- und dreidimensionale UV-Struktureffekte und
variable Folienprägungen.
❚ Vereint werden die Funktionen der traditionell getrennten
Abläufe wie Vorbehandlung, Druck und Veredelung, und die
Maschine wird so zur kompletten Industriedruckfabrik für
die vollständige Auftragsbearbeitung.
❚ Es kommen die Tinten, Module und Druckköpfe der Dura-
Link-Reihe für CMYK-Drucke mit einer Auflösung von 1.600
dpi zum Einsatz. Dank der UV-Inkjettechnologie mit der
Farbe Weiß sowie dem Klarlack können Druck- und Veredelungsergebnisse
erzielt werden, die Vergleichbares im
Digitaldruck suchen.
❚ Das leistungsstarke Hochgeschwindigkeitsverfahren des
Tintenauftrags des AlphaJET ermöglicht sowohl das Bedrucken
als auch das Veredeln von Wellpappe, Papier, Kunststoff
und synthetischen Substraten bei einem Durchsatz
von 1.800 B1-Bogen pro Stunde.
46 www.packaging-journal.de
03 | 2019