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packaging journal 3_2019

Themenschwerpunkte der Ausgabe: Verpacken von Lebensmitteln, Vorberichte zur IFFA 2019, Etikettieren und Kennzeichnen, Pharma, Chemie, Nonwovens, Verpackungsdruck und Veredelung, Umwelttechnik, Abfalltechnik, Recycling, Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton, Messevorschau CosmeticBusiness, Verpackungsnormen Teil 4: Dose oder Büchse?, Unternehmensporträt Heuft Systemtechnik

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Verpacken von Lebensmitteln, Vorberichte zur IFFA 2019, Etikettieren und Kennzeichnen, Pharma, Chemie, Nonwovens, Verpackungsdruck und Veredelung, Umwelttechnik, Abfalltechnik, Recycling, Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton, Messevorschau CosmeticBusiness, Verpackungsnormen Teil 4: Dose oder Büchse?, Unternehmensporträt Heuft Systemtechnik

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PHARMA, CHEMIE, NONWOVENS<br />

Alle Gefahrgutsäcke müssen absolut<br />

staubdicht sein: Dafür sorgen unter anderem<br />

verschweißbare Ventile und spezielle<br />

Verklebungen. (Bild: HAVER & BOECKER)<br />

Giftige und ätzende Stoffe in für<br />

Gefahrgut zugelassenen Papiersäcken.<br />

(Bilder: GemPSI)<br />

GEFAHRGUT SICHER VERPACKT<br />

PAPIERSÄCKE FÜR DEN TRANSPORT<br />

GEFÄHRLICHER STOFFE<br />

Ob im Stromkabel, im Auto oder im Industriewaschmittel – in vielen Wirtschaftsgütern kommen pulverförmige<br />

Chemikalien zum Einsatz, die in konzentrierter Form schädlich für Mensch und Umwelt sein können. Für den<br />

Transport solcher Gefahrgüter gibt die Gesetzgebung hohe Anforderungen an die Verpackung vor. Papiersäcke<br />

bieten aufgrund ihrer Reißfestigkeit und Stabilität optimalen Schutz und Kosteneffizienz.<br />

Als Gefahrgut werden alle Materialien bezeichnet, die beim Transport<br />

für Mensch und Umwelt gefährlich werden können. Gefahrgüter<br />

sowie die dafür zugelassenen Verpackungen werden in<br />

drei verschiedene Verpackungsgruppen unterteilt: hohe, mittlere und<br />

geringe Gefahr. „Die deutsche Papiersackindustrie fertigt Säcke für<br />

rieselfähige Schüttgüter der Klassen 2 und 3, also mit mittlerer und<br />

geringer Gefahr“, erklärt Dag Kretschmer, Mitglied der Gemeinschaft<br />

Papiersackindustrie (GemPSI). „Konkret sind das Stoffe, die entweder<br />

umwelt- oder gesundheitsschädlich, oxidierend, explosionsgefährdend,<br />

leicht giftig oder leicht ätzend sind.“ Diese Stoffe sind verschiedenen<br />

Gefahrgutklassen zugeordnet: 1 bezeichnet explosive Stoffe, 4.1 entzündbare<br />

feste Stoffe, 5.1 entzündend wirkende Stoffe, 5.2 organische<br />

Peroxide, 6.1 giftige Stoffe, 8 ätzende Stoffe und 9 verschiedene gefährliche<br />

Stoffe. Sprengstoff, Flammschutzmittel, Industriewaschmittelpulver<br />

oder Zinkoxid zählen beispielweise<br />

dazu.<br />

Optimaler Schutz dank hoher Festigkeit<br />

Papier als Verpackung für Gefahrgut – passt<br />

das überhaupt zusammen? „Sehr gut sogar“,<br />

sagt Experte Kretschmer. „Das Kraftsackpapier<br />

wird aus frischen, langen Zellstofffasern<br />

hergestellt, die es extrem reißfest machen.<br />

Zudem ist es sehr dehnbar. Dadurch kann es<br />

Stöße und Stürze leicht abfangen. Man spricht<br />

von einem hohen Arbeitsaufnahmevermögen.“<br />

Auch die Sackkonstruktion trägt zur Festigkeit<br />

des Sacks bei.<br />

Gefahrgut wird sowohl in Ventil- als auch<br />

in Kreuzboden- und Pinchsäcken verpackt. Es<br />

Was macht Kraftsackpapier so stabil?<br />

Je länger die verarbeiteten Fasern sind,<br />

desto reißfester ist das Papier. Daher<br />

werden im Kraftsackpapier nur frische,<br />

ungemahlene Nadelholzfasern verarbeitet.<br />

Sie werden so aufbereitet, dass sie<br />

sich gut miteinander verbinden können,<br />

was die Reißfestigkeit weiter erhöht.<br />

Die von Natur aus runden Stränge werden<br />

aufgeraut und flach gedrückt: Eine<br />

breitere Oberfläche mit feinen Härchen<br />

entsteht. Die gleichmäßige Anordnung<br />

der Fasern in Längs- und Querrichtung<br />

schafft ein stabiles Fasernetz.<br />

gibt Füllgewichte von zehn bis 50 Kilogramm. Ein typischer Papiersack<br />

für Gefahrgut fasst 25 Kilogramm und wird aus mindestens drei Lagen<br />

Kraftsackpapier gefertigt. Alle Gefahrgutsäcke müssen absolut staubdicht<br />

sein: Es darf kein Material herausrieseln. Dafür sorgen unter anderem<br />

verschweißbare Ventile und spezielle Verklebungen.<br />

Die meisten Gefahrgutsäcke müssen das Produkt zudem vor Feuchtigkeit<br />

von außen schützen. Hierfür können beschichtete Papierlagen<br />

oder Barrierefolien zwischen den Lagen eingesetzt werden.<br />

Sicher, effizient und preiswert<br />

„Wo früher vier bis sechs Lagen Papier eingesetzt wurden, kommen<br />

wir heute dank Qualitätsoptimierungen der Kraftsackpapiere in den<br />

letzten 20 Jahren mit drei bis vier Lagen aus. Das spart Kosten und ist<br />

auch für die Umwelt gut. Spezielle Entlüftungssysteme tragen zudem<br />

zu schnellen Abfüllgeschwindigkeiten bei, was<br />

sich ebenfalls positiv auf die Kosten auswirkt.<br />

Papiersäcke lassen sich sehr gut stapeln, palettieren<br />

und transportieren. Sie können sicher<br />

verwendet, zu einem hohen Grad entleert und<br />

gut entsorgt werden. Zudem schützen sie das<br />

Gefahrgut vor Licht und chemischen Reaktionen,<br />

die dadurch ausgelöst werden können.<br />

Der Papiersack bietet darüber hinaus optimale<br />

Voraussetzungen für eine präzise und umfängliche<br />

Bedruckung, sodass die vorgeschriebenen<br />

Gefahrgutkennzeichnungen bis hin zu<br />

speziellen Angaben des Kunden prominent herausstechen.<br />

Nicht zuletzt werden Papiersäcke<br />

aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen<br />

hergestellt.<br />

38 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

03 | <strong>2019</strong>

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