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RADSPLITTER // NEUES AUS DER FAHRRADWELT<br />
RADUNFALLZAHLEN STEIGEN<br />
Die Verkehrssicherheit für Radfahrer<br />
hat sich weiter verschlechtert<br />
– das zeigen die Anfang Juli<br />
vom Statistischen Bundesamt<br />
veröffentlichten Unfallzahlen des<br />
Jahres 2018. Während im Autoverkehr<br />
im vergangenen Jahr<br />
weniger Menschen starben, stieg<br />
unter den Radfahrenden die Zahl<br />
der Getöteten drastisch an. 445<br />
Fahrradfahrer kamen so 2018 bei<br />
Verkehrsunfällen ums Leben –<br />
eine Zahl, die um 16,8 Prozent höher<br />
liegt als der Vergleichswert im<br />
Jahr 2010. Auch die Gesamtzahl<br />
der Unfälle regt zum Nachdenken<br />
an: Insgesamt verunglückten 2018<br />
88.850 Radfahrer auf deutschen<br />
Straßen – das sind elf Prozent<br />
mehr als im Vorjahr.<br />
Der Fahrradclub ADFC kritisiert<br />
das schleppende Tempo beim<br />
Radwegebau und fordert deshalb<br />
ein bundesweites Investitionsprogramm<br />
für geschützte Radwege<br />
und Kreuzungen. ADFC-Bundesgeschäftsführer<br />
Burkhard Stork<br />
sagte als Reaktion in einem lan-<br />
gen Statement: „Es ist bedrückend:<br />
Täglich stirbt mindestens<br />
eine Radfahrerin oder ein Radfahrer<br />
auf unseren Straßen und jede<br />
halbe Stunde wird eine Person auf<br />
dem Rad schwer verletzt. Tendenz<br />
steigend, nicht fallend, wie politisch<br />
gewünscht. Die oft gehörte<br />
Unterstellung, Radfahrende seien<br />
an ihrem Unglück selbst schuld,<br />
ist zynisch und greift zu kurz. Fakt<br />
ist: Hauptunfallgegner ist das<br />
Auto, Hauptschuldige sind bei<br />
den Kollisionen die Autofahrenden,<br />
und die gefährlichsten Orte<br />
sind fahrradfeindlich gestaltete<br />
Kreuzungen und Einmündungen.<br />
Der wahre Grund aber ist unser<br />
für den Autoverkehr optimiertes<br />
Verkehrssystem, in dem der Radverkehr<br />
keinen eigenen, sicheren<br />
Raum bekommt. Wir brauchen<br />
endlich eine Umgestaltung der<br />
Städte, mit durchgängigen, sicheren<br />
Radwegen und geschützten<br />
Kreuzungen, wie sie in den Niederlanden<br />
und Nordamerika bereits<br />
gebaut werden!“<br />
Foto ADFC Berlin<br />
RADFAHREN SPART GELD<br />
Grafik Radentscheid München<br />
Der Stadt München entsteht jährlich<br />
ein gesellschaftlicher Nutzen von<br />
233 Millionen Euro durch Fahrradfahrer<br />
– dies ergab eine Untersuchung der<br />
Initiative MunichWays. Während pro in<br />
München gefahrenem Kilometer beim<br />
Auto die gesellschaftlichen Kosten<br />
mit 6,7 Cent überwiegen, erzeugt der<br />
Radverkehr je gefahrenem Kilometer<br />
in Summe 24 Cent gesellschaftlichen<br />
Nutzen, hauptsächlich aufgrund des<br />
Gesundheitsnutzens.<br />
Die Basis der Untersuchung ist ein von<br />
der Universität Kassel in einem vom<br />
Bundesverkehrsministerium geförderten<br />
Forschungsprojekt entwickelten<br />
Tool zur gesellschaftlichen Kosten-<br />
Nutzen-Analyse der einzelnen Verkehrs<br />
träger auf kommunaler Ebene.<br />
Dieses Tool wurde von Johannes<br />
Schürmann und Ester Scheck von der<br />
Initiative MunichWays auf München<br />
angewendet und liefert somit erstmalig<br />
Zahlen für die Landeshauptstadt.<br />
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