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ERGONOMIE // HINTERGRUND<br />

8<br />

nomie ist beim Kauf eines Sattels<br />

entscheidend“, betont Hild.<br />

Die Beschwerden bei der falschen<br />

Sattelwahl seien vielfältig,<br />

so der Ergonomieexperte: „Die<br />

Liste ist lang. Sitzknochen, Schambein,<br />

Schambeinbogen, Steiß -<br />

bein und Taubheitsgefühle an den<br />

Genitalien mit allen da raus folgenden<br />

Symptomen bis zur Prostatareizung<br />

und -entzündung sind<br />

häufige Probleme. Auch Hautirritationen<br />

sind zu nennen, und<br />

indirekt durch den Sattel können<br />

auch Rückenbeschwerden entstehen.<br />

Zudem können manche Kniebeschwerden<br />

und sogar taube<br />

Zehen durch den Sattel verstärkt<br />

werden“, sagt Hild.<br />

INDIVIDUELLE<br />

ANPASSUNG BEIM<br />

HÄNDLER<br />

Um den richtigen Sattel zu finden,<br />

rät der Geschäftsführer zum stationären<br />

Fachhandel. SQlab verfügt<br />

mittlerweile über ein Netzwerk<br />

von mehr als 1.000 Händlern in<br />

ganz Deutschland, bei denen Kunden<br />

ihre Sitzknochen individuell<br />

vermessen lassen und so einen<br />

auf ihre Anatomie und für ihre<br />

Einsatzzwecke geeigneten Sattel<br />

bekommen können.<br />

Den richtigen Sattel zu finden,<br />

könne dabei durchaus auch<br />

mehrere Anläufe benötigen – ein<br />

Aufwand, der sich im Hinblick auf<br />

beschwerdefreie Radtouren aber<br />

lohne, so Hild. „In der Anatomie<br />

ist natürlich so gut wie alles möglich,<br />

und so sollte eine Ergonomieberatung<br />

immer enden mit:<br />

Hören Sie auf Ihren Körper. Sollten<br />

sich auch mit dem neuen Sattel<br />

wieder Taubheitsgefühle oder<br />

Beschwerden einstellen, dann ändern<br />

Sie bitte die Einstellung und<br />

kommen umgehend wieder beim<br />

Händler vorbei.“<br />

MYTHOS WEICHER SATTEL<br />

Ein weicher Sattel muss nicht<br />

immer der bequemste sein. So<br />

hat man bei SQlab festgestellt,<br />

dass ein zu weicher Fahrradsattel<br />

nach einiger Zeit meist sehr<br />

unbequem wird. Die Sitzknochen<br />

sinken so weit ein, dass tiefer<br />

liegendes, empfindliches Gewebe<br />

wie Muskel- und Sehnenansätze<br />

gereizt wird. Nach ca. 30 bis<br />

45 Minuten stellt sich dann<br />

ein als dumpf und drückend zu<br />

bezeichnender, ziehender Schmerz<br />

ein. Durch das tiefe Einsinken<br />

der Sitzknochen werden darüber<br />

hinaus der Dammbereich beim<br />

Mann und der tiefer liegende<br />

Schambeinbogen bei der Frau<br />

wiederum höher belastet. Gerade<br />

ein weiches Polster „dichtet“ den<br />

Blutfluss ganz besonders stark ab.<br />

Weiche Sättel eignen sich deshalb<br />

meist nur für kurze Strecken.<br />

ES GIBT KEINEN<br />

RADFAHRER, DER NICHT<br />

AB UND AN PROBLEME<br />

UND SCHMERZEN HAT.<br />

DIE MEISTEN SOGAR<br />

HÄUFIGER ALS AB UND<br />

ZU UND MEIST AUCH<br />

GLEICH AN MEHREREN<br />

STELLEN.<br />

TOBIAS HILD,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER SQLAB<br />

Fahrrad News 63

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