WOLL Magazin für Arnsberg, Sundern und Ense // Winter 2019

Tisch. Die Knoblauchsauce und
Kösters – das gehört einfach zusammen.
Die Interessenten waren durchweg
begeistert - vor allem der jetzige
Besitzer, Simon Neuhaus aus Rüthen,
der die Immobilie nur gemeinsam
mit dem Rezept unserer Soße hat
kaufen wollen“, erzählt das Ehepaar,
das seit dem Verkauf in Rente ist.
Eine Soße aud die alle
gewartet haben
Die Idee, die Soße auch nach der
Aufgabe des Wirtshauses weiterzuverkaufen,
hatte übrigens Jochen
Köster, einer der drei Kösters Söhne.
„Jochen hat sich zwei Tage an
unserem Schützenfest 2015 zu Hause
hingesetzt und alles ausgerechnet
und das Rezept bis ins kleinste
Detail festgehalten“, berichtet
Bruno Köster, der die Originalsauce
daraufhin gemeinsam
mit seiner Frau erstmals
auf dem Herbstfest des
Edeka-Marktes an
der Bundesstraße
in Freienohl verkauft
hat. „Wir
hatten für den
Familientag zehn
Kilo Soße produziert
und wurden vollkommen
überrannt. Man hatte das Gefühl,
die ganze Umgebung hätte nur
auf den freien Verkauf dieser Soße
gewartet. Ich weiß noch, dass wir
ständig sagten: ‚Wir brauchen mehr
Sauce, wir brauchen mehr Sauce –
unbedingt‘“, berichten die Kösters
von der Verkaufspremiere ihrer Soße
an der Bundesstraße. In den darauffolgenden
Monaten hätten sie nur
noch Soße produziert, ohne jemals
daran geglaubt zu haben, dass sich
die Geschichte um ihre Knoblauchsoße
so entwickelt: „In dem ersten
Vierteljahr nach dem Herbstfest
haben wir wirklich nur noch Soße
produziert und sie im Edeka-Markt
verkauft. Das war Wahnsinn“, sagt
die Rentnerin, die froh war, dass sie
gemeinsam mit ihrem Mann nach
der Wirtschaftsaufgabe noch eine
Aufgabe hatte, die den Start ins Rentnerdasein
sehr leicht gemacht hat.
Die Wirtschaft geht,
die Soße bleibt
Der neue Besitzer der Wirtschaft
- und des Soßenrezeptes - hat den
Verkauf der Soße weiter ausgeweitet
und beliefert mit ihr jetzt auch den
Edeka-Markt in Warstein. „Das
Restaurant wird leider nicht weitergeführt“,
sagt Ingrid Köster.
„Herr Neuhaus hat lange nach
einem Betreiber gesucht und
keinen gefunden. Er wird
die untere Etage des
Hauses jetzt wohl
zu Wohnungen
umbauen“, führt
die Sauerländerin
fort, die ihre
Soße mindestens
einmal im
Monat für sich
und ihre Familie produziert.
„Wenn ich meinen Sohn in Hamburg
besuche, habe ich meist die
Zutaten für die Soße mit im Koffer.
Dann kochen wir im Norden
gemeinsam, denn frisch schmeckt’s
einfach am besten“, sagt Ingrid
Köster, die mit ihrem Mann eine
Soße kreiert hat, die eine ganze Region
begeistert und deren Rezeptur
natürlich nicht verraten wird. ■
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WOLL Winter 2019 - 41
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