WOLL Magazin für Arnsberg, Sundern und Ense // Winter 2019

Wer ist der Mann auf dem Tuch?
Wanderausstellung des Malteser-
Ordens in Sundern
Gisela Wilms
Sandra Peetz & Lia Miederhoff
Anfang 2018 schrieb der
Sunderaner Thorsten
Miederhoff eine E-Mail
an Pfarrer Stefan Siebert. „Wäre
das nicht auch etwas für Sundern?“
fragte er und bezog sich damit auf
eine Ausstellung der Malteser über
das Turiner Grabtuch. Nach einigen
Vorüberlegungen und einer gemeinsamen
Fahrt nach Müns ter, wo die
Exponate im Frühjahr letzten Jahres
zu sehen waren, stand fest: „Das
machen wir!“ Denn warum sollte
die Nachbildung des berühmten
Leinens und der anderen Gegenstände
immer nur in Großstädten
präsentiert werden? Warum nicht
auch mal im ländlichen Bereich?
Es folgten Gespräche mit Vertretern
des Malteser-Ordens, die die Wanderausstellung
2013 ins Leben gerufen
hatte. Termine wurden abgesprochen,
die in Frage kommenden Orte besichtigt,
die gesamte Logistik geprüft.
Im Herbst 2019 war es dann endlich
so weit. Die Ausstellung wurde am 27.
Oktober eröffnet und konnte bis zum
3. Dezember in der Kirche St.-Johannes
in Sundern besucht werden.
Das am meisten untersuchte
Stück Stoff
Welche Intention verfolgen der
Malteser Hilfsdienst als Projekt leiter,
Pfarrer Stefan Siebert und der Unternehmer
Thorsten Miederhoff? Geht
es darum, ein viel diskutiertes Tuch
den Sauerländern präsentie ren zu
können, oder spielen andere Motive
eine Rolle? Sowohl als auch lautet hier
die Antwort. Das Grabtuch ist das am
meisten untersuchte Stück Stoff in
der Geschichte der Menschheit, allein
von daher schon wert, ausgestellt zu
werden. Im
14. Jahrhundert zum ersten Mal
erwähnt, wird seit jener Zeit darüber
diskutiert, wer auf dem 4 m x 1 m
großen Tuch zu sehen ist. Ist es Jesus?
Ist es echt oder ein Gemälde? Die
Ergebnisse der Wissenschaft unterschiedlicher
Fakultäten zu diesen
Fragen sind beeindruckend, geben
aber keine endgültigen Antworten.
So hat man Blutspuren entdeckt,
die von einem Menschen stammen,
Pollen und Sporen von Pflanzen lassen
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