WOLL Magazin für Arnsberg, Sundern und Ense // Winter 2019
Zauberhafter Winter im Sauerland!
Zauberhafter Winter im Sauerland!
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Gute Ausbildungschancen<br />
<strong>und</strong> findet<br />
sich so in vielen<br />
Produkten des Alltags<br />
wieder. Besonders in der Medizin sind Kunststoff-Artikel<br />
lebenswichtig.<br />
Ungeachtet dessen genießt Kunststoff, umgangssprachlich<br />
als Plastik bezeichnet, nicht den besten Ruf. Gr<strong>und</strong> ist der<br />
problematische ökologische Fußabdruck (Meeresmüll,<br />
Wegwerfmentalität, Plastikverpackungen, Entsorgung).<br />
„Die Themen Umweltschutz, Ressourcenschonung <strong>und</strong><br />
Recycling spielen bei uns eine große Rolle“, betont Jens<br />
Frommberger. „Jedes Teil hat bei uns einen Materialstempel.<br />
Man kann sehen, aus welchem Material es gemacht ist.<br />
Wir versuchen, Materialverschwendung in der Produktion<br />
zu vermeiden. Das heißt, wir setzen entweder einen Heisskanal<br />
an, den wir direkt auf den Artikel spritzen können,<br />
ohne einen Anguss. Wenn wir einen Anguss haben, dann<br />
fügen wir den dem Spritzprozess sofort wieder bei, indem<br />
wir eine Beistell-Mühle neben der Maschine haben.“<br />
Für die Geschäftsführer der Firma Langer steht fest:<br />
„Kunststoff hat Zukunft. Das hat auch B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />
Peter Altmaier auf der jüngsten Kunststoffmesse in<br />
Düsseldorf gesagt“, so Jens Frommberger. „Bei Einwegverpackungen<br />
mag Kunststoff nicht der Weg der Wahl sein.<br />
Schauen wir aber zum Beispiel auf den Automobilbau.<br />
Alles soll leichter werden, das geht nicht mit Metall.“ Lars<br />
Frommberger fügt hinzu: „Wenn das Thema Nachhaltigkeit<br />
eine große Rolle spielt, Recycling-Ware genutzt <strong>und</strong><br />
der Kreislauf der Ware berücksichtigt wird, nicht alles auf<br />
der Deponie landet, sondern aufgearbeitet wird, dann hat<br />
Kunststoff eine gute Zukunft. Kunststoff macht Energie-Ersparnis<br />
möglich, die Bauteile werden leichter <strong>und</strong> die<br />
CO2-Bilanz ist in vielen Bereichen besser als bei Metall.“<br />
Als gut <strong>und</strong> zukunftssicher gelten auch die Ausbildungschancen<br />
in der heimischen Kunststoff-Branche.<br />
Der klassische Weg führt zum Verfahrensmechaniker<br />
<strong>für</strong> Kunststoff- <strong>und</strong><br />
Kautschuktechnik, darauf<br />
aufbauend zum Techniker<br />
<strong>und</strong> Meister. Ein anderer<br />
Weg ist die duale Ausbildung<br />
mit Studium<br />
der Kunststofftechnik.<br />
Auch Anlagemechaniker<br />
haben gute Chancen.<br />
Die Firmen<br />
setzen auf qualifizierten<br />
Nachwuchs<br />
<strong>für</strong> sichere <strong>und</strong><br />
attraktive Arbeitsplätze.<br />
■<br />
Kunststoffe (im Volksm<strong>und</strong> auch Plastik<br />
genannt) sind künstlich hergestellte Werkstoffe<br />
aus Makromolekülen. Sie werden synthetisch -<br />
aus dem Rohstoff Erdöl - oder halbsynthetisch<br />
- durch Modifikation natürlicher Polymere<br />
- hergestellt. Umgewandelte Naturprodukte<br />
sind zum Beispiel Gummi aus dem Saft der<br />
Gummibäume (Kautschuk) <strong>und</strong> Fasern, die<br />
aus Cellulose gewonnen werden. Die Technopolymere,<br />
wie sie auch genannt werden, unterteilen<br />
sich in drei Gruppen: Thermoplaste, die<br />
sehr formbar sind <strong>und</strong> wiederholt verwendet<br />
werden können, wie Plastikbecher. Duroplaste,<br />
die aus eher hartem <strong>und</strong> sprödem Material<br />
bestehen, das u. a. beim Steckdosen-Gehäuse<br />
zum Einsatz kommt. Die dritte Gruppe sind<br />
die Elastomere, die z. B. in Plastikschwämmen<br />
vorkommen.<br />
Der erste Kunststoff der Menschheitsgeschichte<br />
war das sogenannte Birkenpech.<br />
Es wurde durch Trockendestillation aus<br />
Birken rinde gewonnen <strong>und</strong> diente als Universalkleber.<br />
66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> <strong>2019</strong>