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AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2020

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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

gen sind Spezialkenntnisse erforderlich. In der<br />

Schweiz müssen Werkstattmitarbeitende<br />

«instruiert und sachverständig» sein, damit<br />

sie Arbeiten an den Hochvolt-Systemen durchführen<br />

können. «Es liegt in erster Linie am Betrieb<br />

selbst, zu beurteilen, ob die Sachverständigkeit<br />

gegeben ist oder nicht», erläutert<br />

Markus Peter. Wer an Hochvolt-Fahrzeugen<br />

konventionelle Arbeiten wie zum Beispiel den<br />

Radwechsel durchführt, der muss zumindest<br />

instruiert sein. «Eine solche Instruktion kann<br />

gut auch betriebsintern durch eine sachverständige<br />

Person erfolgen.» Um jemanden als<br />

sachverständig einzustufen, gilt es, die berufliche<br />

Ausbildung, Produktekenntnisse und Erfahrung<br />

zu berücksichtigen. «Unbedingt zu<br />

empfehlen ist die Teilnahme an einer entsprechenden<br />

Schulung zum sicheren Arbeiten an<br />

Hochvolt-Systemen», betont Markus Peter.<br />

Diese Empfehlung ist bei praktisch allen offiziellen<br />

Markenvertretern inzwischen längst<br />

zur Pflicht geworden.<br />

Damit die Werkstätten die Kompetenzen der<br />

Mitarbeitenden besser beurteilen können, hat<br />

der AGVS gemeinsam mit Electrosuisse ein<br />

Grundlagenmodul sowie einen Online-Test<br />

entwickelt. An dieser Kooperation sind auch<br />

zahlreiche Bildungspartner und Importeure<br />

beteiligt. Diese enge Zusammenarbeit garantiert,<br />

dass die Hochvolt-Grundlagen-Ausbildungen<br />

einen einheitlichen Standard haben.<br />

Der AGVS-Kompetenzausweis «Sicheres<br />

Arbeiten an Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik»<br />

dient als Nachweis der Grundlagen-Kenntnisse.<br />

Während es sich Markengaragen nicht mehr<br />

leisten können, Elektro-Fahrzeuge und Co.<br />

aussen vor zu lassen, kommen auch freie Garagisten<br />

je länger je mehr in Kontakt mit<br />

Hochvolt-Fahrzeugen. «Im Hinblick auf die rasante<br />

Zunahme der alternativen Antriebe ist<br />

eine Weiterbildung für die meisten Werkstätten<br />

unumgänglich», unterstreicht Markus Peter.<br />

Es sei wichtig, dass auch Mitarbeitende,<br />

die heute vielleicht gerade noch nicht mit batteriebetriebenen<br />

Fahrzeugen arbeiten, die nötigen<br />

Grundlagen erwerben.<br />

Hochvolt-Fahrzeuge sind auf einer Technologie<br />

aufgebaut, die im Vergleich zum Verbrenner<br />

neue Gefahren mit sich bringt. «Obwohl<br />

der Motor bei einem Elektroauto<br />

einfacher konstruiert ist und weniger Wartungsarbeiten<br />

benötigt, sind beim Arbeiten an<br />

Hochvolt-Fahrzeugen zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen<br />

zu beachten», erklärt Markus<br />

Peter. Ist zum Beispiel die Batterie nach einem<br />

Unfall beschädigt, stellen sich Fragen wie:<br />

Macht es Sinn, das Fahrzeug in die Werkstatt<br />

zu stellen oder sollte es besser draussen an<br />

einem geschützten Ort abgestellt werden? Gelange<br />

ich gefahrlos an die schadhafte Batterie<br />

beziehungsweise den Trennstecker, um das<br />

Fahrzeug spannungsfrei zu schalten? «Die<br />

Hochvolt-Technologie stellt Werkstattmitarbeitende<br />

sowie Unfall- und Pannenhelfer<br />

vor neue Herausforderungen. Der AGVS-Kompetenzausweis<br />

für die Grundlagenkenntnisse<br />

schafft in Kombination mit den marken- und<br />

fahrzeugspezifischen Anforderungen ideale<br />

Voraussetzungen für einen sicheren und professionellen<br />

Umgang mit Hochvolt-Systemen<br />

in der Fahrzeugtechnik», sagt Markus Peter.<br />

Im zweitägigen Kurs, der in der AGVS-Business-Academy<br />

regelmässig angeboten wird,<br />

erhalten Teilnehmende elektrotechnische<br />

Grundkenntnisse vermittelt und üben an<br />

praktischen Beispielen. Sie lernen auch die<br />

wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen und<br />

deren Auswirkung auf die Praxis kennen. Die<br />

Teilnehmenden wissen über die Gefahren des<br />

elektrischen Stroms Bescheid, können erforderliche<br />

Schutzmassnahmen anwenden und<br />

wissen, wie bei Unfällen vorzugehen ist. Sie<br />

können die Spannungsfreiheit des Hochvolt-<br />

Systems erstellen, Messungen durchführen<br />

und es wieder sicher in Betrieb nehmen.<br />

Die Kurse seien sehr gut besucht, wie Markus<br />

Peter sagt. «Das Angebot richtet sich insbesondere<br />

an markenfreie Garagisten. Markenvertreter<br />

werden meistens direkt durch die<br />

Importeure geschult.» Aber auch technische<br />

Trainer aus der Fahrzeugbranche, Sicherheitssowie<br />

Elektromobilitäts-Verantwortliche bei<br />

Fahrzeuganbietern, Mobilitätsprovidern und<br />

Elektrizitätswerken wolle man ansprechen.<br />

Hervorzuheben ist, dass sich die Kurse auch<br />

an Garagen richten, die nicht Mitglied beim<br />

AGVS sind. «Unser Ziel ist, dass sich möglichst<br />

viele Verantwortliche Grundlagenkenntnisse<br />

über Hochvolt-Systeme aneignen»,<br />

betont der Leiter Technik und Umwelt. Da die<br />

Nachfrage hoch ist, bieten inzwischen auch<br />

zahlreiche AGVS-Bildungspartner die Weiterbildung<br />

an. «Das hat den Vorteil, dass sich Interessierte<br />

auch regional und in allen drei<br />

Sprachen weiterbilden können.» Zudem wird<br />

das Thema Hochvolt zukünftig in der Grundbildung<br />

Automobil-Mechatroniker in der Berufsfachschule<br />

und den üK integriert. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />

hochvolt-zertifizierung<br />

Informationsmaterial<br />

Die Sicherheitsregel «Wir führen<br />

Arbeiten an Hybrid- und Elektrofahrzeugen<br />

nur mit geschultem und<br />

berechtigtem Personal aus» finden<br />

Interessierte bei der BAZ. Die Branchenlösung<br />

für Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz im Auto- und Zweiradgewerbe<br />

unterstützt Betriebe bei<br />

der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-<br />

Richtlinie 6508 zum Thema Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz. Sie<br />

stellt im Onlinetool asa-control aktuelle<br />

und notwendige Hilfsmittel für die<br />

Umsetzung zur Verfügung, darunter<br />

branchenspezifische Checklisten,<br />

Merkblätter und vieles mehr. Wertvolle<br />

Hinweise zum Thema liefert auch<br />

die EKAS-Informationsbroschüre 6281<br />

«Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

im Umgang mit Hochvoltsystemen<br />

von Hybrid- und Elektrofahrzeugen».<br />

Alle Informationen zu den Kursen gibt es<br />

in der Business Academy.<br />

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