AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2020

Die Aus- und Weiterbildung ist einerseits
Aufgabe der Hersteller und Importeure,
andererseits des Verbands. Wie sehen
Sie diese Rollenteilung? Haben Sie allenfalls
Wünsche an die Adresse des AGVS?
Die Grundausbildung und die Schulung von
markenübergreifenden Systemen sehe ich primär
beim AGVS, die Durchführung der verschiedenen
markenspezifischen Trainings
hauptsächlich beim Hersteller beziehungsweise
Importeur. Ich bin überzeugt, dass sich diese
beiden Rollen optimal ergänzen. Mein Wunsch
an die Adresse des AGVS ist, die Grundausbildung
so interessant zu gestalten, dass die jungen
Berufsleute vom Job begeistert sind und so
möglichst lange in der Automobilbranche bleiben
wollen. Für diejenigen, die sich weiterentwickeln
möchten, gibt es verschiedene, spannende
Karrieremöglichkeiten. Dies müssen wir
gemeinsam noch besser bekannt machen. Leider
wechseln viele gut ausgebildete, junge Berufsleute
nach der Ausbildung in eine andere
Branche. Hier wünschen wir uns, dass der
AGVS weiterhin eine aktive Rolle einnimmt.
VW hat entschieden, in Zukunft nur noch
auf Elektromobilität zu setzen. Wie kam diese
Nachricht bei den Garagisten an?
Diese Nachricht kam grundsätzlich gut an. Es
gibt eine klare Strategie, die konsequent umgesetzt
werden wird. Der Volkswagen-Konzern
und mit ihm die Marke VW ist sich der Verantwortung
als weltgrösster Automobil-Hersteller
im Zusammenhang mit dem Klimawandel bewusst
und leistet mit dieser grundlegenden
Entscheidung seinen wichtigen Beitrag für eine
positive Entwicklung.
Hand aufs Herz, welchem Antrieb gehört
die Zukunft? Und wer wird als Erstes
verschwinden? Weshalb?
Das ist für mich klar: Die Zukunft ist elektrisch!
Bis 2025 bringt die Marke Volkswagen
mehr als 20 reine E-Modelle auf den Markt.
Bis zu diesem Zeitpunkt soll der CO 2
-Ausstoss
der Volkswagen-Flotte um einen Drittel
gesenkt werden. Aktuell investiert Volkswagen
eine Milliarde Euro, um das bestehende
Modellprogramm zu elektrifizieren und immer
mehr Fahrzeuge zu hybridisieren. Wie
die E-Antriebe werden künftig ebenso neue
Mild- und Plug-in-Hybridantriebe in Volumen-
Baureihen wie dem erfolgreichen Golf massiv
dazu beitragen, die Flottenemissionen zu senken.
Man geht bei VW davon aus, dass die reinen
Verbrennungsmotoren bis 2050 von den
Strassen Europas verschwunden sind.
Was raten Sie einem kleineren Garagenbetrieb,
der nicht die Unterstützung einer
Marke wie Volkswagen im Rücken hat,
bezüglich Umgang mit der Antriebsvielfalt?
Kleineren Garagenbetrieben rate ich, sich zu
spezialisieren oder sinnvolle Kooperationen
einzugehen. Eine ständige Weiterbildung ist
auch für diese Betriebe unerlässlich. <
Südo AG
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Wie schätzen Sie die Antriebsvielfalt ein?
Ist sie nur positiv zu bewerten oder gibt es
auch negative Punkte?
Für den Kunden ist dies natürlich positiv: Bei
einer grossen Antriebsvielfalt kann er sich im
ersten Schritt für sein Wunschmodell, zum
Beispiel den Golf, entscheiden und dann aus
dem breiten Angebot die von ihm bevorzugte
Antriebsart auswählen. Dies ist ein grosser
Vorteil und kann für den Kauf entscheidend
sein. Dies bedeutet natürlich, dass die
Mitarbeitenden in den Betrieben über ein breites
Fachwissen verfügen müssen, um die Kunden
mit ihren individuellen Bedürfnissen professionell
beraten zu können.
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AUTOINSIDE | April 2020