5 Die regionale Holzkette

Handlungsfelder in der regionalen Holzkette
Aussage nur ungern gemacht wurde. Eine Neuformulierung war dann notwendig, die
sich auf die Situation oder auf vorhergehende Aussagen abstützte. Auch bei der
Verwendung von regional- oder holzspezifischen Ausdrücken, musste ich nachfassen
und Anpassungen vornehmen (Frage 9). Im Verlauf der Befragung, als der
Problembereich „Zukunft Sägerei“ klar wurde, habe ich meine Befragung auch konkret
auf diesen Problembereich zugespitzt.
Unter Prozessorientierung als drittes zentrales Element meint Glaser und Strauss
(Glaser und Strauss 1967), dass die Erhebung und Auswertung der Daten als ein
aufeinander bezogener Prozess verstanden wird. So habe ich Ideen, die aus den
Interviews kamen, teilweise in nachfolgenden Interviews eingebaut. Dadurch konnte ich
zusätzliche Information generieren, Ideen validieren und branchenspezifische Aspekte
berücksichtigen.
Der Entscheid zu persönlichen Interviews mit Firmenvertretern ergab sich einerseits
aus der Fragestellung, die um Themen der Beschaffung, Kunden und Ideen kreiste.
Diese werden oft als vertraulich eingestuft. Andererseits wollte ich ein
Vertrauensverhältnis schaffen, welches auch das Erzählen von Lebensgeschichten
oder erlebten Begebenheiten erlaubt, um so vorsichtige Rückschlüsse auf soziale
Interaktionen (z.B. für Fragen der Erfolgswahrscheinlichkeit von Kooperationen) und
kulturelle Aspekte zu ziehen. Ein weiterer Grund war die Einsicht, dass die Branche für
elektronische Umfragen wenig geeignet ist und somit eine tiefe Rücklaufquote zu
erwarten gewesen wäre. 12 Deshalb führte ich alle Interviews am Sitz der Firma
persönlich. Einzelne Expertengespräche, die ich telefonisch geführt habe, sind im
Anhang 2 gekennzeichnet.
2.3 Datenerhebung
Bei der Datenerhebung auf Grundlage des problemzentrierten Interviews können
verschiedene Instrumentarien zur Hilfe genommen werden. 13
Um weitere vertiefte Brancheninformationen zu erhalten und dabei gleichzeitig einen
ersten Fokus auf die aktuellen Potentiale, Hindernisse, Ideen der Holzkette zu erhalten,
12 Erfahrungen aus der Umfrage des Holzclusters Biel-Seeland (Telefonisches Interview mit Fr. B. Huber)
13 Kurzfragebogen, Leitfaden, Tonaufzeichnung des Gesprächs und Postskriptum (Witzel 1985).
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