5 Die regionale Holzkette

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Handlungsfelder in der regionalen Holzkette Die Sägereien 1 und 2 beziehen aus demselben Einzugsgebiet. Zwei Betriebe beziehen ihr Holz auch bei BEO Wald & Holz (Pfeil BEO). Der Blick auf den Absatzmarkt zeigt, wohin das in den Sägereien verarbeitete Bau- und Schnittholz (getrocknet oder sägeroh) fliesst. Es sind 2 Richtungen zu unterscheiden: Weiterverarbeitung ausserhalb und innerhalb der Region. Der Abfluss aus der Region findet dann statt, wenn eine Weiterverarbeitung in Leim- und Hobelwerken gefragt ist. Diese Situation markieren die Pfeile, die aus der Region zu diesen Abnehmern 50 verlaufen. Die Gründe für den Abfluss liegen in der Tatsache, dass es keine Betriebe dieser Art und Grössenordnung in der Planungsregion gibt. Eine der Sägereien liefert aus der Region und bezieht das Holz nach der Weiterverarbeitung wieder (Symbolisiert durch �). Abnehmer ist die Firma Brand AG in Zollbrück. Innerhalb der Region findet die Weiterverarbeitung in den lokalen Holzbaubetrieben, Zimmereien, Schreinereien statt. Sie verwenden das Schnittholz als Bau- und Konstruktionsholz oder als Schreinerware für die unterschiedlichsten Zwecke. Das Volumen ist eher klein und muss bei den Sägebetrieben abgeholt werden. Auch der Direktvertrieb mit Selbstbedienung wird angeboten. 30 % bis 60 % des Absatzes entfällt auf drei bis vier Kunden. Der Kundenkreis ist somit gross. Wenige grössere Kunden stehen vielen Kleinkunden gegenüber. Es handelt sich um private Kunden. Es zeigen sich folgende Stärken der Sägebetriebe: 51 • Kundennähe und -service: Die Kundenbasis ist gross und es handelt sich um langjährige Kundenbeziehungen, die auf Vertrauen basieren. Die Kunden sind regional, man kennt sich. Das Holz macht kurze Wege. • Flexibilität und Produktspezialitäten: Spezialmasse und schnelle Lieferungen sind an der Tagesordnung und zeichnen die regionalen Säger aus. Sie schneiden vor allem Starkholz ein, welches gesteigerte Anforderungen an die Verarbeitung stellt. Daraus liefern sie Spezialitäten wie Massivholz für den Fleckbau und andere spezielle Kundenabmessungen. 50 Es sind dies: Olvo Lädrach AG in Worb (dazu gehört die Sägerei Reinhardt), Peter Holzbau AG in Blumenstein (PH), Neue Holzbau AG in Lungern (NH) und HP Gasser AG in Lungern (HP). Es sind dies alles Hobelwerke, Holzverarbeitungswerke, die insbesondere Brettschichthölzer (verleimt) herstellen. Aber auch in Zürich werden Bauunternehmer mit speziellen Produkten (Baggermatratzen) beliefert. 51 Diese Punkte kamen insbesondere auch in der Diskussion mit den Holzbaubetrieben zur Sprache. 37
Handlungsfelder in der regionalen Holzkette • Verankerung: Die lokalen Sägereien verfügen in der Beschaffung über regionale Marktkenntnisse. Ihre Arbeit, Flexibilität und Schnelligkeit wird von den Holzbau- betrieben und Kunden geschätzt. • Versorgung mit Rohstoff: Die Rundholzversorgung ist gemäss den Aussagen der meisten Säger zufrieden stellend, auch wenn in Bezug auf Qualität und Verfügbarkeit von Langholz noch Verbesserungspotential gesehen wird. Was die Schwächen der Sägebetriebe betrifft, kann folgendes gesagt werden: • Betriebsintern: Sowohl was ihre Grösse (im Durchschnitt 4 Mitarbeiter (inkl. Lehr- linge), Kostenstruktur (Lohnkosten), Arbeitsabläufe und Standortfaktoren (Transportbeschränkungen, Lärmvorschriften, Ausbaupotential) betrifft, arbeiten sie in einem schwierigen Umfeld. Diese Faktoren erklären auch die geringe industrielle Fertigung. • Marktveränderungen: Die Nachfrage nach den Hauptprodukten der Sägereien (Massivholz, Bauhölzer, Leistenholz) ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Der Elementbau benötigt getrocknetes, verleimtes Holz (Brettschichtholz). Dem- entsprechend ist das Sägereisortiment für Holzbaubetriebe nur ergänzend. Trends hin zu Holz mit Philosophie und Herkunft (z.B. Mondholz 52 , regionales Holz) wird nicht aktiv verfolgt. Graphik 7 verdeutlicht, dass fast die Hälfte der Sägebetriebe diese Marktveränderungen als eine grosse Herausforderung sehen. F8: Welches sind die wichtigsten 3 Herausforderungen ihres Unternehmens? Qualität Infrastruktur 16% Kapital 11% 38 Rohstoff 16% Interne Effizienz 11% Markt Veränderungen 46% Graphik 7: Herausforderungen in der Sägeindustrie • Innovationen/Ideen: Die wenigsten der Sägereibetriebe denken über konkrete Innovationen, Kooperationen oder neue Markterschliessungsstrategien nach 53 . 52 Mondholz ist Holz, das nach dem Mondkalender geschlagen wird und besondere Eigenschaften aufweist (Zürcher 2005). 53 Frage 11: Wenn Sie freie finanzielle Mittel hätten, welche Investitionen würden sie tätigen? Frage 20: Welche Vernetzung mit anderen Unternehmen / Branchen erachten Sie für ihr Unternehmen als sinnvoll? Frage 8:
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