5 Die regionale Holzkette

Handlungsfelder in der regionalen Holzkette
Ergebnisse aus den Interviews
Die Interviews betreffen drei Themenbereiche: Brancheninformationen (Experten-
interviews mit Verbänden), die Situation der Holzbaukette (Firmeninterviews) und die
Visionen und Ziele der regionalen Holzkette (Interviews mit regionalen Experten).
Die Ergebnisse aus den Experteninterviews mit Verbänden zeigen, dass der
Strukturwandel in der Holzindustrie weiter vorangeht. Die Branche ist gekennzeichnet
durch eine zunehmende Konzentration. Immer grössere Unternehmen mit einer immer
grösseren Angebotspalette stehen einer Vielzahl kleiner, regionaler, handwerklicher
Betriebe gegenüber. Der Trend zur Elementbauweise 3 hat die Holzkette aufgebrochen
und traditionelle Absatzmärkte der kleinen, lokalen Sägereibetriebe sind zusammen-
gebrochen. Der lokale Markt nimmt heute ein viel geringeres Volumen und Sortiment
ab, was zu einem anhaltenden Sägereisterben führt(e). Dafür gewinnen Holzwerk-
stoffhersteller an Bedeutung und Grösse. Für die Holzbaubetriebe haben sich
Arbeitsweise und Anforderungen enorm verändert. Sie brauchen weniger Sägeholz
dafür mehr verleimtes, normiertes Holz, welches von grossen, regionalen Produzenten
industriell verarbeitet wird. Die Herkunft dieses Holzes ist nicht mehr nachvollziehbar.
Die regionale Holzbaukette im Berner Oberland umfasst die Holzvermarktung, die
lokalen Sägereien und die Holzbaubetriebe. Als neuer Akteur baut die BEO Wald &
Holz die koordinierte Holzvermarktung auf. Sie nimmt Einfluss auf die
Holzverfügbarkeit, wobei sich ihre Rolle und Bedeutung noch nicht klar
herauskristallisiert hat. Der Strukturwandel in der Holzindustrie und im Handwerk zeigt
sich auch im Berner Oberland. Die Sägreibetriebe suchen ihre Zukunft in einem
schrumpfenden Markt. Die Holzbaubetriebe haben sich auf den Elementbau
spezialisiert. Diese homogene Ausrichtung der Branche und der lokale Absatzmarkt
machen die Firmen anfällig für technologische Veränderungen und veränderte
Marktbedingungen. Auch wenn der Holzbau durch den Elementbau „einfacher“
geworden zu sein scheint, sind Herausforderungen wie Flexibilität, Kundenorientierung,
Gespür für Trends und anhaltend hohe Qualität bei steigenden Anforderungen von
Kundenseite unter einen Hut zu bringen. Dies stellt hohe Ansprüche an die
Geschäftsführer. Sie sind sehr in der Gegenwart verankert. Ideen oder Projekte, die
3 Bauweise bei der vorgefertigte Elemente ohne spezielle Baumaschinen in der Werkstatt montiert werden. Als
Gegenstück ist die Massivholzbauweise zu nennen (-> Glossar).
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