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5 Die regionale Holzkette

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Handlungsfelder in der <strong>regionale</strong>n <strong>Holzkette</strong><br />

Betrachtet man das Teilsystem der Politik, so kann eine Region als Plan bzw. als<br />

Verwaltungseinheit konstruiert werden, wie dies für die Grenzziehung der Region<br />

Berner Oberland Ost gilt. In der Schweiz sind aber auch andere Einteilungskriterien 23 in<br />

Anwendung. <strong>Die</strong> Grenzziehung der politischen Region ist relativ stabil. Der Zweck<br />

besteht darin, langfristige Vergleichbarkeit in Bezug auf Entwicklungsstrategien,<br />

Standortfaktoren, Finanzplanung oder Förderprogramme zu schaffen (Dybe 2002). Der<br />

Bund hat in den 70iger Jahren 140 Raumplanungsregionen eingerichtet, die in der<br />

Regel als Gemeindeverbände unter kantonaler Hoheit überkommunale Aufgaben<br />

bewältigen. Einzelne Raumplanungsregionen sind kantonsübergreifend (Schuler<br />

2005). <strong>Die</strong>se Art der Abgrenzung der Region hat ein limitiertes Kriterienraster und<br />

nimmt kulturelle, sprachliche oder andere gewachsene Vernetzungen und Identitäten<br />

nicht explizit auf, wohl aber den funktionellen Zusammenhang. 24 Aus Sicht des Bundes<br />

gehört das Berner Oberland Ost auch zur Grossregion Espace-Mittelland (Kämpf,<br />

Schoder 2008). <strong>Die</strong>se Abgrenzung ist eine Mischung aus funktionaler und politisch-<br />

administrativer Einteilung.<br />

<strong>Die</strong> ausschliesslich statische (administrative) Abgrenzung (Systemgrenze) ist im<br />

Kontext der heutigen, horizontalen und vertikalen Vernetzungen aus meiner Sicht nur<br />

bedingt sinnvoll. Wirtschaftliche, politische und soziale Strukturen, Funktionen und<br />

Prozesse verflechten die Akteure untereinander und nehmen keine Rücksicht auf<br />

politische Grenzziehungen. 25<br />

Bezieht man die Leitidee der nachhaltigen Entwicklung in die Überlegungen mit ein,<br />

ist der Regionen Begriff deshalb wichtig, weil er den Ansatzpunkt der räumlichen Nähe<br />

als ein zentrales Anliegen der Nachhaltigkeit aufnimmt (Rumpf 2003). <strong>Die</strong> Region<br />

verstanden als Sinnbild der kleinräumigen Interaktionen, der Subsidiarität, Dezentralität<br />

und Selbstorganisierungsfähigkeit (Rumpf 2003). Somit statuiert die nachhaltige<br />

Entwicklung einen Regionen Begriff, der je nach Ausgestaltung der drei Dimensionen<br />

(ökonomischen, sozialen und ökologischen) unterschiedlich ausfallen kann. So betont<br />

23 Das Bundesamt für Statistik unterscheidet 5 Typologien der räumlichen Gliederung: Institutionelle<br />

Gliederungen, regionalpolitische Gliederungen, Analyseregionen, räumliche Typologien und neu auch<br />

infrakommunale Einheiten. <strong>Die</strong> Raumplanungsregionen fallen unter die regionalpolitische Gliederung (BFS<br />

2008a).<br />

24 Hier ist insbesondere die Interaktionsstruktur der Unternehmen gemeint. Je höher die wirtschaftliche bzw.<br />

branchenspezifische Austauschbeziehung auf stofflicher, sozialer oder finanzieller Ebene ausfällt, je grösser also<br />

die Intensität der Austauschbeziehung und die Ordnungsstruktur der Objekte ist, desto eher kann von einer<br />

Region gesprochen werden (Dybe 2002).<br />

25 Als Beispiel sind hier insbesondere die Grenzregionen zu nennen, welche sich über die staatlichen Grenzziehungen<br />

hinweg entwickeln wollen (z.B. Trinationale Region Basel).<br />

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