5 Die regionale Holzkette
5 Die regionale Holzkette
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Handlungsfelder in der <strong>regionale</strong>n <strong>Holzkette</strong><br />
• <strong>Die</strong> Sägereibranche durchläuft auch weiterhin einen Konzentrationsprozess,<br />
wobei die Anzahl der Betriebe abnimmt und der Gesamteinschnitt konstant bleibt.<br />
Es gibt in der Schweiz noch ca. 350 bis 400 Sägereien (Holzindustrie 2008).<br />
Treiber für diese Entwicklung ist u.a. der Elementbau, der aufgrund zunehmend<br />
standardisierter Baunormen und einer strengeren Produkthaftung als (Leimholz)-<br />
Konkurrenz das Massivholz zurückdrängt.<br />
• <strong>Die</strong> Sägeindustrie ist eine reife Wirtschaftsbranche mit niedrigen Margen. Sie<br />
hängt stark von den Zyklen der Bauwirtschaft ab (Brainworker 2008).<br />
• Kleine Sägereibetriebe (bis Kleinstbetriebe) mit einer Einschnittmenge bis zu<br />
2’000m 3 /Jahr arbeiten handwerklich und mit geringer Technologieausstattung. 36<br />
Ihr Absatzmarkt ist traditionell binnenmarktorientiert, meist regional. Ihre<br />
Standorte sind historisch begründet und limitieren oftmals eine<br />
Weiterentwicklung. Sie verarbeiten mehrheitlich Tannen und Fichtenholz zu Bau-<br />
und Schnittholz (getrocknet oder sägeroh) und sind die Hauptabnehmer für Stark-<br />
holz. Sie wollen möglichst wenig Komplett- oder Mischpartien 37 . Nebst den Kosten<br />
für den Einkauf des Rundholzes, fallen Personalkosten zu Buche. Grosse hand-<br />
werkliche Fähigkeiten, qualitativ hochstehende Verarbeitung und langjährige<br />
Liefer- und Absatzbeziehungen sind Erfolgsfaktoren. Abnehmer sind Handwerks-<br />
oder Zimmereibetriebe, die meist ebenfalls kleinstrukturiert sind.<br />
• Daneben dominieren industrielle Grossbetriebe. <strong>Die</strong> sechs grössten Betriebe 38<br />
schneiden 50 % der Schweizer Produktion ein. Ca. 1/3 der von ihnen produ-<br />
zierten Schnittholzproduktion geht ins Ausland. Sie verfügen über einen<br />
Maschinenpark, der Leistungssteigerungs- und Kostensenkungspotenziale<br />
erlaubt. Oftmals arbeiten sie im Mehrschicht-Betrieb und liegen an erschlossenen<br />
Standorten. Sie verarbeiten Schnittholz weiter u.a. zu normierter, verleimter<br />
Ware, welche im europäischen Preiskampf steht. Sie beliefern hauptsächlich die<br />
Holzbaubetriebe, den Handel oder Weiterverarbeiter (direkt und indirekter<br />
Vertrieb). Um ihre Anlagen auszulasten, sie sind auf eine kontinuierliche Ver-<br />
sorgung mit Holz angewiesen und fahren einen Mehrschichtbetrieb.<br />
36 Sie arbeiten vielfach mit Gatter- und Blockbandsägen und nicht mit Spaner-Blockband-Kombinationen. Auch<br />
verwenden sie keine elektronische Werkeingangsvermessung und -sortierung. (Holz 21 2004).<br />
37 Damit werden Lieferungen bezeichnet, deren Inhalt (Qualitätsklasse) nicht genau bestellt werden kann.<br />
38 Es handelt sich um folgende Firmen: Stallinger Swiss Timber AG, Domat/Ems (GR); Schilliger GmbH, Haltikon<br />
und Perlen (SZ/LU); Despond SA, Bulle (FR); Zahnd SA, Rueyres (VD); Lehmann AG, Gossau (SG) und OLWO<br />
Otto Lädrach AG, Worb und Erlenbach i.S. (BE) (Holzindustrie 2008).<br />
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