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WOLL Magazin Arnsberg, Sundern, Ense // Herbst 2020

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Stemel – Ein Dorf zum Durchfahren?<br />

Sonja Nürnberger<br />

S. Droste<br />

N<br />

icht weit vom nördlichen Ende des Sorpesees<br />

entfernt liegt Stemel. Gastronomie und Geschäfte<br />

sucht man hier inzwischen vergeblich. Jedoch<br />

hat der Ortsteil von <strong>Sundern</strong> andere Vorzüge, die ihn zu<br />

einem besonders lebenswerten Ort machen. Das wissen<br />

auch die über 800 Stemeler, von denen die Hälfte erst in<br />

den letzten 30 Jahren hierhergezogen ist.<br />

„Über Jahrzehnte war Stemel ein Dorf mit 400 bis 500<br />

Einwohnern“, erzählt Hubert Wienecke, der schon<br />

seit 1978 in Stemel lebt. „In den letzten zwei bis drei<br />

Jahrzehnten ist das Dorf beinahe explosionsartig größer<br />

geworden.“ Die Ursache: Ein Baustopp in den 80er Jahren,<br />

da der Ort zu dieser Zeit Probleme hatte, seine Abwässer<br />

zu reinigen. Als das Problem Ende der 90er behoben war,<br />

durfte weiter gebaut werden. Schon im Vorfeld waren zwei<br />

Baugebiete ausgewiesen worden, auf denen nun nach und<br />

nach neue Häuser aus dem Boden schossen.<br />

„Stemel hat einen anderen Ursprung als viele andere Dörfer<br />

im Sauerland“, weiß Wienecke. „Die meisten Dörfer im<br />

Sauerland sind landwirtschaftlich geprägt und dadurch<br />

langsam, aber stetig gewachsen. Dort gab es Bauernhöfe,<br />

die auch heute noch dort stehen und als solche genutzt<br />

werden.“ Mit Stemel verhält es sich etwas anders. „Bis 1812<br />

die Preußen kamen, war Stemel eigentlich gar kein Dorf“,<br />

stellt Hubert Wienecke fest. Tatsächlich gab es bis dahin<br />

nur das Gut Stemel, das bereits 1286 das erste Mal erwähnt<br />

wurde. Daneben standen drei oder vier Häuser, die zum<br />

Gut gehörten und deren Bewohner auch dort beschäftigt<br />

waren. Die Preußen begannen nun, die Fläche rund um<br />

das Gut zu besiedeln. Die Straße, die heute den Namen<br />

„Zum Giebel“ trägt, wurde mit Häusern bestückt, sodass<br />

Stemel nach und nach zu einem kleinen Dorf heranwuchs.<br />

„Nun hatten die Menschen zwar ein paar Quadratmeter<br />

für sich selbst, aber leben konnte davon niemand“, erklärt<br />

er. 1860 kam der Gutsbesitzer schließlich auf die Idee,<br />

eine Papierfabrik zu eröffnen, in der die Bewohner Arbeit<br />

fanden. Stemel war von da an stark abhängig von der<br />

Industrie. Einen weiteren Zuwachs erlebte das Dorf, als für<br />

den Bau der Sorpetalsperre in der Zeit von 1928-1932<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2020</strong> - 11

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