WOLL Magazin Arnsberg, Sundern, Ense // Herbst 2020
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„Ja, ich weiß, die Begriffe sind gelegentlich recht gewöhnungsbedürftig,<br />
aber eigentlich immer schnell zu erklären:<br />
Ein Wortgottesdienst ohne Kommunionspendung nennt<br />
man Wort-Gottes-Feier. Solche Wort-Gottes-Feiern leite ich<br />
regelmäßig in einzelnen Gemeinden. Unsere Kirche ist - oder<br />
besser war - so reich an liturgischen Formen. Die Form der<br />
Wort-Gottes-Feier wurde vor Jahren wiederentdeckt, denn:<br />
“Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem<br />
Wort, dass aus dem Munde Gottes kommt.“ Vor diesem Hintergrund<br />
sehe ich meine Aufgabe als Leiterin dieser Gottesdienstform<br />
darin, den Zuhörern die Worte der Bibel für das<br />
Lebensgeschehen der heutigen Zeit nutzbar zu machen, ihnen<br />
mein Verständnis als Denkanstoß mitzugeben und natürlich<br />
Gott gemeinsam zu loben und ihm zu danken!<br />
Als Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Walburga in<br />
Meschede sowie als Reisebeauftragte der KFD dürfte sich die<br />
Frage nach weiteren Hobbys eher erledigt haben?<br />
„Ja, ich muss schon aufpassen: „Meine Familie darf nicht zu<br />
kurz kommen. Ohne die Unterstützung meines Mannes und<br />
meiner erwachsenen Kinder würde mir gewiss oft die Kraft<br />
fehlen, die mein Beruf und meine Berufungen mir abverlangen.<br />
Ich denke oft an den Spruch vom ehemaligen Pfarrer<br />
Johannes Sprenger: ‘Frau Schmidt, wer in allen Pötten rührt,<br />
muss aufpassen, dass nichts anbrennt!’ “<br />
Elisabeth Schmidt mit ihren Alben<br />
Elisabeth Schmidt, Jahrgang 1962, verheiratet, zwei<br />
erwachsene Kinder, studierte an der katholischen Fachhochschule<br />
Paderborn mit dem Abschluss Diplom-Sozialarbeiterin.<br />
Sie arbeitet als seelsorgliche Begleitung<br />
im Caritas Seniorenzentrum St. Elisabeth. Ehrenamtlich<br />
ist sie Beauftragte im Begräbnisdienst im Pastoralen<br />
Raum Meschede-Bestwig, Wortgottesfeier-Leiterin und<br />
Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Walburga.<br />
Wir müssen lernen, Nähe verbal zu vermitteln<br />
Wie hat die Corona-Pandemie Ihr Leben verändert?<br />
„Die äußeren Einschränkungen waren schon eine gewaltige<br />
Herausforderung. Aber es war auch wohltuend, sich nur noch<br />
dem Wesentlichen zu widmen. Sowohl in der Seelsorge als<br />
auch bei den Beerdigungen ist Nähe ganz wichtig. Das gilt<br />
auch für körperliche Nähe, wie zum Beispiel das Handhalten<br />
oder einfach nur über den Arm streicheln. Wir müssen lernen,<br />
diese körperliche Nähe nun verbal umzusetzen, was nicht<br />
immer leicht, und manchmal auch einfach nicht machbar ist.<br />
Die Auswirkungen des räumlichen Distanzgebotes können<br />
wir bislang nur erahnen. Da wird Nähe, räumliche Nähe, die<br />
so ungeheuer wichtig für unsere gesellschaftliche Kommunikation<br />
ist, zu einem gefährlichen Risiko, das es zu vermeiden<br />
gilt. Andererseits sehe ich aber auch eine Chance, unsere Verbundenheit<br />
in der Gesellschaft auf andere Art und Weise zum<br />
Ausdruck zu bringen. Die neuen sozialen Medien spielen jetzt<br />
sicherlich eine besondere Rolle. ■<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2020</strong>- 91