WOLL Magazin Arnsberg, Sundern, Ense // Herbst 2020
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nagement. Das Unternehmen bietet Lösungen für Kunden<br />
in einem Umkreis von rund 150 Kilometern, die eigene<br />
Rechenzentren vor Ort unterhalten, bundesweit Cloud-Services<br />
oder Lösungen im eigenen Rechenzentrum in Frankfurt/Main,<br />
das wie die Bank von England gesichert ist, oder<br />
in Public Clouds wie Microsoft Azure oder Amazon Web<br />
Services. Daneben ist es das Ziel, einzelne Bereiche wie die<br />
eigenen Managed Services ebenso wie individuelle Software-<br />
Lösungen als eine Antwort auf die Digitalisierung am Markt<br />
zu platzieren. Die eigene Automatisierung sowie Digitalisierung<br />
werden ständig vorangetrieben, so die Philosophie des<br />
Unternehmens, das neben dem Hauptsitz einen weiteren,<br />
wichtigen Standort am Dortmunder U (Zentrum für Kunst<br />
und Kreativität) unterhält. Es geht hier insbesondere um die<br />
Nähe zur Universität. Rund 100 Mitarbeiter arbeiten für die<br />
ahd, weitere 35 sind es in den Beteiligungen.<br />
IHK-Präsidentschaft „ein Geschenk“<br />
Vor diesem Hintergrund und der ahd-Erfolgsgeschichte<br />
war es nicht verwunderlich, dass IHK-<br />
Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange<br />
nach dem Ausscheiden von Ralf Kersting<br />
im Vorfeld der IHK-Vollversammlung<br />
im November 2017 bei Rother anklopfte<br />
und fragte, ob er sich das Amt<br />
des Präsidenten vorstellen könne. Ja,<br />
Rother konnte sich das vorstellen:<br />
„Präsident der IHK mit immerhin<br />
39.000 Mitglieds-Betrieben zu werden,<br />
wäre für mich ein Geschenk, meine Persönlichkeit<br />
weiter zu entwickeln, mit ihr<br />
zu wachsen.“ Nach dem Familienrat („Meine<br />
Frau Silke stimmte zu“) und dem OK<br />
des eigenen Firmenmanagements wurde<br />
Rother auf der Vollversammlung<br />
zum neuen IHK-Chef und Nachfolger<br />
von Ralf Kersting („Er hat<br />
es sehr gut gemacht“) gewählt und<br />
trat sein Amt am 1. Januar 2018 an.<br />
Der Zeitpunkt war mehr als günstig.<br />
Der Deutsche Industrie- und<br />
Handelskammertag (DIHK) mit seinen<br />
bundesweit 79 Kammern hatte die<br />
Digitalisierung („We go digital“) als ein zentrales<br />
Themenfeld ausgerufen. „Das kann ich mittragen“,<br />
so Rother. „In der Corona-Krise haben wir bei der<br />
<strong>Arnsberg</strong>er IHK das Fruchtbare der Digitalisierung erfahren<br />
können, Videokonferenzen usw. waren wichtige Hilfen. Die<br />
eigene Digitalisierung werden wir weiter ausbauen.“<br />
„Wir dürfen nicht müde werden, für die Berufsausbildung,<br />
die jungen Menschen Spaß macht,<br />
zu werben“ (Andreas Rother)<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsausbildung im Kammerbezirk:<br />
„Sie ist eine Herzensangelegenheit. Wir dürfen<br />
nicht müde werden, für die Berufsausbildung zu werben.<br />
Und zwar für eine Ausbildung, die jungen Menschen auch<br />
Spaß macht. Es gibt auch andere Wege, als Abitur und Studium,<br />
um beruflichen Erfolg zu haben.“ Rother nennt in diesem<br />
Zusammenhang auch Zahlen: Rund 50 Prozent der Jugendlichen<br />
machen Abitur und studieren. In der Wirtschaft<br />
brauchen wir im Verhältnis einen Akademiker und zehn<br />
Facharbeiter. „Die Eltern wollen, dass ihre Kinder studieren.<br />
Sie sollen es einmal besser haben.“ Rother plädiert<br />
mit Nachdruck für das duale System mit<br />
„Arbeiten und Berufsschule“. In<br />
Industrie und Wirtschaft seien<br />
auch Studienabbrecher herzlich<br />
willkommen.<br />
Beim Blick auf die Zukunft<br />
der Wirtschaft in Südwestfalen,<br />
einer „Herzkammer<br />
der Industrie“, spricht der<br />
IHK-Chef von großen Herausforderungen.<br />
„Wir werden<br />
lernen müssen, uns ständig zu<br />
verändern und disruptiv zu denken.<br />
Externe Einflüsse auf das eigene<br />
Geschäftsmodell werden zunehmen.“<br />
Es werde Gewinner und Verlierer<br />
geben. „Diejenigen, die ihren Job<br />
machen, werden es schaffen.“ Was<br />
die aktuelle Corona-Krise und die<br />
teilweise dramatischen Auswirkungen<br />
auf die Wirtschaft betrifft, so<br />
zeigt sich Rother optimistisch: „Ich<br />
bin stolz auf unsere Wirtschaft. Aus<br />
der Krise 2008/2009 ist die südwestfälische<br />
Wirtschaft gestärkt hervorgegangen. Das<br />
wird auch bei Corona der Fall sein. Die Wirtschaft<br />
wird sich 2021 erholen – und zwar mit Wucht.“ ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2020</strong> - 111