15.10.2020 Aufrufe

WOLL Magazin Arnsberg, Sundern, Ense // Herbst 2020

WOLL Magazin Arnsberg, Sundern, Ense // Herbst 2020

WOLL Magazin Arnsberg, Sundern, Ense // Herbst 2020

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Anzeige<br />

Fleischermeisterin Tanja Berghoff mit Lebensgefährte Christoph Feldmann und mit ihren Kindern Paul und Johanna<br />

Wir machen FleischEssLust!<br />

Nicola Collas<br />

Jürgen Eckert<br />

H<br />

eute ist es eher selten, dass Metzger selbst<br />

schlachten und sagen können, was genau drin<br />

ist in der Wurst, die sie verkaufen. Aber zum<br />

Glück gibt es sie noch: Dorfmetzgereien, bei denen noch<br />

selbst geschlachtet wird. Ein sehr gutes Sauerländer Beispiel<br />

ist die Fleischerei Berghoff in Meschede-Berge, die<br />

mit dem Slogan wirbt: „Geschmack und Qualität hat bei<br />

uns Tradition.<br />

„Wir sind ein Familienunternehmen in dritter Generation<br />

mit eigener Schlachtung und Partyservice“, erzählt Tanja<br />

Berghoff. „In den 50er Jahren ging es als kleiner Familienbetrieb<br />

los: Vater, Mutter, Oma, 2 Gesellen und 2 Verkäuferinnen<br />

haben mitgearbeitet.“ Nachdem Tanja Berghoff in den<br />

elterlichen Betrieb einstieg, entwickelte sich die Fleischerei<br />

immer weiter. Heute hat sie 12 Mitarbeiter.<br />

Es gab immer schon Kunden, die gefragt haben, woher das<br />

Fleisch oder die Wurst von Berghoff kommen. Seit den<br />

Schlagzeilen um die Zustände in deutschen Schlachthöfen<br />

fragen noch mehr Verbraucher nach. „Bei uns gibt es regionale<br />

Produkte. Die Schweine beziehen wir von Seemers aus<br />

Wallen. Die haben erst vor ein paar Jahren einen Stall nach<br />

neuesten Standards gebaut. Die Rinder sucht mein Vater<br />

persönlich bei den Bauern in der Umgebung aus“, erklärt<br />

Tanja Berghoff. Dadurch entstehen kurze Transportwege, so<br />

dass die Tiere in Berge in der eigenen Schlachterei stressfrei<br />

geschlachtet werden können. Das wirkt sich auf die Qualität<br />

des Fleisches positiv aus. Denn leiden die Tiere unter Stress,<br />

schütten sie Stresshormone aus und das Fleisch wird wässrig<br />

oder klebrig. Für Tanja Berghoff geht es dabei aber auch<br />

immer um das Wohl der Tiere.<br />

Über die Ladentheke gehen also in erster Linie Rind- und<br />

Schweinefleisch sowie Wurstwaren, die zu 80 Prozent selbst<br />

produziert sind. „Produkte, die nicht so nachgefragt sind wie<br />

Aspik oder Salami, kaufen wir zu. Und wir kaufen Geflügel<br />

zu, auch da achten wir auf Qualität. Bei uns gibt es nur<br />

Maishähnchen, die unter ganz besonderen Bedingungen<br />

gemästet und geschlachtet werden.“ Die Fleischerei Berghoff<br />

bietet außerdem Wild aus heimischer Jagd, das Vater Paul<br />

und Lebensgefährte Christoph Feldmann selbst erlegt.<br />

Jagdkollegen liefern auch schon mal Sika- und Rotwild aus<br />

dem <strong>Arnsberg</strong>er Wald. „Es gibt genug gute Sachen vor Ort.<br />

Da brauche ich kein Rind aus Argentinien. Wir verkaufen regionale<br />

Produkte und hinterlassen somit einen kleinen CO2-<br />

Abdruck“, schmunzelt Tanja Berghoff. Sie hofft, dass die<br />

jüngsten Diskussionen um die großen Schlachthöfe und wie<br />

52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>2020</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!