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packaging journal 8_2020

Themenschwerpunkte der Ausgabe Verpackungstechnik - Von der Primärverpackung zum Verkaufs-Tray Verpacken von Getränken - Innovative Verpackungslösungen für alle Segmente Verschliesssysteme - Individuelle Verklebung mit Heißleim Sicherheitsaspekte bei Pharmaverpackungen Nachhaltige Tuben aus Monomaterial und Rezyklat

Themenschwerpunkte der Ausgabe
Verpackungstechnik - Von der Primärverpackung zum Verkaufs-Tray
Verpacken von Getränken - Innovative Verpackungslösungen für alle Segmente
Verschliesssysteme - Individuelle Verklebung mit Heißleim
Sicherheitsaspekte bei Pharmaverpackungen
Nachhaltige Tuben aus Monomaterial und Rezyklat

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08 | <strong>2020</strong><br />

English summaries<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis C 12,50<br />

TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />

<strong>packaging</strong><br />

<strong>journal</strong><br />

VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Von der Primärverpackung<br />

bis zum Verkaufs-Tray<br />

VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />

Innovative Verpackungslösungen<br />

für alle Segmente<br />

VERSCHLIESSSYSTEME<br />

Individuelle Verklebung<br />

mit Heißleim


Endlich wieder<br />

Packendes<br />

im Fernsehen<br />

News. Trends. Hintergründe. Immer aktuell<br />

<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.tv


EDITORIAL<br />

Der Branche geht es gut!?<br />

Wir sind systemrelevant!<br />

Verpackungen werden überall gebraucht und in Lockdown-Zeiten erst recht! Toll!<br />

Und wie weiter? Trotz „Corona-Auf-und-Ab“ alles gut?<br />

So pauschal kann man es – wie so oft eben auch hier – nicht betrachten. Denn nach einem<br />

halben Jahr bundesweiten Experimentierens wird die gesamte Bandbreite zwischen<br />

beachtlichen Zuwächsen und unter dem Siegel der Verschwiegenheit geäußerten tief<br />

greifenden existenziellen Sorgen im Zusammenhang mit den neuen Bedingungen und<br />

besonderen Herausforderungen voll ausgeschöpft.<br />

Beispiele für die differenzierten Entwicklungen gibt es eine ganze Menge: Ob die Einschätzungen<br />

aber eher von Optimismus, Erfahrungswerten oder konkreten Aufträgen<br />

getragen sind, lässt sich schwer beurteilen. Denn bereits der Verpackungsmarkt 2019<br />

verzeichnete erstmals seit Jahren laut Angaben des Gemeinschaftsausschusses<br />

Deutscher Verpackungshersteller (GADV) ein leicht rückläufiges Ergebnis.<br />

Den relativ moderaten Rückgang der weltweiten Produktion von Aluminiumdosen von<br />

knapp zwei Prozent im 1. Halbjahr <strong>2020</strong> wertet deshalb der internationale Herstellerverband<br />

AEROBAL angesichts äußerst zurückhaltend agierender Kunden und Verbraucher<br />

als ein recht gutes Ergebnis. Zwar fiel auch die Halbjahresbilanz der Glasindustrie in diesem<br />

Jahr negativ aus, doch die Konjunkturdaten für die Branche deuten wohl bereits einen<br />

Aufschwung an. Laut einer aktuellen Blitzumfrage des Bundesverbandes Holzpackmittel,<br />

Paletten, Exportverpackung (HPE) sind die Prognosen für die fast ausschließlich kleinen<br />

und mittelständischen Familienunternehmen dieser Branche zaghaft positiv.<br />

Immerhin: COVID-19 schafft auch neue Absatzmärkte. Ein gutes Beispiel ist die Gerresheimer<br />

AG. Die Nachfrage nach hochwertigen Parfümflakons ist dort zwar zurückgegangen,<br />

das Unternehmen schafft aber zusätzliche Kapazitäten für die Herstellung von Injektionsfläschchen<br />

für den weltweit erwarteten Impfstoff. Und das deutliche Umsatzplus<br />

beim E-Commerce schlägt auch bei den Herstellern von Transportverpackungen zu Buche.<br />

Trotz der spürbaren Effekte der Corona-Pandemie setzen in nahezu allen produzierenden<br />

Bereichen die Unternehmen weiterhin auf einen aktiven und nachhaltigen Wachstumskurs.<br />

Aber machen wir uns nichts vor, nicht alle Beteiligten werden diese Krise unbeschadet<br />

überstehen. Erst im Laufe des kommenden Jahres wird sich das ganze Ausmaß zeigen<br />

und einige Unternehmen werden möglicherweise komplett von der Bildfläche verschwinden.<br />

Und in der Haut von Servicedienstleistern rund um das Messegeschäft möchte man<br />

sicherlich in diesen Zeiten auch nicht stecken.<br />

Um eine größtmögliche Unterstützung und Schadensbegrenzung zu garantieren, sind<br />

weiterhin kluge, angemessene und ausgereifte Entscheidungen der Politik gefragt.<br />

Illustration: Drawlab19/shutterstock.com<br />

Keine Frage: Das Virus gehört zur neuen Normalität, und dabei bleibt es sicher auch noch<br />

einige Zeit. Wir lernen aber, damit umzugehen, und wenn wir uns etwas wünschen<br />

dürften, dann wären es mehr Stabilität und Planungssicherheit. Und endlich<br />

wieder persönliche Begegnungen – auch auf Messen und Veranstaltungen.<br />

Ihre Brigitte Bähr<br />

08 | <strong>2020</strong>


INHALT<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

06 News kompakt<br />

11 Fünf Fragen an Carsten Strenger – Illig Maschinenbau<br />

51 Unternehmen im Portrait: Herma Etiketten<br />

ANZEIGE<br />

TITELSTORY<br />

12 Kartons automatisch falten - Produkte wirksam schützen<br />

SPECIAL –<br />

VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

<strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> 08 | <strong>2020</strong><br />

08 | <strong>2020</strong><br />

English summaries<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de | Einzelpreis C 12,50<br />

<strong>packaging</strong><br />

TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE<br />

<strong>journal</strong><br />

VERPACKUNGSTECHNIK VERPACKEN VON GETRÄNKEN VERSCHLIESSSYSTEME<br />

Von der Primärverpackung Innovative Verpackungslösungen<br />

für alle Segmente mit<br />

Individuelle Verklebung<br />

bis zum Verkaufs-Tray<br />

Heißleim<br />

15 Verpackungstechnik der Zukunft: Intelligent und vernetzt<br />

16 Von ganz klein bis ganz groß: Schokoladentafeln flexibel verpacken<br />

21 Zweiarmroboter optimieren Prozesse<br />

24 Software steuert komplexe Verpackungslinie<br />

27 Parfüm- und Kosmetikproben individuell verpacken<br />

30 Ersatzteile aus dem 3D-Drucker<br />

PHARMA, KOSMETIK, CHEMIE<br />

32 Zylindergefäße codieren und auslesen<br />

34 Fremdkörper in Glasverpackungen erkennen<br />

37 Sicherheitsaspekte bei Pharmaverpackungen<br />

38 Nachhaltige Tuben aus Monomaterial und Rezyklat<br />

GEFALTET,<br />

NICHT GESCHÜTTELT<br />

Wenn man eine Verpackung sinnvoll<br />

faltet, lässt sich wirksam verhindern,<br />

dass der Inhalt durchgeschüttelt<br />

wird. Diese Grundidee verfolgt<br />

Wächter Packautomatik mit ihrem<br />

neuen Kartonfalter. Die komplexen<br />

Bewegungsabläufe dieser Maschine<br />

werden durch Komponenten aus<br />

dem Automatisierungsbaukasten<br />

MOVI-C von SEW-Eurodrive gesteuert.<br />

Neben dem besseren Produktschutz<br />

erzielt der Anlagenbauer<br />

auch Kostenvorteile<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

4<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | 2015<br />

Bild: Igus


VERSCHLÜSSE UND VERSCHLIESSSYSTEME<br />

40 Maßgeschneiderte Versandverpackungen für den Onlinehandel<br />

43 Klebstoffverbrauch reduzieren<br />

VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />

44 Getränkeverpackungen werden nachhaltiger<br />

48 Dosen erleben Renaissance<br />

ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />

50 Praxisbericht: Wie ein Pharma-Großhändler Lagerprozesse<br />

vereinheitlichtn<br />

FESTE RUBRIKEN<br />

03 Editorial<br />

04 Inhalt<br />

10 Kolumne – Einpacken, Auspacken, Anpacken<br />

39 Vorschau<br />

55 Leseecke<br />

56 pack-finder Branchenguide<br />

60 Impressum / Anzeigenindex<br />

WASHDOWN NEU DEFINIERT<br />

Für die Verpackungs-, Lebensmittel-, Getränke-, Pharma- und Kosmetikindustrie<br />

Take one? Entdecken Sie SAMS, das innovative Smart Automation and Monitoring System von Balluff, das Washdown neu<br />

defi niert. Für die extrem anspruchsvolle Umgebung ausgelegt, übertrifft das System sogar die Schutzart IP69K. Überzeugen<br />

Sie sich vom einfachen Handling, von mehr Leistung, höherer Maschinenverfügbarkeit und außerordentlicher Produktivität.<br />

www.balluff.com


NEWS KOMPAKT<br />

RECYCELBARE VERPACKUNGEN<br />

IN DEN DEUTSCHSPRACHIGEN<br />

SOCIAL-MEDIA-DISKUSSIONEN<br />

DIGITALER REISEPASS<br />

FÜR VERPACKUNGEN<br />

Die Initiative HolyGrail 2.0 will die Sortier- und Recyclingraten in der<br />

EU verbessern. Mit Siegwerk ist jetzt auch einer der großen Anbieter<br />

für Druckfarben für Verpackungen und Etiketten mit dabei. Das<br />

Unternehmen will sein Fachwissen über die Kreislaufwirtschaft von<br />

Verpackungen sowie über nachhaltige Farben und Lacke und den<br />

Druckprozess einbringen. Die Idee der Initiative: Digitale Wasserzeichen,<br />

die die Größe einer Briefmarke haben, werden mehrfach in<br />

die Oberfläche von Etiketten oder papierbasierten Verpackungen<br />

integriert. Sie sind mit dem Auge nicht wahrnehmbar, tragen jedoch<br />

eine Vielzahl von Informationen, die von Kameras gelesen werden<br />

können. Diese Informationen können entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

der Verpackung – vom Hersteller bis zum Recycler<br />

– genutzt werden. Und werden etwa auf der Sortierlinie einer<br />

Abfallsortieranlage erkannt. Dadurch kann die Verpackung dann<br />

besser und genauer sortiert werden. Das Ergebnis sind qualitativ<br />

hochwertigere Rezyklate. HolyGrail 2.0 ist die nächste Phase der<br />

HolyGrail-Initiative, die vom Konsumgüterhersteller Procter & Gamble<br />

gestartet und unter der Ellen MacArthur Foundation zwischen<br />

2016 und 2019 abgeschlossen wurde.<br />

>> www.siegwerk.com<br />

GRÜNER PUNKT AKTUALISIERT<br />

RECYCLINGCOMPASS<br />

Der Grüne Punkt hat ein Update seines RecyclingCOMPASS vorgestellt.<br />

Das digitale Werkzeug gibt in wenigen Schritten eine Einstufung<br />

der Recyclingfähigkeit im deutschen System ab. Offenbar<br />

ist es für Hersteller nicht so einfach, die Recyclingfähigkeit ihrer<br />

Verpackungen einfach und dabei zuverlässig einzuschätzen. Aktuell<br />

hat der Grüne Punkt das Onlinetool an den Anfang September<br />

<strong>2020</strong> veröffentlichten Mindeststandard der Zentralen Stelle Verpackungsregister<br />

angepasst. Die Grundlage der Bewertung ist die<br />

Methode des Instituts cyclos-HTP (CHI). Trotz der Komplexität der<br />

Daten bleibt der RecyclingCOMPASS in seiner Anwendung weiterhin<br />

einfach und praxisnah. Alle Verpackungen aus Kunststoff, Metall<br />

oder faserbasierten Materialien lassen sich in wenigen Eingabeschritten<br />

auf ihre Recyclingfähigkeit testen. Anschließend wird ein<br />

Bewertungsbericht erstellt. Eine Einordung der Recyclingfähigkeit<br />

erfolgt über sechs verschiedene Cluster.<br />

>> www.gruener-punkt.de<br />

Bild: Franconiaphoto/shutterstock.com Bild: Siegwerk<br />

79% 54% 63%<br />

der deutschen<br />

Verbraucher vermeiden<br />

laut einer<br />

Auswertung der<br />

Agentur Brandwatch<br />

Plastikmüll.<br />

Sie liegen damit<br />

über dem globalen<br />

Durchschnitt.<br />

der Verbraucher<br />

meinen, dass vor<br />

allem Fast-Food-<br />

Marken mehr<br />

tun müssen, um<br />

ihren Kunststoffverbrauch<br />

zu<br />

reduzieren.<br />

Quelle: Brandwatch<br />

TREND ZUM RESHORING<br />

der Befragten<br />

stimmten der<br />

Aussage zu,<br />

Marken sollen<br />

mehr recycelbares<br />

Material bei ihren<br />

Verpackungen<br />

verwenden.<br />

Offenbar suchen Einkäufer in Nordamerika derzeit vermehrt nach<br />

Verpackungsmaschinen. Die US-amerikanische Beschaffungsplattform<br />

Thomas, über die Einkäufer nach passenden Lieferanten suchen<br />

können, hat dazu gerade eine Umfrage durchgeführt. Demnach<br />

suchen Produkthersteller aktiv nach Verpackungslösungen und -maschinen.<br />

Als einen möglichen Grund nennt Thomas den anhaltenden<br />

Trend zum „Reshoring“. Das meint die Rückverlagerung von Produktionsstätten<br />

aus Schwellenländern zurück in die Industriestaaten.<br />

Durch die anhaltende Corona-Pandemie werde diese Herausforderung<br />

noch verstärkt. Die Beschaffungsexperten stellen fest: Die<br />

Produktkategorie Verpackungsmaschinen hat in diesem Jahr ein<br />

besonders starkes Wachstum verzeichnet. Die kürzlich von Thomas<br />

durchgeführte Umfrage ergab, dass nordamerikanische Einkäufer<br />

die Kategorie Verpackung als eines der Produkte und Dienstleistungen<br />

auflisteten, die sie aufgrund der globalen Herausforderungen in<br />

der Lieferkette am ehesten wieder einführen würden.<br />

>> www.thomasnet.com<br />

Bild: Roman Zaiets/shuttestock<br />

6<br />

08 | <strong>2020</strong>


NEWS KOMPAKT<br />

PAPPBECHER VON BVO<br />

BEKOMMT PLASTIKFREI-SIEGEL<br />

Die Nachhaltigkeitsinitiative Flustix hat<br />

Becher der BVO International GmbH als<br />

„Plastikfreies Produkt“ ausgezeichnet,<br />

da die Pure-Paper Cups ohne Kunststoffbeschichtung<br />

auskommen. Damit<br />

kann der Verpackungsexperte aus dem<br />

baden-württembergischen Jettingen<br />

seinen Kunden die ersten zertifizierten<br />

und geprüft plastikfreien Papierbecher<br />

anbieten. Sie können im Altpapier<br />

entsorgt werden und gelangen somit<br />

wieder in einen geschlossenen Kreislauf<br />

statt in der Verbrennung. Gerade in der Pandemie seien<br />

To-go-Produkte wieder gefragt. Mit der Flustix-Zertifizierung<br />

der Pure-Paper Cups können sich Firmen und Konsumenten nun<br />

einfacher für eine kunststofffreie und damit umweltfreundlichere<br />

To-go-Bechervariante entscheiden.<br />

>> www.bvogmbh.com<br />

ABGABE AUF<br />

EINWEG-PLASTIKFLASCHEN<br />

Bild: aleks333/shutterstock.com<br />

Die Mehrweg-Allianz fordert, das deutsche Mehrwegsystem zu<br />

schützen und durch gesetzliche Maßnahmen den Mehrweganteil<br />

bei Getränken wieder zu steigern. Wie aus neuen Zahlen des Umweltbundesamtes<br />

hervorgeht, ist die Mehrwegquote in Deutschland<br />

nochmals von 43 auf 41,2 Prozent gesunken. Damit entferne<br />

sich die Realität immer weiter von der gesetzlich festgelegten<br />

Quote von 70 Prozent. Die aus Umwelt- und Verbraucherverbänden,<br />

mehrwegorientierten Abfüllern sowie dem Getränkefachgroßhandel<br />

bestehende Mehrweg-Allianz fordert eine Lenkungsabgabe<br />

von 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen, Dosen und<br />

Getränkekartons ab dem 01.01.2022. Die Abgabe sei zusätzlich<br />

zum Einwegpfand zu erheben. Zudem müsse das Einwegpfand auf<br />

Frucht- und Gemüsesäfte sowie Getränke in Kartonverpackungen<br />

ausgeweitet werden. Solche Schutzmaßnahmen waren durch eine<br />

Entschließung des Bundestages für den Fall vorgesehen worden,<br />

dass das Mehrwegziel von 70 Prozent deutlich unterschritten<br />

wird. Die Politik müsse jetzt handeln, um dieses von ihr selbst<br />

gesetzte Ziel zu erreichen, unterstreicht die Mehrweg-Allianz.<br />

>> www.promehrweg.de


NEWS KOMPAKT<br />

PAPIER AUS NIEDERLÄNDISCHEN<br />

ZUCKERRÜBEN<br />

Der niederländische Papierhersteller Crown Van Gelder bietet ab<br />

dem kommenden Jahr Papier aus Zuckerrüben an. Es sei das erste<br />

Mal, dass diese Art Papier industriell hergestellt wird. Für die<br />

neue Produktlinie Crown Native werden weniger Holzfasern verwendet<br />

und die Umweltbelastung nach Angaben des Herstellers<br />

um 16 Prozent reduziert. Crown Native wurde mit der niederländischen<br />

Agrargenossenschaft als strategischem Partner entwickelt.<br />

Wichtigste Zutat für das neue Papier sind Rübenschnitzel, die als<br />

Abfallprodukte bisher meist zu Tierfutter verarbeitet oder in Biogas<br />

umgewandelt wurden. Den Entwicklern sei es gelungen, Papier<br />

aus 20 Prozent Rübenschnitzeln herzustellen. Damit könnten auch<br />

Transportwege verkürzt und weniger Wasser in der Papierproduktion<br />

eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil: Die Verwendung von<br />

Zuckerrübenschnitzeln ist FDA-konform. Die Pulpe wird als ehemaliges<br />

Lebensmittelprodukt eingestuft, weswegen auch Lebensmittel<br />

in Papier aus Zuckerrüben verpackt werden dürfen.<br />

>> www.cvg.nl<br />

Bild: DedovStock/shutterstock.com<br />

INTERAKTIVE WEINETIKETTEN<br />

Mit holografischen Etiketten möchte das rumänische Amt für Weinbau<br />

jetzt seine regionalen Weine vor Fälschungen schützen. Die neuen<br />

interaktiven Etiketten stammen von Eltronis und kombinieren ein<br />

sofort erkennbares holografisches Markendesign mit einem individuellen<br />

QR-Code und einer Seriennummer. Eine Überprüfung ist online<br />

und über Smartphones möglich. Verbraucher scannen den QR-<br />

Code und erhalten eine Vielzahl von Informationen über den Wein<br />

selbst und eine Echtheitsbestätigung. Wenn das gescannte Etikett<br />

einen ungültigen oder doppelten Code enthält, wird automatisch das<br />

Amt für Weinbau benachrichtigt. Aufgrund der hohen thermischen,<br />

mechanischen und chemischen Beständigkeit kann das Etikett nicht<br />

entfernt werden, ohne es zu beschädigen. Darüber hinaus wird für<br />

die variablen Daten eine spezielle Untergrunddrucktechnik verwendet,<br />

die das Etikett sowohl haltbarer als auch extrem widerstandsfähig<br />

gegen mögliche Veränderungen macht.<br />

>> www.eltronis.com<br />

Bild: Eltronis<br />

US-KONZERN EXPANDIERT<br />

IN EUROPA<br />

Der US-Konzern Berlin Packaging, weltweit größter Anbieter von<br />

Hybridverpackungen aus Glas, Kunststoff und Metall, baut sein<br />

Geschäft in Nordeuropa weiter aus. Das Unternehmen hat jetzt<br />

die Übernahme von Getränkeverpackungshersteller Vinkova aus<br />

den Niederlanden bekannt gegeben. Für Berlin Packaging ist es<br />

bereits die achte Übernahme in Europa in nur vier Jahren. Der<br />

US-Konzern möchte nach eigenen Angaben damit sein Angebot an<br />

Glasverpackungen auf den hiesigen Märkten stärken. Vinkova ist<br />

der führende Anbieter von Glasverpackungen in den Niederlanden<br />

und will seinen Kunden durch die Übernahme Zugriff auf mehr als<br />

130 Verkaufs- und Lagerstandorte sowie die Design- und Innnovationszentren<br />

des US-Unternehmens ermöglichen. Für Berlin<br />

Packaging wird es vermutlich nicht der letzte Stopp auf seiner Europa-Einkaufstour<br />

sein. Die Expansion in Europa sei das erklärte<br />

Ziel der Wachstumsstrategie, ließ Bill Hayes, CEO und Präsident<br />

des Konzerns aus Chicago, verlauten.<br />

>> www.berlin<strong>packaging</strong>.com<br />

Bild: Room 76/shutterstock.com<br />

8 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


ˍ Flexibilität<br />

gewinnen<br />

FALTSCHACHTELN<br />

Das Tempo erhöhen<br />

Produktionslösungen mit hohem Automatisierungsgrad,<br />

die Faltschachtelkartons bei<br />

hohen Geschwindigkeiten zu Verpackungen<br />

verarbeiten. Seien Sie immer einen Schritt<br />

voraus mit kostensparenden, effizienten<br />

Lösungen, die Ihnen Vielseitigkeit und<br />

Produktivität bieten.<br />

www.bobst.com


EINPACKEN, AUSPACKEN, ANPACKEN!<br />

NEWS KOMPAKT<br />

Peter Désilets ist<br />

Geschäftsführer der<br />

Pacoon GmbH, einer<br />

Agentur für Packungsdesign<br />

und Nachhaltigkeit,<br />

mit Sitz in München und<br />

Büro in Hamburg.<br />

WELCHEN SINN HABEN PAPIER-<br />

BASIERTE VERPACKUNGEN?<br />

ETIKETTENDRUCKMASCHINE<br />

FÜR DEN HIGHEND-MARKT<br />

Das Panther-Portfolio von Xeikon wurde um eine Highend-Etikettendruckmaschine<br />

PX30000 ergänzt. Sie ist mit acht Druckstationen<br />

ausgestattet, von denen zwei dazu dienen, um bei maximaler<br />

Druckgeschwindigkeit die Schichten für ein stark deckendes<br />

Weiß aufzubringen. Die Etikettendruckanlage basiert auf der<br />

UV-Inkjet-Technik und wird von Xeikons branchenführendem digitalen<br />

Frontend X-800 angesteuert. Dessen unerreichte Funktionsvielfalt<br />

soll das Leistungspotenzial der digitalen Druckproduktion<br />

in vollem Umfang ausschöpfen. Die Druckmaschine<br />

wurde insbesondere für Etikettendruckereien entwickelt, die auf<br />

dem Highend-Markt für Gesundheits- und Kosmetikprodukte,<br />

Chemikalien und Premiumbiere tätig sind. Etikettendruckereien,<br />

die kürzere Lieferzeiten, sinkende Produktionskosten und eine<br />

geringere Komplexität wünschen, können sich so mit dem Digitaldruck<br />

neue Geschäftsmöglichkeiten erarbeiten.<br />

>> www.xeikon.com<br />

Derzeit dreht sich bei Verpackungen sehr viel um deren<br />

Recyclingfähigkeit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den<br />

als problematisch wahrgenommenen Kunststoffverpackungen.<br />

Auch von Verbraucherseite wird die Forderung nach<br />

„plastikfreien“ Verpackungen immer lauter.<br />

Das führte vermehrt zu Lösungen, die auf Papier oder Fasern<br />

basieren und je nach erforderlichem Produktschutz mit Barrieren<br />

ausgestattet sind. Den Einsatz solcher faserbasierten Verpackungen<br />

mit Kunststoffanteil kritisierte kürzlich die Zentrale<br />

Stelle Verpackungsregister (ZSVR). Begründung: Der Trend zu<br />

Verbundverpackungen gehe klar zulasten des Recyclings.<br />

Meines Erachtens stiften solche pauschalierten Stellungnahmen<br />

nur weitere Verwirrung, wenn sie undifferenziert Verpackungen<br />

infrage stellen. Klar ist, dass die Recyclingfähigkeit von<br />

faserbasierten Verbundverpackungen gewährleistet sein sollte,<br />

was häufig schon geprüft wird und der Fall ist. Zumeist wird bei<br />

einem Materialmix nur der Hauptbestandteil hochwertig recycelt,<br />

das betrifft quasi alle Verpackungen. Aber hier entwickelt<br />

sich die Technologie weiter. Die Papierindustrie weiß um den<br />

Bedarf, sich verstärkt um das Recycling zu kümmern und auch<br />

internationale Standards im weitverbreiteten Papierrecycling<br />

zu etablieren.<br />

Ich frage mich, welchen Vorteil es bringt, nur auf Mono-Kunststoffverpackungen<br />

zu setzen, wenn im Absatzmarkt keine ausreichende<br />

Sammlung, Sortierung und Recyclinginfrastruktur für<br />

Kunststoffe besteht. Dies erläutert die ZSVR leider nicht. Aber<br />

bedauerlicherweise ist diese Situation immer noch die Regel<br />

und nicht die Ausnahme. Und solange Kunststoffe nicht wirklich<br />

verwertet werden, stellen gut konzipierte faserbasierte Barriereverpackungen<br />

für mich eine sinnvolle Alternative dar, um die<br />

Natur zu schonen und ganzheitliche Lösungen zu erreichen.<br />

Daher plädiere ich ganz deutlich für mehr Präzision und<br />

Klarheit und wünsche uns differenziertere Darstellungen statt<br />

pauschaler Aussagen.<br />

PARCELIVE FÜR<br />

INFORMATIONEN IN ECHTZEIT<br />

DS Smith hat eine exklusive Partnerschaftsvereinbarung mit<br />

Hanhaa unterzeichnet. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird<br />

DS Smith die innovative ParceLive-Technologie einsetzen, die der<br />

Verfolgung, Messung und Optimierung von Lieferungen und Lieferbedingungen<br />

über die gesamte Lieferkette hinweg dient. ParceLive<br />

ist ein hoch entwickelter multisensorischer Tracker. Er wird<br />

innerhalb der Verpackung angebracht und überträgt kontinuierlich<br />

Echtzeitdaten über die Bedingungen innerhalb der Lieferkette. Darunter<br />

Daten zur Temperatur, Feuchtigkeit, zum Standort und ob<br />

ein Paket fallen gelassen, gekippt oder geöffnet wird. Die Daten<br />

werden unabhängig von der Transportmethode aufgezeichnet und<br />

an eine Onlineplattform gesendet. Kunden können so in Echtzeit<br />

nachvollziehen, wo sich ihre Produkte befinden und welchen Bedingungen<br />

und Belastungen die einzelnen Pakete ausgesetzt waren.<br />

Die Partnerschaft folgt auf einen erfolgreichen Test von ParceLive<br />

mit einem der globalen Konsumgüterkunden von DS Smith.<br />

>> www.dssmith.com<br />

Bild: Xeikon<br />

Packen wir's an!<br />

Ihr Peter Désilets<br />

Bild: DS Smith<br />

10 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 08 | <strong>2020</strong>


5 fragen<br />

Carsten Strenger ist seit diesem Frühjahr Geschäftsführer<br />

von Illig Maschinenbau in Heilbronn, einem führenden<br />

Hersteller von Thermoform-, Verpackungs- und Werkzeugsystemen.<br />

Der 51-jährige Wirtschaftsingenieur entwickelt<br />

das Traditionsunternehmen dynamisch weiter und steuert<br />

es durch wirtschaftlich herausfordernde Zeiten.<br />

Herr Strenger, wo liegen aktuell die Schwerpunkte bei Illig?<br />

Carsten Strenger Die Schwerpunkte bei Illig liegen nach wie vor auf Kundennähe und<br />

marktorientierten Produkten. Um hier noch besser zu werden, haben wir das Unternehmen<br />

mit einer Business-Unit-Struktur neu aufgestellt und unsere operativen Prozesse<br />

effizienter gestaltet. Damit sind wir noch intensiver für unsere Kunden da und stellen<br />

unsere Service- und Vertriebsbereitschaft sowie die hohe Produktqualität sicher.<br />

Welche besonderen Herausforderungen gab es im letzten Jahr?<br />

Carsten Strenger Da ich neu bei Illig bin, kann ich nur für das Unternehmen sprechen.<br />

Nach wie vor prägend ist die weltweite Kunststoffdiskussion, die zu Verunsicherungen<br />

in den globalen Märkten führt. Illig hat sich diesen Herausforderungen frühzeitig<br />

gestellt und seine Strukturen dahin gehend angepasst. Es zeigt sich nun – in der Corona-Zeit<br />

–, dass dies genau richtig war.<br />

Carsten<br />

Strenger<br />

Geschäftsführer der Illig<br />

Maschinenbau GmbH & Co.<br />

KG, Heilbronn<br />

Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage ein?<br />

Carsten Strenger Nach Monaten der Unsicherheit verspüren wir wieder mehr Marktbelebung,<br />

sodass gezügelter Optimismus vorherrscht. Wichtig dabei ist, strategische<br />

Projekte nicht aus den Augen zu verlieren, um als Innovationsführer der Branche weiterhin<br />

die Trends zu setzen.<br />

Welche Auswirkungen erwarten Sie für Ihr Unternehmen?<br />

Carsten Strenger Die aktuelle Situation trifft natürlich auch Illig im Auftragseingang<br />

empfindlich. Die daraus resultierende Kapazitätsanpassung und eine Restrukturierung<br />

waren nur konsequent. Zusammen mit der Unterstützung der Eigentümerfamilien,<br />

die Illig weiterhin den Rücken stärken, sind wir für die Zukunft gut<br />

aufgestellt.<br />

Bild: Illig<br />

Worin sehen Sie die wichtigsten Aufgaben und Trends der Branche?<br />

Carsten Strenger Da hinsichtlich der Kunststoffdiskussion keine einheitlichen<br />

Regelungen zu erwarten sind – weder auf europäischer Ebene noch<br />

darüber hinaus –, wird die Herausforderung sein, hoch flexibel auf Kundenanforderungen<br />

einzugehen, die sich aus spezifischen Marktgegebenheiten<br />

ableiten. Unsere Experten erarbeiten unter dem Dach der Verpackungsentwicklung<br />

Pactivity® und der Werkzeugentwicklung Toolsys® gemeinsam<br />

mit unseren Kunden die Trends von morgen – designed for recycling.<br />

Im Gegensatz zur Technologie des Spritzgießens können wir im Thermoformen<br />

durch Materialreduktion oder -kombination bei höherer Produktivität<br />

wirtschaftlicher arbeiten. Auch sind wir bei der Materialverarbeitung<br />

sehr flexibel und schnell. Bioabbaubare Kunststoffe, Recyclingware, Kunststoff-Karton-Kombinationen<br />

oder Post-Consumer-Folien können unsere<br />

vielfältigen Illig-Systeme prozesssicher verarbeiten, sogar bis hin zu<br />

100-Prozent-Karton-Anwendungen.<br />

>> www.illig-group.com<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

11


Das Baukastensystem<br />

MOVI-C von SEW-<br />

Eurodrive (Bild: SEW-<br />

Eurodrive)<br />

MOVI-C automatisiert Kartonzuschnitt mit integriertem Produktschutz<br />

GEFALTET, NICHT GESCHÜTTELT<br />

Wenn man eine Verpackung sinnvoll faltet, wird das Produkt wirksam geschützt. Diese Grundidee verfolgt Wächter<br />

Packautomatik mit ihrem neuen Kartonfalter. Die komplexen Bewegungsabläufe dieser Maschine werden durch<br />

Komponenten aus dem Automatisierungsbaukasten MOVI-C von SEW-Eurodrive gesteuert.<br />

Mit der neuen Verpackungsverordnung vom 1. Januar 2019 sind die<br />

Anforderungen an die Produktverpackung gestiegen. Nachhaltige<br />

Lösungen und umweltschonende Technologien sind gefragt.<br />

Verpackungsmaterial aus Plastik soll möglichst vermieden werden. Parallel<br />

zu dieser Tendenz zu mehr Nachhaltigkeit kann man speziell in der<br />

Möbelindustrie einen weiteren Wandel beobachten. Angetrieben durch<br />

steigende Lohnkosten bzw. mangelnde Verfügbarkeit von Arbeitskräften<br />

fordert der Markt Konzepte für automatisierte Verpackungslösungen<br />

im Allgemeinen und mit hohem Produktschutz im Speziellen.<br />

Der Sondermaschinenhersteller Wächter Packautomatik GmbH &<br />

Co. KG ist ein traditionsreiches, familiengeführtes Unternehmen mit<br />

Sitz in Bad Wünnenberg-Haaren bei Paderborn. 1975 als Zwei-Mann-<br />

Betrieb gegründet, entwickelte sich die Firma in wenigen Jahrzehnten<br />

zu einem Spezialisten im Bereich der Endverpackung. Technische und<br />

wirtschaftliche Herausforderungen in diesem Zeitraum meisterte sie<br />

flexibel und zuversichtlich. Das trug ebenso zur Erfolgsgeschichte bei<br />

wie der Qualitätsanspruch „Made in Germany“, für den die international<br />

agierende Firma mit heute ca. 200 engagierten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern steht.<br />

Von Losgröße 1 bis zur Serie<br />

Dass Wächter als Spezialist im Bereich des End-of-Line-Packaging<br />

komplexe Verpackungslinien für unterschiedlichste Produkte und Bran-<br />

Wächter entwickelte eine Komplettlösung zum Verpacken<br />

mehrteiliger Komponenten. Sie kann eine große Bandbreite<br />

von Kartongrößen verarbeiten. (Bild: Wächter Packautomatik)<br />

12<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 08 | <strong>2020</strong>


TITELSTORY<br />

Beim Faltvorgang wird<br />

ein zweiseitiger Bumper<br />

(Stoßfänger) geformt.<br />

Durch diesen integrierten<br />

Produktschutz müssen<br />

keine weiteren Verpackungsmaterialien<br />

eingelegt<br />

werden. (Bild: Wächter<br />

Packautomatik)<br />

chen baut, ist in der Fachwelt bekannt. Ein Novum dagegen ist, dass die<br />

Firma im Bereich Möbel Einzelteile verpackt – von Losgröße 1 bis zur<br />

Serienfertigung. Bei diesen Konzepten haben die Kartonzuschnitte einen<br />

integrierten Produktschutz, der beim Faltvorgang geformt wird.<br />

Dadurch ist das Produkt von allen Seiten geschützt und es sind keine<br />

weiteren, einzulegenden Verpackungsmaterialien erforderlich. So wird<br />

eine deutliche Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks dieser<br />

Produkte erreicht und gleichzeitig eine nachhaltige und effiziente Produktion<br />

gefördert.<br />

Wächter kombiniert diese neuen Konzepte mit seinen skalierbaren<br />

und nachhaltigen Lösungen für einen vollautomatisierten Verpackungsprozess.<br />

Umweltfreundliches Verpackungsmaterial ist für den Sondermaschinenbauer<br />

eine Grundlage seines Handelns. Zudem legt das<br />

Unternehmen den Fokus auf eine wirtschaftliche Prozessoptimierung<br />

beim Verpackungsvorgang.<br />

Individuelle Anforderungen<br />

Bei Mitnahmemöbeln werden diverse Komponenten in einen Karton verpackt.<br />

Sie unterscheiden sich in Form, Größe, Gewicht und Material. Typische<br />

Inhalte sind Möbeleinzelteile, Beschläge, Schrauben, usw. Diese<br />

Verpackungssituation birgt laut Wächter zwei Schwierigkeiten und damit<br />

eine notwenige Prozessoptimierung in sich. Erstens: Jede einzelne<br />

Komponente hat aufgrund ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit individuelle<br />

Anforderungen an das Handling. Zweitens: Durch das Zusammenführen<br />

groß- und kleinformatiger Inhalte entsteht oft ungenutzter >><br />

13


TITELSTORY<br />

In der Anlage wurden Servomotoren des Typs CMP40 verbaut,<br />

die an den entsprechenden vier Doppelachsen angeschlossen<br />

sind. (Bild: SEW-Eurodrive)<br />

Der Schaltschrank beinhaltet den MOVI-C CONTROLLER Power, ein<br />

Versorgungsmodul MOVIDRIVE MDP90A und fünf Doppelachsmodule<br />

MOVIDRIVE MDD90A. Zusätzlich wurden Netzdrossel, Netzfilter<br />

und ein Bremswiderstand verbaut. (Bild: Wächter Packautomatik)<br />

Leerraum, der mit Füllmaterial ausgelegt wird. Optimierung kann hier<br />

durch einen automatisieren Packprozess und Pre<strong>packaging</strong> erfolgen.<br />

Aufgerichtete Kartons werden entlang einer Straße von Roboterzellen<br />

transportiert. Die einzelnen Zellen werden mit unterschiedlichen Komponenten<br />

beliefert, die Roboter wiederum packen diese Komponenten<br />

in den vorbeifahrenden Karton. Kleinteile wie Scharniere oder Einzelteile<br />

mit sensiblen Oberflächen wie Fronten werden dabei im Vorfeld<br />

separat verpackt. Zusätzlich kann Vorverpacktes direkt zum Lieferanten<br />

gebracht und erst später mit anderen Komponenten wieder zusammengeführt<br />

werden. So lassen sich komplexe Verpackungsprozesse und<br />

logistische Vorgänge entzerren und die Logistikkosten optimieren.<br />

Skalierbare Leistung<br />

Ein weiterer Vorteil dieses Konzeptes von Wächter<br />

ist die Skalierbarkeit der vollautomatisierten Verpackungsanlage.<br />

Der modulare Aufbau ermöglicht<br />

sowohl eine Minimal- als auch eine Maximallösung<br />

– und alle Ausbaustufen dazwischen. Die Softwarekomponenten<br />

des Automatisierungsbaukastens<br />

MOVI-C von SEW-Eurodrive ermöglichen, diesen modularen<br />

Aufbau auch in der Steuerung fortzusetzen.<br />

Mit passgenauen Softwaremodulen MOVIKT wie<br />

dem MultiMotion Camming (Motion-Funktionalität<br />

plus elektronische Kurvenscheibe) oder Auxiliary Positioning<br />

(Positionierung) können Antriebe über die<br />

Engineering-Software MOVISUITE leicht erweitert<br />

und per automatischer Codegenerierung aktualisiert<br />

werden. Der Programmierer fügt lediglich noch seine<br />

passenden Logikbausteine an definierten Stellen des<br />

so vorbereiteten Programmes hinzu.<br />

Im MOVI-C CONTROLLER Power UHX85A läuft<br />

die gesamte Motion Control der verbauten Antriebstechnik. Am Beispiel<br />

des Wenders, durch den Produkte im fließenden Prozess wahlweise<br />

gewendet werden können, zeigt sich die Vielseitigkeit des MOVIKIT<br />

MultiMotion Camming. Es bietet Überlagerungsfunktionen sämtlicher<br />

verfügbaren Fahrprofile bereits standartmäßig ab Werk. So konnten die<br />

Programmierer der Firma Wächter durch eine geschickte Überlagerung<br />

der Fahrprofile von Fahr- und Drehachse recht schnell die Lösung realisieren.<br />

Mit dem Fahrprofil Camming lassen sich Antriebe nicht nur in diversen<br />

Variationen ein- und auskuppeln, sondern der Kurvenverlauf kann<br />

auch „on the fly“ angepasst werden. Das alles lässt sich über – bereits<br />

durch SEW – vorbereitete Strukturen im PLC-Programm ansprechen,<br />

was den Programmierern bei Wächter ebenfalls die Arbeit erleichterte.<br />

Autor Heiko Füller ist Leiter<br />

des Markmanagements bei<br />

SEW-Eurodrive in Bruchsal.<br />

(Bild: SEW-Eurodrive)<br />

„Mit dem Einsatz des Automatisierungsbaukastens MOVI-C zeigte sich,<br />

dass die Mitarbeiter von Wächter sehr schnell die neuen Funktionen und<br />

Möglichkeiten der Engineering-Software MOVISUITE und der eingesetzen<br />

MOVIKIT-Softwaremodule auf ihre standartisierten Programmstrukturen<br />

adaptieren konnten“, erläutert Christian Pasing, Vertriebsingenieur Automatisierungstechnik<br />

bei SEW-Eurodrive. Besonders herausgehoben wurde<br />

auch die einfache und schnelle Inbetriebnahme des Antriebsstrangs,<br />

die die Erstinbetriebnahme von Antrieben erheblich effizienter gestaltet.<br />

Produktive Zusammenarbeit<br />

Mit Wächter haben die Endkunden des Sondermaschinenbauers einen<br />

Ansprechpartner für den gesamten Verpackungsprozess, vom einzelnen<br />

Förderband bis zur vollautomatischen Verpackungslinie.<br />

Ähnlich sieht es mit seinem Automatisierungspartner<br />

aus, der Firma SEW-Eurodrive. Seit<br />

über 13 Jahren begleitet Christian Pasing im Technischen<br />

Büro Dortmund den Kunden Wächter. In dieser<br />

Zeit entstanden immer neue und interessante Motion-Control-Lösungen<br />

für die Verpackungsanlagen. Er<br />

berichtet: „In regelmäßigen Treffen tauschen wir uns<br />

über neue Funktionen auf Seiten SEW-Eurodrive bzw.<br />

neue Anforderungen seitens Wächter aus. So entstand<br />

über die Jahre ein vertrautes Geschäftsklima, das die<br />

Zusammenarbeit ausgesprochen angenehm, zielorientiert<br />

und produktiv gestaltet.“ Daher wundert es nicht,<br />

Folded and not shaken<br />

dass Pasing resümiert: „Ich freue mich bereits jetzt<br />

schon auf die nächsten Anlagen, die wir zusammen<br />

realisieren werden.“<br />

>> www.sew-eurodrive.de/movi-c<br />

If a <strong>packaging</strong> is intelligently folded, this can effectively prevent the<br />

content from being shaken. The enterprise Wächter Packautomatik<br />

follows this basic concept with its new case erector. The complex motion<br />

sequences of this machine are controlled by components out<br />

of the automation module MOVI provided by SEW-Eurodrive. Next<br />

to improved product protection, the production system engineering<br />

company also achieves to generate cost advantages for its customers.<br />

Foremost however, SEW-Eurodrive is also capable of reducing<br />

the deployment of plastic at <strong>packaging</strong>.<br />

14<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


SPECIAL<br />

VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

VERPACKUNGSTECHNIK<br />

DER ZUKUNFT: INTELLIGENT<br />

UND VERNETZT<br />

Bild: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann<br />

Durch die Corona-Krise sind in der Verpackungsindustrie<br />

Themen wie Digitalisierung<br />

und Automatisierung noch<br />

einmal stärker in den Vordergrund gerückt.<br />

Beispiel Robotik: Laut dem aktuellen automatica-Trendindex<br />

sehen rund 80 Prozent<br />

der Industrieentscheider Vorteile in der<br />

flexiblen Produktion mit Industrierobotern.<br />

Mitarbeiter könnten so von gesundheitsgefährdenden<br />

Aufgaben entlastet, die Fertigung<br />

schnell auf neue Aufgaben umgestellt<br />

und die Produktionskosten gesenkt werden.<br />

Der automatica-Trendindex zeigt zudem,<br />

dass auch der deutsche Mittelstand künftig<br />

mehr Industrieroboter einsetzen möchte. In<br />

der Prognose rechnen 84 Prozent der Entscheider<br />

damit, dass der verstärkte Einsatz<br />

von Robotik in mittelständischen Betrieben<br />

keine Frage des „ob“, sondern des „wann“ ist.<br />

Der Einsatz von intelligenten Maschinen<br />

schreitet in mittelständischen Unternehmen<br />

eher langsam voran. Laut einer Studie<br />

der Beratungsgesellschaft BCG hat immerhin<br />

jede fünfte deutsche Firma erste Digitalisierungsmaßnahmen<br />

eingeleitet. Besonders<br />

kleine Unternehmen würden Industrie<br />

4.0 vor allem wegen fehlender Datensicherheit<br />

aber häufig noch skeptisch gegenüberstehen.<br />

Um diesen Risiken entgegenzuwirken,<br />

arbeiten Forschungseinrichtungen wie<br />

das Fraunhofer Institut an neuen Möglichkeiten<br />

der Industriesicherheit.


VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

Das neue Kartoniermodul<br />

CMW (rechts) kommt in dieser<br />

Version ohne eigene Steuerung<br />

und Heißleimgerät aus.<br />

(Bilder: LoeschPack)<br />

Schokoladentafeln flexibel und effizient verpacken<br />

VON GANZ KLEIN BIS GANZ GROSS<br />

Klein oder groß, rechteckig oder quadratisch, dick oder dünn: Schokoladentafeln werden in vielen verschiedenen Formaten<br />

und mit unterschiedlichen Rezepturen hergestellt und (am Ende) auch mit einer großen Auswahl an nachhaltigen und<br />

effizienten Packmaterialien verpackt – optimalerweise alle auf einer Maschine …<br />

Die unterschiedlichsten Verpackungsstile<br />

und -größen lassen sich<br />

mit der LTM-DUO realisieren.<br />

Aber nicht nur die differenzierten Formate (nur rund oder gar dreieckig<br />

sieht man sie eher selten) sondern auch die Rezepturen und<br />

besonderen Zutaten stellen so manchen Produzenten vor neue<br />

besondere Herausforderungen: So lassen sich Schokoladen mit Zusätzen<br />

wie beispielsweise ganzen Nüssen in der Regel deutlich schwieriger<br />

als Tafeln ohne verpacken.<br />

Forderung nach höchster Flexibilität<br />

Von der Primärverpackung<br />

bis zum<br />

Verkaufs-Tray.<br />

In der modernen Produktion geht es heute um Effizienz,<br />

Flexibilität, Reduzierung der Downtime, geringen<br />

Platzbedarf der Maschine und schließlich<br />

darum, möglichst viele Tafeln mit dem geringstmöglichen Einsatz von<br />

Personal zu verpacken. Genau diese Flexibilität ist es, die Kunden an den<br />

High-End-Maschinen aus dem Hause Loesch schätzen, denn seit mehr<br />

als 100 Jahren vertrauen Schokoladenhersteller auf der ganzen Welt auf<br />

Verpackungsmaschinen und -anlagen aus Franken. Im Tafelbereich entscheiden<br />

sich die Hersteller oft für das Spitzenmodell LTM-DUO.<br />

Die Aufgabenstellung eines renommierten Schokoladenherstellers<br />

lautete: Tafeln mit den unterschiedlichsten Formaten und Rezepten von<br />

ganz klein bis ganz groß zu verpacken. So sollte es möglich sein, Schokoladentafeln<br />

mit insgesamt zehn verschiedenen Formaten innerhalb einer<br />

Verpackungslinie mit einem Gewicht von 30 Gramm, aber auch mit 300<br />

Gramm zu verpacken. Diese Aufgabenstellung ist dabei nicht ungewöhnlich:<br />

Es wurden bereits LTM-DUO-Modelle mit mehr als 20 verschiedenen<br />

möglichen Formaten produziert und geliefert.<br />

Präzision im Doppelpack<br />

Bei dem namhaften Hersteller hat man sich für zwei<br />

Maschinen entschieden, die jeweils einen bestimmten<br />

Formatbereich abdecken, einmal von 30 bis 100<br />

Gramm und einmal von 85 bis 300 Gramm, was der jeweiligen Leistung<br />

der einzelnen Plattformen zugute kommt.<br />

Grundsätzlich sind die Maschinen mechanisch bis zu einer Leistung<br />

von über 200 Produkten pro Minute ausgelegt. Format, Zusätze und<br />

Packmittel haben dabei Einfluss auf die Geschwindigkeit. Die beiden<br />

Maschinen sind spiegelbildlich angeordnet, sodass sie von nur einem<br />

Operator bedient werden können. Auch bei den Formatwechselzeiten<br />

haben die Altendorfer in der aktuellen Generation der LTM-DUO noch<br />

16 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de


Außeneinschlag der Tafeln von der<br />

Rolle als Tailormade-Solution.<br />

einmal nachgelegt: So ist eine einfache Änderung der Tafelhöhe bei der<br />

Formatumstellung in unter fünf Minuten erledigt, die Änderung aller<br />

Tafeldimensionen und beider Packmittelstationen in nur etwas über<br />

einer Stunde.<br />

Durch einfache und schnelle Formatwechsel mit vormontierten<br />

Formatteilbaugruppen, die teilweise werkzeuglos oder nur mit einem<br />

Werkzeug durchgeführt werden können, ermöglicht die LTM-DUO eine<br />

effiziente Mehrproduktproduktion. Dank des Formatwechsels ohne<br />

weitere Parametereinstellung wird die Anfahrproblematik vermieden,<br />

und die Maschine läuft direkt nach dem Formatumbau sofort wieder<br />

stabil und in gewohnter Effizienz. Schulungen des Bedienpersonals,<br />

farbliche Formatzuordnung oder eine optionale elektronische Einbauüberwachung<br />

der Formatteile sorgen für einen fehlerfreien Einbau der<br />

Teile und für eine geringe Downtime.<br />

Ist das richtige Format ausgewählt, kann der Verpackungsprozess<br />

beginnen: Staudrucklos werden die Produkte mittels Smart-Belts der<br />

ersten Station zugeführt, die für den Inneneinschlag verantwortlich<br />

ist, durch den Prozess beschädigte Tafeln werden ausgeschleust. >><br />

Ihr Mehrwert:<br />

Höchste Zuverlässigkeit für Ihre Endverpackung<br />

Profitieren Sie von der Zusammenarbeit mit SOMIC in allen vier Phasen: durch eine sichere Investition,<br />

intelligente Planung, perfekte Realisierung und stabile Performance. Sie suchen einen Partner, der<br />

sowohl wirtschaftlich als auch technisch überzeugt? Dann sollten wir uns persönlich kennenlernen.<br />

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VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

„Wir haben die LTM-DUO in den letzten<br />

Jahren ganz konkret immer weiter auf<br />

Effizienz und eine größtmögliche<br />

Flexibilität getrimmt.“<br />

Edwin Birk, Leiter Forschung & Entwicklung bei LoeschPack<br />

Verschiedene Rezepturen und besondere Zutaten<br />

verlangen differenziertes Verpacken.<br />

Innen- und Außeneinschlag<br />

Auf der ersten Station erfolgt der Inneneinschlag. Je nach Kundenwunsch<br />

und Format wird dicht gesiegelt oder offen eingeschlagen. Dabei<br />

können Alufolie oder kaschierte Alufolie, konventionelle Folien wie OPP<br />

oder auch handelsübliche biopolymere Verpackungsfolien, Rezyklate,<br />

Mono- oder Verbundfolie von der Rolle problemlos eingesetzt werden.<br />

Der Außeneinschlag kann als Papieretikett vom Stapel oder optional<br />

von der Rolle sowie auch als Kartonetikett ausgeführt werden.<br />

Für die LTM-DUO bietet das Unternehmen vielfältige Ausstattungsvarianten<br />

und Optionen bis hin zur Tailormade-Solution wie die Option<br />

für einen Außeneinschlag von der Rolle, die Einbindung in Up- und<br />

Downstream oder verschiedene Abgabesituationen wie die Stapelbildung<br />

nach der Verpackung an, um alle Anforderungen und Wünsche der<br />

internationalen Kunden zu erfüllen. Auch eine trapezförmige Schachtel<br />

ist als kundenspezifische Lösung denkbar.<br />

2021 wird Loesch auch seine neue HMI-Generation (Human Machine<br />

Interface) vorstellen: Neben einer einfachen und intuitiven Bedienung<br />

und einer smarten Nutzerführung werden aber auch Predictive Maintenance<br />

und weitere Komponenten wie die Auswertung von Telemetriedaten<br />

und künftig auch Anleitungen für Formatwechsel im Video zur<br />

Effizienzerhöhung eingeführt.<br />

One-Stop-Shopping<br />

Zukünftig erweitert der Hersteller sein Portfolio für Schokoladentafeln<br />

noch um eine weitere Komponente. Als Modul ergänzt die CMW die bestehende<br />

Produktreihe. Eine um ein Kartoniermodul ergänzte LTM-DUO<br />

kann dann Displaykartons im Wrap-around-Verfahren auffalten, und die<br />

konfektionierten Tafeln werden für das Supermarktregal endverpackt.<br />

Die neue Linie kommt dabei mit nur einer Steuerung und einem<br />

Heißleimgerät aus und ist in der Balkonausführung für eine einfache<br />

Wartung und Reinigung und somit höchste Hygieneanforderungen konzipiert.<br />

Ein Bediener kann allein bis zu 400 Schokoladentafeln pro Minute<br />

regalfertig verpacken – und das auf kleinstem Raum.<br />

Für ältere LTM-DUO-Varianten wird das neue Kartoniermodul auch<br />

als Upgrade-Kit erhältlich sein. Als Stand-alone-Variante für die Verpackung<br />

von Schlauchbeuteln oder Falteinschlag im Displaykarton rundet<br />

die neue CMW das Portfolio im Downstream-Bereich ab. Hier können<br />

bei Bedarf auch mehrere Maschinen zusammengeführt werden.<br />

>> www.loeschpack.com<br />

Flexible and Efficient Packing of Chocolate Bars<br />

Small or large, square or rectangular, or thick and thin – chocolate<br />

bars are manufactured in a multitude of different formats and according<br />

to various different recipes, and are subsequently packaged<br />

into a comprehensive selection of available sustainable and efficient<br />

<strong>packaging</strong> materials – in the deal case using one single machine. Regarding<br />

the processing of bars, manufacturers often opt for the topof-the-range<br />

model LTM-DUO provided by LoeschPack. Principally,<br />

the machines are mechanically designed to perform at a rate of up to<br />

200 products per minute. The respective speed does depend on the<br />

format, possible add-ons, and the deployed <strong>packaging</strong> material. In the<br />

case at hand, the processing involves chocolates bars in a total of ten<br />

different formats at weights ranging from 30 to 300 grams, and this<br />

on one <strong>packaging</strong> line equipped with two machines.<br />

18 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

Werbemittel intelligent verpackt<br />

ZWEIARMROBOTER<br />

OPTIMIEREN PROZESSE<br />

Das Verpacken von Smartphone-„Griffen“, sogenannten PopGrips, war bei iClick ein sehr arbeitsintensiver<br />

und monotoner manueller Prozess. Inzwischen setzt der US-Werbemittelhersteller auf die kollaborativen Eigenschaften<br />

von Zweiarmrobotern, die die Abläufe erfolgreich automatisieren.<br />

Mit dem PopGrip liegt ein Smartphone<br />

viel besser in der Hand. Der kleine runde<br />

Griff klebt an der Unterseite und<br />

verfügt über einen Schaft, der sich wie ein Balg<br />

dehnen lässt. Versierte Vermarkter erkannten<br />

schnell das Potenzial als erstklassiges Marketinginstrument.<br />

Die mobile Werbefläche ist<br />

so preiswert, dass man sie auf Messen, Veranstaltungen<br />

oder über viele andere Kanäle<br />

verschenken kann. Dank dieser Dynamik katapultierten<br />

sich die PopGrips zum begehrtesten<br />

Produkt von iClick, einem in Seattle ansässigen<br />

Anbieter von Werbeartikeln.<br />

Endmontage- und Verpackungsprozess<br />

Aufgrund der wachsenden Nachfrage musste<br />

eine effiziente Lösung für das Konfektionieren<br />

und Verpacken gefunden werden. Dabei<br />

wird ein mit dem Logo des jeweiligen Sponsoring-Unternehmens<br />

versehener PopGrip<br />

auf einer individuell bedruckten Karte positioniert.<br />

Diese enthält in der Regel Bedienungsanleitungen<br />

und Werbeinhalte und wird<br />

anschließend in einen Kunststoffbeutel verpackt.<br />

„Ursprünglich wurden die PopGrips an einer<br />

Station manuell in die Karten eingelegt und<br />

dann zu einer anderen Station transportiert,<br />

um sie dort in eine automatische Verpackungsmaschine<br />

einzulegen“, erklärt Steve White,<br />

Executive Vice President of Production bei<br />

iClick. „Das war ein arbeitsintensiver Prozess,<br />

und selbst mit einem Team von vier oder mehr<br />

Personen konnten wir die Nachfrage nicht<br />

mehr bedienen.“<br />

Um die Kapazität der Verpackungsmaschine<br />

zu maximieren, starteten die Verantwortlichen<br />

die Suche nach möglichen Automatisierungslösungen.<br />

Nach der Prüfung einer<br />

Vielzahl von Optionen stand der zweiarmige<br />

ABB-Roboter YuMi® im Fokus des Interesses.<br />

Besondere Automatisierungslösung<br />

ABB empfahl iClick an House of Design (HoD),<br />

einen ABB-Systemintegrator, der für die Entwicklung<br />

innovativer Robotersysteme für ungewöhnliche<br />

Anwendungen bekannt ist. Die<br />

Experten von HoD konzipierten eine Station<br />

mit zwei YuMi-Robotern, die synchron miteinander<br />

arbeiten und 24 PopGrips pro Minute<br />

einsetzen sowie eintüten.<br />

„Die kollaborativen Roboter von ABB erwiesen<br />

sich als die beste Lösung“, sagt Steve<br />

White. „Mit den zwei YuMis konnten wir zwei<br />

manuelle Prozesse zu einem nahtlos automatisierten<br />

Ablauf kombinieren.“<br />

Die Roboter sind nebeneinander positioniert<br />

und erledigen die gleichen Aufgaben. >><br />

Die beiden YuMi-Roboter sind auf engstem Raum nebeneinander positioniert und erledigen identische Aufgaben. (Bilder: iClick)<br />

>><br />

08 | <strong>2020</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

21


VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

So liegt ein Smartphone perfekt in der Hand.<br />

Mit dem Autobag®-<br />

System von APS werden<br />

die Karten mit den<br />

PopGrips „eingetütet“.<br />

Aufgrund ihrer Nähe sind sämtliche Bewegungen<br />

ihrer vier Arme und insgesamt 28 Achsen<br />

sorgfältig koordiniert, um die begrenzte<br />

Raumkapazität der Station maximal zu nutzen.<br />

HoD setzte die Simulationssoftware Robot-<br />

Studio® von ABB ein, um mit den Bewegungen<br />

jedes Roboterarms zu experimentieren und<br />

schließlich den optimalen Bewegungsablauf<br />

zu programmieren.<br />

„Wir verwenden RobotStudio unter anderem<br />

für Studien zur Systemkonfiguration und<br />

Roboterreichweite, Code-Tests und Frequenzberechnungen.<br />

Das Tool stellt auch ein leistungsstarkes<br />

Verkaufswerkzeug dar. Damit<br />

lassen sich Simulationen erstellen, die unsere<br />

jeweilige Projektvision verdeutlichen. Robot-<br />

bandall.com<br />

Mit dieser effizienten Lösung kann<br />

auch das House of Design punkten. Das<br />

Unternehmen vermarktet das System<br />

unter dem Namen „FlexBagger“: Es<br />

besteht aus einem oder zwei YuMi-Robotern<br />

von ABB und dem Autobag®-System<br />

von Automated Packaging Systems<br />

(APS) und dient nun auch für weitere<br />

Anwendungen zum Konfektionieren und<br />

Verpacken kleiner Produkte.<br />

Studio zeigt die Zyklusgeschwindigkeit und<br />

den Produktfluss anschaulich auf, sodass der<br />

potenzielle Kunde sicher sein kann, dass wir<br />

sein Fertigungsproblem tatsächlich lösen können“,<br />

betont Brandon Schmidt, Vice President<br />

Automation & Robotics bei House of Design.<br />

Optimierte Abläufe<br />

In der neuen Anlage entnimmt ein YuMi-Arm<br />

den PopGrip aus der Ablage und legt ihn auf<br />

die Zwischenmontagestation. Der andere Arm<br />

entnimmt die Karte aus der Kartenstation vom<br />

Stapel und schiebt sie in die Nut zwischen der<br />

Unterseite und der Oberseite des PopGrip. Mit<br />

der gleichen Bewegung hebt er, während er die<br />

Karte immer noch hält, die Einheit aus Karte<br />

und PopGrip an und schiebt sie in den Beutel.<br />

Anschließend erfolgt die IO-Meldung, um dem<br />

Einpacker mitzuteilen, dass sich das Teil im<br />

Beutel befindet.<br />

„Da wir zwei manuelle Tätigkeiten zu einem<br />

automatisierten Prozess zusammenführen,<br />

erledigt die Station die Arbeit von vier Personen<br />

und versorgt das automatische Abpacksystem<br />

mit voller Kapazität“, hebt Chad<br />

Svedin, Projektmanager bei House of Design,<br />

hervor. „Das System kann auch gleichzeitig an<br />

verschiedenen Aufträgen arbeiten, wobei das<br />

IO auf dem Roboter anzeigt, welches von mehreren<br />

dedizierten Förderbändern die eingetüteten<br />

PopGrips führt.“<br />

Hohe Sicherheitsstandards<br />

Die kollaborativen Eigenschaften und die<br />

menschenähnlichen Dimensionen erlauben es,<br />

einen YuMi in unmittelbarer Umgebung seiner<br />

menschlichen Kollegen zu platzieren. Bei einer<br />

etwaigen Kollision mit einem Mitarbeiter<br />

unterbricht er die Bewegung sofort. Sein anschließender<br />

Neustart ist so einfach wie einen<br />

Fernseher per Fernbedienung anzuschalten.<br />

Beim Kontakt mit einem Menschen absorbiert<br />

und dämpft das mit weicher, abgerundeter<br />

Polsterung überzogene Magnesiumskelett von<br />

YuMi den Aufprall.<br />

22<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

NDALL Mini-Advertentie 50x60 Packaging Journal.indd 1 08/05/<strong>2020</strong> 12:14<br />

08 | <strong>2020</strong>


Für iClick war die Inbetriebnahme die<br />

erste Erfahrung mit robotergestützter<br />

Automatisierung. Das Unternehmen<br />

hat kurz darauf ein zweites, identisches<br />

System installiert. Dank zusätzlicher<br />

Flexibilität lassen sich die Prozesse<br />

so anpassen, dass sie viele weitere<br />

iClick-Werbeprodukte handhaben, sortieren<br />

und verpacken können.<br />

Somit entfallen auch Schutzkäfige oder Umhausungen,<br />

die normalerweise bei traditionellen<br />

Industrierobotern erforderlich sind. Das ist<br />

ein wichtiges Kriterium für den Einsatz in der<br />

PopGrip-Produktion. „Die Möglichkeit einer<br />

offen gestalteten Produktionshalle erleichtert<br />

es unseren Bedienern, sich der Station zu<br />

nähern, Kartenfächer aufzufüllen, Ausschuss<br />

zu ziehen oder weitere notwendige Tätigkeiten<br />

auszuführen, ohne den Arbeitsfluss zu unterbrechen“,<br />

so Steve White.<br />

Automated Packaging of Advertising Material<br />

In order to automate the <strong>packaging</strong> of its<br />

smartphone „gripping aids“, the so-called<br />

PopGrips, the US advertising material producer<br />

iClick relies on the collaborative capabilities<br />

of the two-arm robot YuMi provided<br />

by the enterprise ABB. Their system integrator<br />

House of Design (HoD) respectively created<br />

a station with two synchronously operating<br />

robots. These position 24 PopGrips on<br />

to cards and insert the same into pouches.<br />

The system that consists of either one or<br />

two YuMi robots and the Autobag®-System<br />

provided by Automated Packaging Systems<br />

is also capable of processing different orders<br />

at the same. When doing so, the robot indicates<br />

which packed PopGrips are conveyed<br />

on the numerous respectively deployed conveying<br />

lines.<br />

Auf der Zwischenmontagestation wird<br />

die Karte eingesteckt.<br />

>> www.abb.de/robotics<br />

0,26 Sekunden können<br />

über Patientensicherheit<br />

entscheiden<br />

0,26 Sekunden – länger dauert es nicht, um kleinste Verunreinigungen<br />

oder Defekte an Blow-Fill-Seal Behältern<br />

zu erkennen. VINSPEC HEALTHCARE überprüft vollautomatisiert<br />

den Befüllungs- und Verpackungsprozess und<br />

stellt durch Inline-Prüfung sicher, dass defekte Behälter<br />

direkt ausgeschleust werden. Gesundheit beginnt<br />

mit Sicherheit.


VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

13 Produkte, 55 Länder, verschiedene Umverpackungen<br />

SOFTWARE STEUERT<br />

KOMPLETTE VERPACKUNGSLINIE<br />

Vor etwa fünf Jahren hat die ostwestfälische Bad Meinberger Mineralbrunnen GmbH & Co. KG die Abfüllung der<br />

Thomas-Henry-Produkte übernommen. Für den Export der unterschiedlichen Produkte müssen 55 länderspezifische<br />

Kennzeichnungs- und Verpackungsvorgaben berücksichtigt werden. Hier ist die vollautomatische Steuerung eine<br />

besondere Herausforderung.<br />

Viele verschiedene Produkte müssen für 55 Exportländer verpackt und länderspezifisch<br />

gekennzeichnet werden. (Bilder: Bluhm Systeme)<br />

Mit dem Ziel, Trinkwasser für Matrosen<br />

zu konservieren, erfand der Apotheker<br />

Thomas Henry Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

das Sodawasser. Deshalb wurde er zum<br />

Namensgeber für die Berliner Thomas Henry<br />

GmbH & Co. KG, die seit 2010 Premium-Bitterlimonaden<br />

herstellt. Sodawasser sowie<br />

verschiedene Tonics, Ginger Ale, Ginger Beer<br />

und Limonaden von Thomas Henry dienen inzwischen<br />

weltweit als Basis hochwertiger und<br />

innovativer Cocktails sowie Longdrinks.<br />

Der „Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen“<br />

fördert seit 1767 Wasser aus dem<br />

Teutoburger Wald und produziert mittlerweile<br />

jährlich mehr als 130 Millionen Einheiten eigener<br />

Getränke. „Zu Beginn der Kooperation haben<br />

wir für Thomas Henry etwa vier Millionen<br />

Flaschen pro Jahr abgefüllt“, erinnert sich Volker<br />

Schlingmann, der Sprecher der Geschäftsführung<br />

bei Bad Meinberger. „Die Zahl hat sich<br />

inzwischen verzigfacht.“<br />

Verpackungsanlage nur für den Export<br />

„Die Distribution der Thomas-Henry-Produkte<br />

wurde immer komplexer“, erklärt Bianca Blome,<br />

verantwortlich für die Betriebskontrolle<br />

und technische Verwaltung bei Bad Meinberger.<br />

„Wir haben dann beschlossen, eine eigene<br />

Verpackungsanlage nur für den Export anzuschaffen.“<br />

Mit der Installation dieser Anlage<br />

sollten Kennzeichnung, Verpackung, Etikettierung<br />

und Palettierung von 13 verschiedenen<br />

Artikeln für 55 Exportländer in zwei<br />

unterschiedlichen Umverpackungsvarianten<br />

komplett automatisiert werden. So wurde die<br />

vollautomatische Steuerung dieser Prozesse<br />

der Software „Bluhmware“ des Kennzeichnungsanbieters<br />

Bluhm Systeme GmbH aus<br />

Rheinbreitbach übertragen.<br />

Zunächst haben die Experten von Bluhm<br />

alle in der Verpackungsanlage integrierten<br />

Module an die Bluhmware angebunden und<br />

miteinander vernetzt. Dazu zählen zum Beispiel<br />

Scanner, Roboter, Auspacker, Etikettierer,<br />

Laserbeschrifter, Drucker, Sensoren,<br />

Kameraprüfsysteme, Etikettendruckspender<br />

und Palettierer. Auf Basis einer Datenbank im<br />

Hintergrund steuert die Bluhmware nicht nur<br />

diese einzelnen Geräte, sondern übermittelt<br />

auch die relevanten Druckdaten an die Kennzeichnungssysteme.<br />

Bluhmware steuert alle Module<br />

Die Thomas-Henry-Produkte werden abgefüllt,<br />

vorderseitig etikettiert und kurz zwischengelagert.<br />

Geht eine Bestellung aus dem<br />

Ausland ein, wird der jeweilige EAN-Code des<br />

Produkts eingescannt. Die Bluhmware führt<br />

den Bediener am PC schnell und sicher durch<br />

das Menü. Nacheinander werden Produktionsdatum,<br />

Bestellmenge, Zielland und Verpackungsart<br />

(Karton oder Tray) ausgewählt.<br />

24<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


Die Software durchsucht vollautomatisch die<br />

hinterlegte Datenbank, die unter anderem<br />

alle Artikelnummern, Produktbezeichnungen,<br />

Mindesthaltbarkeitsdaten auf Basis der Abfülldaten,<br />

Verpackungsarten und länderspezifischen<br />

Eigenheiten beinhaltet, und ermittelt<br />

die jeweilige Kombination.<br />

Die Linie ist startklar<br />

Die Kombination aus Artikelnummer, EAN-<br />

Code, Sprache, Kontrollcode für die Kameraüberwachung,<br />

Versandmodus, Taragewicht<br />

und Palletierschema wird an alle in der Verpackungslinie<br />

befindlichen Geräte übermittelt.<br />

So werden nicht nur die Systeme verschiedenster<br />

Zulieferer angesteuert, sondern<br />

gleichzeitig die Druckdaten an die Bluhm-eigenen<br />

Geräte übertragen.<br />

Die GS1-Norm sieht vor, dass Paletten<br />

auf der Stirnseite und der „darauf<br />

folgenden rechten Seite“ zu kennzeichnen<br />

sind. Die Etiketten müssen jeweils<br />

mindestens 50 Millimeter vom Rand und<br />

zwischen 400 und 800 Millimeter vom<br />

Boden entfernt angebracht werden.<br />

Die vereinzelten Flaschen werden mit einem<br />

länderspezifischen Rückenetikett versehen<br />

und per Laser oder Inkjet-Drucker gekennzeichnet.<br />

Die Produkte passieren nun eine<br />

Kamerakontrollstation, an der nicht nur Korrektheit<br />

und Position des Etiketts überprüft<br />

werden, sondern auch die aufgebrachte Kennzeichnung<br />

in Verbindung mit dem jeweiligen<br />

EAN-Code. Nicht korrekt etikettierte oder<br />

gekennzeichnete Produkte werden an dieser<br />

Stelle ausgeschleust.<br />

DIE ADAPTIVE MASCHINE<br />

Ihr Wettbewerbsvorteil<br />

In einer Welt der kleinen Losgrößen, kurzen Lebenszyklen und<br />

des Online-Handels bleiben Sie mit der adaptiven Maschine<br />

profitabel – der ersten Maschine, die sich dem Produkt anpasst.<br />

Aktuelle Herausforderungen<br />

Individuelle Konsumwünsche<br />

Höhere Variantenvielfalt<br />

Kurze Produktlebenszyklen<br />

Adaptive Maschinenlösungen<br />

Produktion auf Bestellung<br />

Formatwechsel<br />

ohne Stillstandszeiten<br />

Einfache Neukonfiguration<br />

mit digitalem Zwilling<br />

B&R ermöglicht die Umsetzung der adaptiven Maschine bereits<br />

heute – mit einer perfekt abgestimmten Gesamtlösung aus<br />

intelligenter Track-Technologie, Robotik, Vision und digitalen<br />

Zwillingen.<br />

Vierseitige Kartonkennzeichnung<br />

Die Flaschen bewegen sich auf dem Förderband<br />

weiter zur Packmaschine, wo sie entweder<br />

in Kartons oder Trays verpackt werden.<br />

Diese Verpackungseinheiten werden anschließend<br />

von mehreren Etikettendruckspendern<br />

Legi-Air 4050 E von Bluhm länderspezifisch<br />

gekennzeichnet. Dazu übermittelt die Bluhmware<br />

die Information, wo welches Etikett mit<br />

welchem Inhalt platziert werden soll. „Manche<br />

Kunden wünschen Etiketten auf allen vier<br />

Seiten“, erklärt Bianca Blome. Daher wurden >><br />

Holen Sie sich Ihren Wettbewerbsvorteil:<br />

www.br-automation.com/adaptive


VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

Nach GS1-Standard<br />

auf zwei Seiten etikettierte<br />

Paletten.<br />

Rechts und links vom Förderband ist jeweils ein<br />

Etikettendruckspender installiert. Bis zu vier Seiten<br />

eines Kartons können so etikettiert werden.<br />

die Etikettendruckspender teilweise mit Linearspendehub<br />

und 90-Grad-Drehapplikator<br />

ausgestattet. Sie können so umschwenken<br />

und mehrere Seiten kurz nacheinander etikettieren.<br />

Damit keinerlei Schäden entstehen,<br />

erfolgt die Etikettierung berührungslos.<br />

GS1-konforme Palettenetikettierung<br />

26<br />

Ein Roboter platziert die Verpackungseinheiten<br />

anschließend gemäß Palettierschema. Die<br />

Paletten werden mit Folie umwickelt und vom<br />

Palettenetikettierer AP 180 von Bluhm Systeme<br />

mit GS1-konformen Etiketten versehen.<br />

Die Vorgabe sieht eine zweiseitige Etikettierung<br />

vor, Etiketten könnten aber auch auf drei<br />

Palettenseiten aufgebracht werden.<br />

„Die Wahl ist auf den AP 180 gefallen, weil<br />

wir hier an der Palettierstation sehr wenig<br />

Platz haben“, erinnert sich Bianca Blome. Für<br />

den sehr kleinen Aktionsradius wurde der<br />

Schwenkarm mit einem Riemenapplikator<br />

versehen, der elektronisch bewegt wird. Die<br />

Stempelplatte kann sich auf der Stelle um 180<br />

Grad drehen. „Wenn der Applikator zwischen<br />

den eng stehenden Paletten eintaucht und die<br />

Etiketten aufbringt, erinnert mich das immer<br />

an einen Roboter“, ergänzt Bianca Blome.<br />

Auf dem Spendestempel des AP 180 wurde<br />

ein Linienscanner integriert, der das Etikett unmittelbar<br />

nach dem Applizieren überprüft. Dieser<br />

Check bezieht sich nicht nur auf das bloße Vorhandensein<br />

des Etiketts, sondern auch auf die<br />

Lesbarkeit und Richtigkeit des SSCC-Barcodes.<br />

Zudem wird ermittelt, ob die jeweilige Palette<br />

der richtigen Destination zugeordnet wurde.<br />

Während die Paletten zum Warenausgang<br />

transportiert werden, meldet die Bluhmware<br />

der Bad Meinberger Lagerverwaltungssoftware,<br />

wohin welche Palette mit welcher Charge<br />

geschickt wird. So können die Produkte<br />

korrekt ausgebucht werden.<br />

>> www.bluhmsysteme.com<br />

Software controls Complete Packaging Line<br />

The intention behind the installation of a new<br />

plant at the Bad Meinberg Mineralbrunnen<br />

(mineral well) was the complete automation<br />

of the marking, <strong>packaging</strong>, labelling and palletising<br />

of 13 different articles for a total of<br />

55 countries of exportation in two different<br />

secondary <strong>packaging</strong> versions. Approximately<br />

5 years ago, the enterprise had assumed<br />

the filling of the various Thomas Henry products.<br />

The new plant is controlled on a fully automated<br />

basis by the software „Bluhmware“<br />

provided by the enterprise Bluhm Systeme.


Parfüm- und Kosmetikproben individuell verpacken<br />

ROBOTIK UND SERVOACHSEN<br />

ARBEITEN HAND IN HAND<br />

Automatisierte Abläufe bei Handling und Packvorgang verlangen nach vielen leistungsfähigen Servoachsen, die<br />

oft auch noch reibungslos mit Pick-and-Place-Robotern zusammenarbeiten müssen. Und wenn sich die unterschiedlichen<br />

Komponenten über einen gemeinsamen Controller ansteuern lassen, dann ist das praxisgerecht.<br />

Der französische Verpackungsmaschinenspezialist Esatec hat mit<br />

der Turbomailing eine besonders flexible Maschine entwickelt,<br />

die nahezu alle Arten von starren und weichen Produkten, egal ob<br />

vorgeschnitten oder von der Rolle, auf beliebige Träger oder Kartonplatten<br />

platzieren, kleben und die Gebinde anschließend falten kann.<br />

Dazu zählen beispielsweise Parfüm- oder Kosmetikproben, Geschenkkarten<br />

oder auch Bluerays bzw. DVDs sowie Beutel für Pulver, Flüssigkeiten<br />

oder Lebensmittel.<br />

A2C, die Muttergesellschaft des Unternehmens, hat in ihrem Werk in<br />

Puymoyen bereits eine dieser Verpackungsmaschinen im Einsatz. Spezialisiert<br />

auf Abpackprozesse für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie<br />

kann man dort schnell und flexibel auf die unterschiedlichsten<br />

Kundenanforderungen reagieren.<br />

Antriebstechnik für flexible Verpackungsmaschinen<br />

Mit der neuen Esatec-Maschine werden in Puymoyen Kosmetik- und<br />

Parfümproben individuell für Werbeaktionen verpackt. Mit unterschiedlichen<br />

Betriebsmodi lassen sich bis drei verschiedene Pröbchen<br />

auf einem Träger platzieren und gegebenenfalls auch mit Beipackzetteln<br />

kombinieren. Proben und Träger laufen in die Maschine und werden<br />

in der Bestückungsstation von einem Friktionsanleger in Position<br />

gebracht. Ein vierachsiger Deltaroboter bzw. eine weitere patentierte<br />

fünfachsige Pick-and-Place-Einheit platzieren die Proben auf den<br />

Träger, der anschließend doppelt oder dreifach gefaltet wird. Je nach<br />

Produktspezifikation entstehen so pro Stunde etwa 6.000 bis 10.000<br />

Verpackungseinheiten. Wegen der ausgesprochen kurzen Zykluszeiten >><br />

Die Servoachsen und der Deltaroboter lassen sich über einen einzigen Controller ansteuern. Die Voraussetzung<br />

dafür schafft die Maschinen-Kompaktsteuerung MP3300iec RBT. (Bilder: Yaskawa)<br />

08 | <strong>2020</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

27


VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

Fiktives Beispiel für von Esatec-Maschinen verpackte Produkte.<br />

sind reaktionsschnelle Antriebe erforderlich. Sowohl bei der Robotik<br />

als auch bei den Servoachsen fiel deshalb die Wahl auf Komponenten<br />

der Yaskawa Europe GmbH, Eschborn.<br />

Per Pick-and-Place schnell bestückt<br />

Der in der Verpackungsmaschine eingesetzte D4-Delta-Roboter von<br />

Codian Robotics ist mit seinen vier präzise gesteuerten Achsen für<br />

diese Pick-and-Place-Anwendungen geradezu prädestiniert, denn er<br />

kann selbst kleinste Produkte auf engem Raum schnell und auf den<br />

Millimeter genau mit einer Reproduzierbarkeit von 0,1 Millimeter positionieren.<br />

Während sich die zweite Pick-and-Place-Einheit eher für<br />

flache Objekte eignet, spielt die Produktform für diesen Roboter keine<br />

Rolle. Ausgestattet mit einem Kamera-Vision-System, nimmt der Deltaroboter<br />

beliebig geformte Elemente auf, die<br />

der Friktionsförderer anliefert.<br />

Alle anderen Antriebsaufgaben bei der Bestückung<br />

und Verpackung der Kosmetik- und<br />

Parfümproben übernehmen Servoantriebe der<br />

Sigma-7-Serie. Zwei dieser Servoachsen treiben<br />

das Hauptförderband, zwei weitere sorgen<br />

am Friktionsförderer für einen präzise kontrollierbaren<br />

Produktabstand; die fünf Achsen der<br />

patentierten Pick-and-Place-Einheit werden<br />

ebenfalls von diesen Antrieben bewegt, und<br />

eine Sigma-7-Servoachse ist in der Falteinheit<br />

verbaut.<br />

Seit 1990 ist Esatec mit Sitz im französischen<br />

Puymoyen bei Angoulême<br />

für die Verpackungsindustrie tätig.<br />

Das Unternehmen gilt als Spezialist<br />

für die Entwicklung und Herstellung<br />

von Verpackungsmaschinen. Im Bereich<br />

Pick-and-Place-Anwendungen<br />

werden Maschinen für viele Arten von<br />

Verpackungen, z. B. für Wein, Spirituosen,<br />

Kosmetika oder Geschenkkarten,<br />

entwickelt.<br />

Hohe Leistungsdichte und einfache Inbetriebnahme<br />

Gründe für den Einsatz dieser Antriebssysteme gab es viele. So standen<br />

bei der Entwicklung der Servoantriebe der Sigma-7-Serie Eigenschaften<br />

wie schnelle Inbetriebnahme, hohe Produktionsleistung und<br />

maximale Betriebssicherheit im Vordergrund, von denen die Konstrukteure<br />

der Verpackungsmaschine profitierten.<br />

Hinzu kommt die große Auswahl: Die reaktionsschnellen AC-Servomotoren<br />

decken bei Versorgungsspannungen von 200 bzw. 400 Volt<br />

Leistungen von 50 Watt bis 15 Kilowatt ab und überzeugen mit äußerst<br />

kompakten Abmessungen und sehr ruhigem Lauf. Zur Serie gehören<br />

schmale Einzel- und Doppelachs-Verstärkermodule für 200 oder 400<br />

Volt in platzsparender Bauform, die sich im Schaltschrank lückenlos<br />

aneinanderreihen und optional ganz unkompliziert per Daisy-Chain<br />

verdrahten lassen. Das reduziert den Installationsaufwand.<br />

Hinzu kommt ein weiterer<br />

Platzvorteil: Bei Umgebungstemperaturen von<br />

–5 °C bis +55 °C ist zudem keine Zusatzkühlung<br />

erforderlich.<br />

Kompaktsteuerung für Roboter …<br />

Die Servoachsen und der Deltaroboter lassen<br />

sich über einen einzigen Controller ansteuern.<br />

Die Voraussetzung dafür schafft die in der<br />

Turbomailing eingesetzte Maschinen-Kompaktsteuerung<br />

MP3300iec RBT. Sie wurde den<br />

Die flexible Maschine verpackt Kosmetik- und Parfümproben<br />

individuell für Werbeaktionen. (Bild: Esatec)<br />

28<br />

08 | <strong>2020</strong>


Der Delta-Roboter kann selbst<br />

kleinste Produkte auf engem<br />

Raum schnell und auf den Millimeter<br />

genau platzieren.<br />

französischen Verpackungsmaschinenspezialisten vor allem wegen der<br />

einheitlichen Anwendungsprogrammierung über ein einziges Softwaretool<br />

mit Standard-PLCopen- und Yaskawa-spezifischen Funktionsblöcken,<br />

die kostenlos verfügbar sind und die Anlagenprogrammierung<br />

deutlich erleichtern, von Yaskawa empfohlen.<br />

Zum Funktionsumfang gehören auch die Integration der Visualisierung,<br />

die Einbindung von Kamerasystemen, das Conveyor-Tracking (Fördererverfolgung),<br />

eine Group Toolbox zur Unterstützung von G-Code<br />

und viele weitere Features. Die Maschinenbauer können mit dieser<br />

Lösung sogar Roboter implementieren, ohne dass dafür eigens ein<br />

Programmiergerät (Teachbox) oder eine proprietäre Roboterprogrammiersprache<br />

erforderlich ist.<br />

… und Servoantriebe<br />

Auch die Servoachsen lassen sich in derselben<br />

Softwareumgebung programmieren. Mit dem<br />

Echtzeit-Ethernet-Bus Mechatrolink III sorgt<br />

die Kompaktsteuerung für die einfache Synchronisierung<br />

von Robotern und Servoachsen.<br />

Vor allem in Verbindung mit den Sigma-7-Servosystemen<br />

spielt der Motion Controller seine<br />

Stärken aus. So können bis zu 62 reelle und zwei virtuelle Achsen angesteuert<br />

werden. Die Servosysteme stellen dem Controller hierbei neben<br />

Prozessdaten auch Statusinformationen zur Verfügung.<br />

>> wwww.yaskawa.eu.com<br />

Der Bewegungsablauf der einzelnen<br />

Achsen des Roboters wird in der Firmware<br />

des Controllers berechnet und an<br />

die Robotersteuerung übertragen. Der<br />

Programmierer kann sich damit auf die<br />

Applikation konzentrieren, ohne sich um<br />

die zugrunde liegende komplexe Technik<br />

kümmern zu müssen.<br />

Robotics and Servo-Axes operate Hand in Hand<br />

The French <strong>packaging</strong> machine specialist Esatec has, with its Turbomailing,<br />

developed a particularly flexible machine that is capable of<br />

positioning and bonding virtually any rigid or flexible product on to<br />

any random carrier or cardboard board and to subsequently fold the<br />

packages. Respectively deployed automated<br />

sequences demand for numerous high-performance<br />

servo-axes that are often also required<br />

to smoothly interact with pick-and-place robots.<br />

The system can be considered to be<br />

practical, as this is the case regarding the respective<br />

solution provided by the enterprise<br />

Yaskawa, if the various different components<br />

can be controlled via one joint controller.


VERPACKUNGSTECHNIK UND AUTOMATISIEREN<br />

Hochleistungskunststoffe für bewegte Anwendungen<br />

ERSATZTEILE AUS DEM 3D-DRUCKER<br />

Bewegte Bauteile in Verpackungsmaschinen wurden lange nur aus Metall hergestellt. Doch bereits 1964 hatte ein Kölner<br />

Ingenieur die Idee, Produkte für die Bewegung in Maschinen aus verschleißarmen Hochleistungspolymeren zu entwickeln.<br />

Sie heißen heute motion plastics, und Igus ist der weltweit führende Hersteller. Produziert wird auch im 3D-Druck,<br />

um noch schneller Prototypen, Kleinserien und Sonderteile ausliefern zu können.<br />

Auch in der Getränke- und Verpackungsindustrie sind die schmiermittelfreien<br />

Kunststoff-Gleitlager, Energiekettensysteme und<br />

Sonderteile aus Halbzeugen und 3D-Druck gefragt. Sie werden<br />

ausschließlich aus eigenentwickelten Hochleistungskunststoffen hergestellt,<br />

Standardkunststoffe kommen bei Igus nicht zum Einsatz.<br />

Das inhabergeführte Unternehmen betreibt seit mehr als 50 Jahren<br />

eine eigene Polymerforschung und entwickelt stetig neue Kunststoff-Compounds.<br />

Seit 2015 gibt es selbstschmierende iglidur<br />

Hochleistungskunststoffe auch für den 3D-Drucker, aus denen Verschleißteile<br />

wie Zahnräder, Zahnstangen, Gleitlager, Gewindemuttern,<br />

Gleitelemente, Rollen und komplexe Sonderteile additiv gefertigt werden.<br />

Auch Prototypen und Kleinserien können so in kurzer Zeit hergestellt<br />

werden. Das Polymersortiment umfasst dabei Spezial-Filamente<br />

für den 3D-Druck im Strangablegeverfahren (FDM/FFF) und Hochleistungskunststoffe<br />

für das Selektive Lasersintern (SLS).<br />

Allein 120.000 additiv gefertigte Bauteile hat Igus im letzten Jahr<br />

ausgeliefert. Der weltweit verfügbare 3D-Druck-Service der Kölner ist<br />

dabei besonders für international tätige Unternehmen interessant, die<br />

häufiger vor logistischen Herausforderungen bei der schnellen Beschaffung<br />

von identischen additiv gefertigten Teilen stehen. Konstrukteure<br />

können mit dem Service über Grenzen hinweg die gleichen schmierfreien<br />

und wartungsarmen Teile bestellen, testen und einsetzen, ohne lange<br />

Lieferprozesse in Kauf nehmen zu müssen. Im Sommer hat Igus die<br />

3D-Druck-Kapazitäten mit zwei zusätzlichen SLS-Druckern in den USA<br />

und einer zusätzlichen Anlage in China weiter erhöht und liefert jetzt<br />

noch schneller Prototypen, Kleinserien und Sonderteile. Zwei weitere<br />

3D-gedruckte Kunststoffgreifer<br />

aus dem Tribo-Kunststoff iglidur<br />

I150 sorgen für 85 Prozent<br />

Kosten- und 70 Prozent Zeitersparnis<br />

in der Verpackungsindustrie.<br />

(Bilder: igus GmbH)<br />

04-05 | <strong>2020</strong>


Im SLS-Druckverfahren kann igus mit seinen<br />

SLS-Materialien iglidur I3 und iglidur I6 komplexe<br />

und große Sonderteile sehr schnell fertigen.<br />

Mit dem Tribo-Filament iglidur I150 lassen sich schmier- und wartungsfreie Komponenten<br />

drucken, u.a. für die sichere Bewegung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

SLS-Drucker sind darüber hinaus für den Hauptstandort in Köln geplant.<br />

Die gedruckten Komponenten sind dadurch regional in nur wenigen Tagen<br />

lieferbar. Die Kostenvorteile liegen auf der Hand: Maschinenstillstände<br />

werden durch die schnelle Lieferung von Ersatzteilen reduziert,<br />

Entwicklungskosten durch schnellere Funktionsprototypen eingespart<br />

und Lieferkosten durch die lokale Produktion gesenkt. „Tests haben<br />

gezeigt, dass die Verschleißfestigkeit der additiv<br />

gefertigten Teile absolut vergleichbar mit<br />

Spritzgussteilen ist. Unsere tribologisch optimierten<br />

Filamente sind dabei bis zu 50-fach<br />

abriebfester als gängige 3D-Druckmaterialien“,<br />

sagt Tom Krause, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Additive Fertigung bei Igus.<br />

50-mal verschleißfester als<br />

Standardmaterialien: Igus Druckfilamente<br />

Metallgreifer, die zum Beispiel den Deckel auf<br />

Cremedosen setzen, sind meist auf ein einziges<br />

Format beschränkt. Für einen Produktwechsel<br />

dauert es daher oft Wochen, bis der passende<br />

Greifer gefertigt ist. 85 Prozent günstiger<br />

und 70 Prozent schneller geht es mit robusten<br />

Kunststoffgreifern aus Igus Tribo-Filamenten,<br />

die direkt aus dem 3D-Drucker kommen und materialbedingt<br />

bis zu siebenfach leichter sind als<br />

herkömmliche Metallgreifer.<br />

Tribo-Filamente wie iglidur I150 haben einen<br />

weiteren Vorteil: Sie entsprechen der EU-Verordnung<br />

10/2011 für den Lebensmittelkontakt. Das<br />

SLS-Material iglidur I6 ist außerdem konform mit<br />

den Anforderungen der FDA. Durch diese Zertifizierungen<br />

können Kunden die Materialien auch zum<br />

Drucken von Sonderteilen für bewegte Anwendungen<br />

nutzen, die im direkten Kontakt mit Nahrungsmitteln,<br />

Getränken oder auch Kosmetik stehen.<br />

3D-Druck-Service 2.0<br />

Verschleißteile können bei Igus online bestellt werden – über den<br />

3D-Druck-Service. Kunden wählen dabei ein Druckmaterial aus, das für<br />

ihre Anwendung am besten geeignet ist. Indem sie individuelle Umgebungsparameter<br />

eingeben, zeigt der 3D-Druck-Service ihnen online das<br />

optimal passende iglidur Material an. Orientierung<br />

bietet ein Onlinetool, das auf aktuelle<br />

Ergebnisse aus dem unternehmenseigenen<br />

Testlabor – dem größten der Branche – zurückgreift.<br />

Gleitschleifen und das schwarze<br />

Einfärben von SLS-Teilen lassen sich nun<br />

ebenfalls per Mausklick auswählen. Preise<br />

und Lieferzeiten bekommt der Nutzer direkt<br />

angezeigt, sodass das Bauteil sofort bestellt<br />

oder angefragt werden kann. In der neuen Version<br />

des 3D-Druck-Servicetools gibt es jetzt<br />

zudem die Möglichkeit, 3D-Modelle sofort<br />

online auf die Machbarkeit hin zu prüfen.<br />

Der 1994 eingeweihte Produktionsstandort<br />

in Köln-Porz vereint alles unter<br />

einem Dach, bietet kurze Wege, schnelle<br />

Informationsweitergabe und hohe<br />

Flexibilität. Da weiterer Platz dringend<br />

benötigt wird, errichtet igus demnächst<br />

einen Neubau auf einem Nachbargrundstück,<br />

der durch einen Tunnel unter der<br />

Bundesstraße mit dem jetzigen Standort<br />

verbunden wird.<br />

>> www.igus.de<br />

Spare parts from the 3D printer<br />

Moving components in <strong>packaging</strong> machines<br />

have long been made only of metal. But as<br />

early as 1964, a Cologne engineer had the<br />

idea of developing products for movement<br />

in machines from low wear high-performance<br />

polymers. Today they are called motion<br />

plastics, and Igus is the world's leading<br />

manufacturer. With the current increase in<br />

3D printing capacity, prototypes, small series<br />

and special parts can now be delivered<br />

even faster.<br />

08 | <strong>2020</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

31


PHARMA, KOSMETIK, CHEMIE<br />

Die ITX-AMV in der<br />

Gesamtansicht.<br />

(Bilder: Intrex)<br />

Serialisierung von Primärpackmitteln<br />

DATAMATRIX-CODIERUNGEN<br />

VON ZYLINDERAMPULLEN<br />

Wie können Produkte in den verschiedensten Formen, Materialien und Leistungsebenen heute markiert und in komplexe<br />

Track-&-Trace-Prozesse eingebunden werden? Dies gelingt mit innovativer Kennzeichnungstechnik, hochauflösenden<br />

Kameras und der verbindenden KUPvision-Software als besondere Lösung.<br />

Für Stefan Klöpping, den Geschäftsführer<br />

der Intrex Deutschland GmbH, gehören<br />

die sichere Zuordnung und Rückverfolgung<br />

von Packmitteln zu den Kernthemen, mit<br />

denen sich Hersteller von Arzneimitteln und<br />

medizinischen Produkten täglich befassen<br />

müssen.<br />

So soll beispielweise im Fertigungsprozess<br />

eines internationalen Pharmakonzerns die<br />

sichere Zuordnung und Rückverfolgung von<br />

Zylinderampullen und Vials durch Datamatrix-Codierungen<br />

auf den Bördelkappen realisiert<br />

werden. Möglich wird dies durch den Einsatz<br />

des Intrex Fördersystems Typ ITX-AMV<br />

in Kombination mit dem Domino Faserlaser<br />

F220i und einem 360-Grad-ID-Lesesystem,<br />

das ebenfalls von Intrex Deutschland entwickelt<br />

wurde.<br />

Produktfluss und Kennzeichnung<br />

Für das Einleiten in die Markierstation gibt<br />

es zwei Varianten: entweder automatisch auf<br />

Leistungsdaten im Überblick<br />

❚ Konstruktion und Ausführung entsprechen<br />

der EG-Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG, EU-GMP, GAMP 5 und<br />

erfüllen auch die FDA-Anforderungen<br />

(z. B. 21 CFR Part 11).<br />

❚ über 400 Kennzeichnungen mit Produkt-<br />

und Chargennummer, Uhrzeit<br />

und fortlaufender Nummer pro Minute<br />

❚ Optional können auch Serialisierungsdaten<br />

in die Kennzeichnung integriert<br />

werden<br />

❚ Produktschonender Vakuumtransport<br />

❚ Schnelle Umstellung auf andere Vialund<br />

Ampullenformate<br />

❚ Domino Faserlaser F220i mit neuester<br />

Fasertechnologie als Markierquelle<br />

❚ Rücklesung im späteren Produktionsverlauf<br />

mit einem Intrex<br />

360-Grad-ID-Lesesystem möglich<br />

einem vorhandenen Transportband oder manuell<br />

über einen separaten Einspeisetisch. Dort<br />

werden die Ampullen von Hand aus Trays entnommen<br />

und in den Maschineneinlauf geführt.<br />

Die Codierung in der Station erfolgt mit einem<br />

Markierlaser seitlich an den Bördelkappen<br />

und enthält Produkt- und Chargennummer, die<br />

aktuelle Uhrzeit und eine fortlaufende Nummer.<br />

Optional ist auch eine an der Linie oder<br />

vom ERP-System zugewiesene Seriennummer<br />

möglich. Die Markierungen werden noch in der<br />

Maschine mit einer Kamera überprüft und mit<br />

einem Grading bewertet (AIM-DPM). Damit ist<br />

eine präzise Identifikation über alle Prozessschritte<br />

hinweg sichergestellt.<br />

Das 360-Grad-ID-Lesesystem<br />

Im späteren Produktionsverlauf passieren die<br />

markierten Ampullen dieses ID-Lesesystem.<br />

Sechs kreisförmig angeordnete Cognex-Lesegeräte<br />

vom Typ DataMan überprüfen die<br />

Datamatrix-Codes auf ihre Lesbarkeit. Ergeb-<br />

32<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


Eindeutige Kennzeichnung von Vials (links) und Zylinderampullen (rechts).<br />

Die Gefäße werden stehend in die Markierstation<br />

hineingefahren, durch eine Schnecke vereinzelt und<br />

über einen Vakuumstern am Markierlaser vorbeigeführt.<br />

nisabhängig werden die Produkte entweder<br />

als „GUT“ klassifiziert und gelangen in den<br />

nächsten Prozessschritt, andernfalls werden<br />

sie ausgeschleust.<br />

Herzstück Software<br />

KUPvision heißt die Anwendungssoftware<br />

für das komplette Systemmanagement, den<br />

Domino Lasercodierer und das 360-Grad-ID-<br />

Lesesystem. Sie überträgt sowohl Chargeninformationen<br />

als auch Prüfparameter an die<br />

Kameras und den Laser und erhält deren Auswertungen<br />

über eine Ethernet-Verbindung.<br />

Informationen wie Benutzeranmeldungen,<br />

Auftrags- und Formatwechsel werden in einem<br />

computergenerierten Audit-Trail gespeichert.<br />

Zu jedem Eintrag werden Datum, Uhrzeit,<br />

Benutzer, Funktionsdaten und Parameter gesichert.<br />

Audit-Trail und Statistikdaten sind jederzeit<br />

abrufbar. Erforderliche Benutzerrechte<br />

regelt eine Benutzerverwaltung.<br />

Prüfergebnisse und Systemzustände werden<br />

auf einem Industrie-PC mit Touch-Monitor<br />

dargestellt, der optional mit der Abfüllmaschine<br />

verknüpft werden kann. Über dieses HMI lassen<br />

sich sämtliche Maschinenein gaben und auch die<br />

Bedienung des Domino-Lasers zentral steuern.<br />

>> www.intrex-deutschland.de<br />

Data Matrix Coding of cylindrical Receptacles<br />

Within the production process of an international<br />

pharmaceutical corporate group, the<br />

objective was to establish a secure allocation<br />

and tracing system for cylindrical ampoules<br />

and vials via data matrix coding applied to<br />

the crimp caps. This was made possible by the<br />

deployment of the Intrex type ITX-AMV conveying<br />

system, in combination with the Domino<br />

fibre laser F220i and a 360°-ID-scanner<br />

system, which is also a development of the<br />

enterprise Intrex Deutschland GmbH.<br />

Verführerisch brillant<br />

bei Verpackungsfolien im Flexodruck<br />

Verlockend wirtschaftlich<br />

bei kleinen und mittleren Auflagen<br />

Das klingt paradiesisch?<br />

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PHARMA, KOSMETIK, CHEMIE<br />

Glasfremdkörper in Glasverpackungen<br />

KÖNIGSDISZIPLIN<br />

GLAS-IN-GLAS-ERKENNUNG<br />

Glasverpackungen sind bei Kosmetikprodukten sehr beliebt, bergen jedoch ein Restrisiko. Bereits ein einziger Glassplitter<br />

im Endprodukt kann die Gesundheit des Verbrauchers ernsthaft gefährden. Hersteller und Abfüller können sich gegen die<br />

Gefahr mit einem auf ihre individuellen Anforderungen abgestimmten Röntgeninspektionssystem schützen.<br />

Röntgeninspektionssysteme sind heute<br />

das Mittel der Wahl, um Glas-in-Glas-Verunreinigungen<br />

zu erkennen. Aber nicht<br />

jedes System ist für jede Anwendung gleich<br />

gut geeignet. Rainer Mundt, Head of Marketing<br />

bei Mettler-Toledo Produktinspektion<br />

Deutschland, erläutert, worauf es vor einer<br />

Investitionsentscheidung zu achten gilt.<br />

Recycelbar, geruchs- und geschmacksneutral,<br />

positives Image, vielseitig gestaltbar, dazu<br />

vergleichsweise kostengünstig und umweltfreundlich<br />

– die Vorteile, mit denen Glasverpackungen<br />

punkten, sind gemeinhin bekannt.<br />

Herr Mundt, wie sehen Sie das Verpackungsmaterial<br />

Glas aus der Perspektive des Produktinspektionsspezialisten?<br />

Rainer Mundt Ich kann bei der Verwendung<br />

von Glasverpackungen nur warnen, das Risiko<br />

einer möglichen Glas-in-Glas-Verunreinigung<br />

zu unterschätzen. Transportbandvibrationen,<br />

„Ich kann bei der<br />

Verwendung von Glasverpackungen<br />

nur warnen,<br />

das Risiko einer möglichen<br />

Glas-in-Glas-Verunreinigung<br />

zu unterschätzen.“<br />

Rainer Mundt, Head of Marketing<br />

bei Mettler-Toledo Produktinspektion<br />

Deutschland (Bild: Mettler-Toledo)<br />

falsch ausgerichtete Abfüllköpfe oder zu fest<br />

angezogene Verschlussdeckel sind nur einige<br />

der möglichen Ursachen, die zu Glasabsplitterungen<br />

führen und damit Chips in das Produkt<br />

einbringen können. Kommt es bei Glas<br />

als Verpackungsmaterial zu Fehlern, birgt das<br />

qua Materialeigenschaften immer ein hohes<br />

Gesundheits- und Verletzungsrisiko für den<br />

Endverbraucher. Damit verbundene Langfristschäden<br />

für Marke und Image ganz außen vor.<br />

Die Röntgeninspektion ist im Vergleich zu<br />

anderen Inspektionsverfahren eine sehr anspruchsvolle<br />

und aufwendige Technologie …<br />

Rainer Mundt Richtig. Reden wir nicht um<br />

den heißen Brei: Röntgeninspektion ist damit<br />

auch auf der Preisskala der Inspektionstechnologien<br />

im oberen Bereich angesiedelt. Da<br />

stellt sich schnell die Frage: Benötige ich das<br />

wirklich? Ich denke, die Frage ist schnell beantwortet.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie gehen nach<br />

Bei Kosmetikprodukten<br />

ist Glas ein bevorzugtes<br />

Verpackungsmaterial.<br />

34<br />

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Die batteriebetriebene,<br />

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jahrelangen Vorbereitungen mit Ihrem Kosmetikprodukt<br />

mit hohen Erwartungen auf den amerikanischen<br />

Markt, und eine Kundin verletzt sich beim<br />

Eincremen mit einem Glas-Chip im Gesicht. Hätten<br />

Sie Lust auf die Schlagzeilen und den Schadenersatzprozess?<br />

Aus technischer Perspektive ist<br />

die Glas-in-Glas-Erkennung die Königsdisziplin in<br />

der Fremdkörpererkennung, da Verpackung und<br />

Fremdkörper in Material und Dichte identisch sind.<br />

Gibt es neben den identischen Materialeigenschaften<br />

von Verpackung und Fremdkörper weitere<br />

Herausforderungen, die das Erkennen von<br />

Glas-in-Glas-Kontaminationen erschweren?<br />

Rainer Mundt Formfaktoren wie variierende Außenwandstärken<br />

und nach innen gewölbte Bodenkronen<br />

können zu sogenannten Blind Spots auf<br />

dem Röntgenbild führen, die den Glasfremdkörper<br />

überlagern. Verunreinigungen im Glas selbst,<br />

etwa durch metallische Einschlüsse im Zuge des<br />

Herstellungsprozesses, können wiederum die<br />

Röntgenabsorption und Erkennungsempfindlichkeit<br />

beeinträchtigen. Prägungen, Glasschraubengewinde<br />

und variierende Stärken der Glasdicke<br />

machen gerade die Inspektion des Deckel- und<br />

Schulterbereichs der Glasgefäße sehr anspruchsvoll.<br />

Umgekehrt ist die Viskosität des Produkts<br />

ein wertvoller Indikator, wo Fremdkörper sich<br />

mit höherer Wahrscheinlichkeit ablagern. Kaltabfüllungen<br />

eines halbfesten oder zähflüssigen<br />

Produkts können diese in der Schwebe halten.<br />

Bei Heißabfüllungen mit niedrigerer Viskosität<br />

bewegen sich die Fremdkörper eher in Richtung<br />

Gefäßboden, bei Flüssigkeiten befinden sie sich<br />

sehr wahrscheinlich ausschließlich dort. Es macht<br />

also einen Riesenunterschied, ob Sie ein Gesichtswasser,<br />

eine Pflegecreme mit hohem Wasseranteil<br />

oder eine eher salbenartige Hautcreme inspizieren.<br />

Die Viskosität des Produkts muss – ebenso<br />

wie Formfaktoren meines Gefäßes – unbedingt in<br />

die Applikationsanalyse einfließen, bevor ich mich<br />

für eine bestimmte Systemausführung entscheide.<br />

EXPRESSO lift2move ermöglicht<br />

das Heben und Hantieren von<br />

Gütern bis 400 kg. Egal, ob<br />

Standard oder individuell –<br />

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FOLIEN<br />

Heißt das, ich muss mich auch mit den technischen<br />

Optionen der Röntgeninspektionstechnik auseinandersetzen,<br />

um mich vor einer Fehlinvestition zu<br />

schützen?<br />

Rainer Mundt Grundsätzlich ja. Die Komplexität<br />

der Technik erlaubt keinen One-size-fits-all-Ansatz.<br />

Kompetente Beratung ist hier oberstes Gebot.<br />

Um hier das Thema grob anzureißen: Vom Prinzip<br />

her eignen sich Horizontal-Beam-Systeme am<br />

besten für die Glas-in-Glas-Erkennung. Einfache<br />

Single-Beam-Systeme entlang der Oberfläche des >><br />

08 | <strong>2020</strong><br />

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Transportbandes erzielen dabei eine gute<br />

Erkennung im Gefäßinneren, nicht aber in<br />

den oft kritischen Bereichen der Bodenkrone,<br />

des Gewindes und Deckels. Entscheide<br />

ich mich für ein Split-Beam-System,<br />

erkenne ich unregelmäßig geformte<br />

Glasfragmente im Gefäßinneren leichter.<br />

… aber die Problemzonen sind, wie Sie sagten,<br />

ja meist Krone, Deckel und Gewinde …<br />

Rainer Mundt Richtig. Mit einem sogenannten<br />

Combination-Beam-System mit<br />

horizontalen und einem vertikalen Röntgenstrahl<br />

steigere ich die Detektionsleistung<br />

am Gefäßboden. Als State of the Art<br />

würde ich Angled-Beam-Systeme sehen,<br />

die mit einem einzelnen abgewinkelten<br />

Röntgenstrahl Gefäßboden und -inneres<br />

gleichzeitig durchleuchten. Durch eine<br />

Draufsicht auf den Gefäßboden und unteren<br />

Gefäßkörper erscheint die Krone<br />

flach, zudem verläuft der Röntgenstrahl<br />

bündig mit der Gefäßschulter unterhalb<br />

des Glasschraubengewindes und Deckels.<br />

Damit vermeide ich Blind Spots, habe weniger<br />

Bildkomplexität und eine höhere Detektionsleistung<br />

sowohl am Gefäßboden<br />

und unteren Bereich des Gefäßkörpers<br />

als auch im Gefäßinneren. Übrigens kann<br />

ich mit solchen Angled-Beam-Systemen<br />

auch Produktkonformitätsprüfungen wie<br />

Füllstandkontrollen durchführen. Über<br />

den Return on Investment entscheiden<br />

aber andere Faktoren.<br />

Können Sie dazu die wichtigsten Parameter<br />

nennen?<br />

Rainer Mundt Die Kunden haben immer<br />

höhere Anforderungen an Bandgeschwindigkeiten<br />

und Durchsatzraten. Was die<br />

Durchsatzraten angeht, kann eine Multi-Lane-Variante<br />

erhebliche Steigerungen<br />

bringen. Als noch gewichtiger würde ich<br />

das Minimieren von Stand- und Rüstzeiten<br />

sowie Vermeiden von Bedienfehlern<br />

und Fehlausschleusungen sehen. Wir sprechen<br />

heute von Röntgeninspektionssystemen,<br />

die kein manuelles Einrichten des<br />

Produkts mehr erfordern. Der Bediener<br />

lernt das System auf ein neues Produkt<br />

an, indem er für dieses den Inspektionsvorgang<br />

nur wenige Male ausführt. Das<br />

Inspektionssystem erkennt und speichert<br />

die Produktmerkmale und passt die<br />

erforderliche Stromleistung sowie die<br />

Einstellungen der Inspektionstools automatisch<br />

an. Damit sind keine zeit- und<br />

kostenaufwendigen Bedienerschulungen<br />

mehr erforderlich. Gleichzeitig verbessern<br />

sich die Geräte- und Linienverfügbarkeit,<br />

aber auch die Energieeffizienz<br />

dank der für jedes Produkt individuell<br />

abgestimmten Kombination aus Leistung<br />

und Röntgenkontrast. Noch einen Schritt<br />

weitergedacht, bündele ich die Daten<br />

der Produktinspektionssysteme in einer<br />

Datenmanagement-Software, wie wir sie<br />

etwa mit ProdX vermarkten.<br />

Welche Vorteile ziehe ich aus einer solchen<br />

Datenbündelung?<br />

Rainer Mundt Damit erreiche ich ein neues<br />

Qualitätsniveau, was die Automatisierung<br />

und richtlinienkonforme Dokumentation<br />

meiner Compliance-Vorgaben betrifft.<br />

Ich habe in Echtzeit Zugriff, auch remote,<br />

auf die Daten aller Inspektionssysteme<br />

und kann über deren Auswertung<br />

und Analyse immer wieder inkrementell<br />

weitere Verbesserungen in meiner Fertigungslinie<br />

anstoßen. Das geht weit über<br />

die Glas-in-Glas-Inspektion hinaus. Wir<br />

beraten und begleiten unsere Kunden gerne,<br />

step by step entsprechende Integrationsprojekte<br />

– auch mit Blick auf Industrie<br />

4.0 – voranzubringen.<br />

Glass Foreign Bodies in Glass Packaging<br />

Glass is a preferred <strong>packaging</strong> for cosmetic<br />

products. This does however bear<br />

a residual risk, as even one single glass<br />

splinter contained in the end product may<br />

represent a hazard to the health of the<br />

consumer. X-ray inspections systems are<br />

capable of reliably detecting hazardous<br />

glass-in-glass contaminations. Rainer<br />

Mundt, the Head of Marketing at the enterprise<br />

Mettler-Toledo Product Inspection<br />

illuminates in an interview what to<br />

consider in the forefront of a respective<br />

investment decision.<br />

08 | <strong>2020</strong>


PHARMA, KOSMETIK, CHEMIE<br />

Gefordert sind<br />

„Safety and Security”.<br />

(Bilder: Metsä Board)<br />

Manipulationssichere<br />

Merkmale erhöhen die<br />

Sicherheit von pharmazeutischen<br />

Verpackungen.<br />

Pharmaverpackungen verlangen Know-how<br />

SICHERHEITSASPEKTE IM FOKUS<br />

Die Menge an Arzneimittelverpackungen steigt permanent: Gründe sind neben dem Anstieg der Überalterung<br />

der Bevölkerung auch speziell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnittene Medikamente. Sicherheitsaspekte<br />

spielen in diesem Zusammenhang eine immer größere Rolle.<br />

Eson Pac ist ein schwedischer Spezialist<br />

für Arzneimittelverpackungen. Niklas<br />

Bengtsson, der Sales and Marketing Director<br />

des Unternehmens, kennt die aktuellen<br />

Trends auf dem Markt gut: „Es wird beispielsweise<br />

immer mehr biologisches Rohmaterial<br />

für die Herstellung wirksamerer Medikamente<br />

verwendet, was zu einer erhöhten Komplexität<br />

mit verschiedenen Versionen von Verpackungen<br />

führt. Künftig wird es sogar individuell bedruckte<br />

Verpackungen geben.“<br />

Neben guter Lesbarkeit, verständlichen Angaben<br />

und leichter Handhabbarkeit muss aber<br />

vor allem der Inhalt der Verpackung sicher sein.<br />

So kommen zunehmend wichtige Eigenschaften<br />

einer Sicherheitsverpackung ins Spiel.<br />

Manipulationssichere Lösungen<br />

Der Kartonproduzent Metsä Board entwickelt bereits seit Jahren als<br />

einer der Hauptakteure auf dem europäischen Gesundheitsmarkt gemeinsam<br />

mit seinen Kunden manipulationssichere Lösungen. „Mitunter<br />

kann man schon fühlen, dass die Qualität der Verpackung nicht gut ist.<br />

Sie hat nicht die Stärke von Frischfasern, oder der Druck ist unscharf.<br />

Dies kann den Verdacht aufkommen lassen, dass die Verpackung eine<br />

Kopie ist“, so Iiro Numminen, Structural Packaging Designer bei Metsä<br />

Board. „Eine Sicherheitsverpackung verfügt beispielsweise über ein<br />

Strukturelement, das beim Öffnen der Verpackung bricht. Und man<br />

kann den Inhalt nicht austauschen, ohne Spuren zu hinterlassen.“<br />

Zu manipulationssicheren Merkmalen an Verpackungen gehören<br />

auch Siegel, Klebeband, Vorverklebung, Folierung, Plastikfolie oder als<br />

ein sehr wirksames Element Hologramme.<br />

Smart-Labels bieten wertvolle Informationen<br />

„Eine Sicherheitsverpackung<br />

ist die Gewähr dafür,<br />

dass das Produkt entlang<br />

der Lieferkette nicht<br />

beschädigt wurde.“<br />

Niklas Bengtsson, Sales and Marketing<br />

Director von Eson Pac (Bild: Eson Pac)<br />

Gerade ein Hologramm ist ein wirksames Element der Manipulationssicherung.<br />

Das neueste Produkt von Starcke, einem finnischen Unternehmen,<br />

das auf Markenschutz und Hologramme<br />

spezialisiert ist, ist eine Anwendung,<br />

die Produkte mit Smart-Labels mit einem<br />

Online-Portal verbindet. Es bietet Rückverfolgbarkeit<br />

mit einem QR-Code oder einem<br />

Near-Field-Communication-Chip (NFC), der<br />

als Teil einer drahtlosen Verbindung arbeitet.<br />

Markeninhaber können sehen, wo ihre Produkte<br />

geöffnet werden und Verbraucher können<br />

ihre Authentizität sicherstellen.<br />

Mit Leichtgewicht punkten<br />

Wie auch in anderen Industriezweigen sind<br />

Pharmaunternehmen darüber hinaus bestrebt,<br />

den Einsatz von Kunststoff zu reduzieren. Eine<br />

gute Alternative stellt Karton dar, denn das<br />

Material ist leicht wiederverwertbar und wird<br />

weitgehend recycelt. Dieser Effekt kann noch<br />

verstärkt werden durch den Einsatz von leichtgewichtigen Qualitäten,<br />

die auch bei Medikamentenpackungen zum Einsatz kommen können.<br />

>> www.metsaboard.com<br />

Foccusing on Safety Aspects<br />

The volume of pharmaceutical <strong>packaging</strong> is consistently on the rise. In<br />

the foreseeable future, there will also be individually printed <strong>packaging</strong>.<br />

Safety aspects are therefore assuming an increasingly important<br />

role. The enterprise Metsä Board, as one of the mayor players on the<br />

European health market, in joint cooperation with its customers, has<br />

already for years been active in the development of manipulation-safe<br />

solutions. One respective example is the Swedish specialist for pharmaceutical<br />

<strong>packaging</strong> Eson Pac.<br />

08 | <strong>2020</strong><br />

37


PHARMA, KOSMETIK, CHEMIE<br />

Linhardt stellte jetzt<br />

eine neue materialreduzierte<br />

Monomaterialtube<br />

aus PP vor.<br />

(Bilder: Linhardt Gruppe)<br />

Mit dem neuen<br />

Sechs-Schicht-<br />

Extruder werden<br />

Tuben aus bis zu 100<br />

Prozent Rezyklat<br />

möglich sein.<br />

Tuben aus Monomaterial und Rezyklat<br />

NACHHALTIGE ALTERNATIVEN<br />

Die Linhardt Gruppe entwickelt und produziert u. a. Kunststofftuben. Jetzt bringt das Unternehmen eine neue materialreduzierte<br />

Monomaterialtube aus PP sowie eine Standard-PE-Tube mit Flip-Top-Verschluss aus PE auf den Markt. Beide<br />

Produkte sollten auf der CosmeticBusiness vorgestellt werden, die Corona-bedingt nicht stattfinden kann.<br />

Aktuell investiert Linhardt am Standort<br />

Hambrücken, knapp 30 Kilometer nördlich<br />

von Karlsruhe gelegen, rund 4,5 Millionen<br />

Euro in den Ausbau der Extrusions- und<br />

Drucktechnik. Voraussichtlich im April 2021<br />

soll hier eine neue Anlage in Betrieb gehen,<br />

mit der das Unternehmen seine HD-Druckkapazität<br />

deutlich erhöhen will: von 55 Millionen<br />

auf 120 Millionen Stück pro Jahr. HD-Print ist<br />

ein von LINHARDT speziell entwickeltes, hochauflösendes<br />

Offset-Druckverfahren für Tuben,<br />

das weiche Verläufe und eine scharfe, saubere<br />

Druckqualität ermöglicht. „Mit dem HD-Druck<br />

konnten wir die Auflösung um 30 Prozent erhöhen<br />

und fotorealistischen Druck möglich<br />

machen. Damit sind unsere Monomaterialtuben jetzt eine echte Alternative<br />

zur Laminattube“, sagt August Wanninger, Innovation & Product<br />

Development bei Linhardt.<br />

Kunststofftuben aus Post-Consumer-Rezyklat<br />

In Hambrücken produziert Linhardt mit 270 Mitarbeitern rund 200<br />

Millionen Kunststofftuben pro Jahr. „Wir können hier Tuben mit verschiedenen<br />

Lacken dekorieren, Membranen für den Originalitätsschutz<br />

aufbringen, veredeln, heißprägen und in Sieb-, Offset- und HD-Druck<br />

bedrucken“, sagt Werksleiter Michael Ring. „Außerdem wollen wir den<br />

PCR-Anteil in der Produktion steigern und nehmen dazu demnächst<br />

einen Sechs-Schicht-Extruder in Betrieb.“ Man sei derzeit schon stark<br />

in Verwendung von Post-Consumer-Rezyklat, fügt August Wanninger<br />

hinzu: „Wir können bereits heute PCR-Kunststofftuben mit einem Anteil<br />

von 50 bis 70 Prozent PCR-Material anbieten. Demnächst wird ein<br />

sechsschichtiger Aufbau – fünf Lagen aus PCR und einer dünnen inneren<br />

Schicht aus Neuware für den direkten Kontakt mit dem Produkt –<br />

eine Tube mit bis zu 100 Prozent Rezyklat möglich machen.“<br />

Kunststofftuben stellt Linhardt in zwei Varianten aus PCR-Material<br />

her. Bei der ersten Variante stammt das rHDPE aus sortenrein<br />

getrennten Milchflaschen, die in England recycelt werden. Die zweite<br />

Linhardt ist ein familiengeführtes<br />

mittelständisches Unternehmen mit<br />

rund 1.300 Mitarbeitern. Produziert<br />

werden Aluminium- und Kunststofftuben,<br />

Aerosoldosen und Verpackungen<br />

aus Aluminium und Kunststoff wie<br />

Röhrchen, Dosen oder Zigarrenhülsen.<br />

Linhardt exportiert in 70 Länder und<br />

stellt mehr als eine Milliarde Verpackungen<br />

pro Jahr her. Mit jährlich 600<br />

Millionen Aluminiumtuben zählt das<br />

mittelständische Unternehmen zu den<br />

drei größten Akteuren in Europa.<br />

Variante wurde in Zusammenarbeit mit Unternehmenspartnern<br />

entwickelt. Hierfür werden<br />

regional gesammelte Abfälle aus dem Gelben<br />

Sack sortiert, zu neuem Material verarbeitet<br />

und bei Linhardt in Deutschland zu Tuben verarbeitet.<br />

So entsteht ein echter Kreislauf mit<br />

kurzen Transportwegen.<br />

Rundum nachhaltig<br />

Nachhaltigkeit gehört zu den erklärten Unternehmenszielen<br />

der Gruppe. Nicht nur der Einsatz<br />

von Rezyklat trägt dazu bei. Wanninger:<br />

„Wir setzen beispielsweise schon heute 20 Prozent<br />

weniger Material bei der Tubenherstellung<br />

ein, aber das nachhaltigste Material ist natürlich das, das wir gar nicht<br />

erst verwenden. Auch nachwachsende Rohstoffe, zucker- oder holzbasiert,<br />

sind für uns ein Thema. Und ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft<br />

auch über Mehrwegverpackungen im Tubenbereich nachdenken müssen.“<br />

Johannes Schick, CEO der Linhardt Group, fügt hinzu: „Der Siegeszug<br />

der Laminattube verträgt sich nicht mit dem Nachhaltigkeitsgedanken.<br />

Ein Wechsel hin zur Monomaterialtube ist heute in den meisten Fällen<br />

möglich, etwa im Bereich Beauty oder Oral Care. Und wir wollen mit der<br />

PCR-Tube eine echte Alternative schaffen. Dazu müssen aber auch die<br />

Verbraucher bereit sein, Abstriche bei der Optik hinzunehmen und auf<br />

strahlend weiße Verpackungen zu verzichten.“<br />

>> www.linhardt.com<br />

Sustainable alternatives<br />

The Linhardt Group develops and produces plastic tubes, among other<br />

things. The company is now launching a new material-reduced mono-material<br />

tube made of PP and a standard PE tube with a flip-top<br />

closure made of PE. In addition, a new 6-layer extruder is to increase<br />

the use of post-consumer recycled material and thus make it possible<br />

to produce a tube from up to 100 percent recycled material.<br />

38 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


VORSCHAU /// AUSGABE 09 /// DEZEMBER <strong>2020</strong><br />

SPECIAL<br />

Pharma, Kosmetik, Chemie<br />

VORBERICHTE<br />

interpack<br />

ProSweets<br />

THEMEN<br />

Wägen und Dosieren, Qualitätssicherung<br />

Verpacken von Lebensmitteln<br />

und Süßwaren<br />

Verpackungsdruck, Digitaldruck<br />

Marketing und Design<br />

Verpackungsentwicklung<br />

Branchentrends<br />

<strong>packaging</strong><br />

<strong>journal</strong><br />

Erscheinungstermin<br />

11.12.<strong>2020</strong><br />

Anzeigenschluss<br />

13.11.<strong>2020</strong><br />

04-05 | <strong>2020</strong> 39


VERSCHLÜSSE UND VERSCHLIESSSYSTEME<br />

Maßgeschneiderte Versandverpackungen für den Onlinehandel<br />

ALLES PASST<br />

Das Schweizer Maschinenbauunternehmen Kern führte Anfang <strong>2020</strong> sein Multiformat-Verpackungssystem<br />

PackOnTime 2box im Markt ein. Inzwischen produzieren damit erste Kunden maßgeschneiderte Umverpackungen für<br />

den Onlinehandel. Dem Klebstoffauftrag kommt in diesem Verpackungssystem eine Schlüsselrolle zu.<br />

Mit PackOnTime 2box von Kern gehören überdimensionierte<br />

Versandverpackungen für den Onlinehandel<br />

der Vergangenheit an. (Bilder: Kern)<br />

Wer hat es noch nicht erlebt? Der Postbote<br />

bringt das ersehnte Paket mit<br />

einem online bestellten Artikel, aber<br />

die Versandverpackung ist riesengroß. Dann<br />

die Überraschung: Das Paket ist überwiegend<br />

mit Polstermaterial gefüllt. Das bestellte Produkt<br />

selbst nimmt den geringsten Raum ein.<br />

„Mit PackOnTime 2box gehören diese aus<br />

ökonomischer und ökologischer Sicht wenig<br />

sinnvollen Versandverpackungen bei unseren<br />

ersten Kunden der Vergangenheit an“, stellt<br />

Patrick Vogel, Projektleiter für das innovative<br />

Multiformat-Verpackungssystem beim<br />

Schweizer Maschinenbauunternehmen Kern<br />

AG, fest. Derzeit werden drei Systeme in Betrieb<br />

genommen, zwei bei großen Online-Druckereien<br />

und eines bei einem E-Commerce-Anbieter,<br />

der Produkte aus zwei Online-Shops<br />

verpackt.<br />

Für alle Produkte individuell produziert<br />

Während herkömmliche Versandschachteln aus<br />

Kostengründen in aller Regel mit Inline-Maschinen<br />

in größeren Stückzahlen in Standardgrößen<br />

produziert werden, schneidet PackOnTime 2box<br />

jeden zugeführten Wellpappebogen auf die erforderliche<br />

Größe zu. Anschließend werden die<br />

geschnittenen Bogen aufgerichtet, verklebt und<br />

in die Einlegestation transportiert. Nach dem<br />

Einlegen eines oder mehrerer Artikel – dabei<br />

kann es sich unter anderem auch um Gutscheine<br />

oder Werbung für Cross-Selling-Aktionen handeln<br />

– schließt und verklebt die Anlage die Verpackungen<br />

automatisch. Bevor die Pakete das<br />

System verlassen, appliziert es die Versandetiketten.<br />

Jede einzelne Verpackung wird also individuell<br />

nach den Abmessungen der zu versendenden<br />

Artikel hergestellt. Dafür vermisst die<br />

Anlage die zu verpackenden Produkte automatisch<br />

dreidimensional. Im Ergebnis sind die<br />

Schachteln kaum größer als die eingepackte<br />

Ware. „PackOnTime 2box handhabt die zu versendenden<br />

Produkte besonders schonend. Zudem<br />

sind die aufgerichteten Schachteln schon<br />

im Leerzustand in sich stabil. Wir haben von<br />

Beginn an auf hohe Qualität der Verpackungen<br />

gesetzt“, grenzt Vogel die innovative Anlage<br />

von den Wrap-around-Lösungen des Wettbewerbs<br />

ab.<br />

Das technische Konzept<br />

der Heißleimventile der<br />

tesla-Familie gab den<br />

Ausschlag bei der Entscheidung<br />

von Kern für die<br />

Partnerschaft mit Baumer<br />

hhs. (Bild: Baumer hhs)<br />

40 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 08 | <strong>2020</strong>


Die tesla-Heißleimventile<br />

unterstützen die<br />

effiziente Herstellung<br />

hochwertiger E-Commerce-<br />

Verpackungen.<br />

Dank der automatischen dreidimensionalen Vermessung der zu verpackenden<br />

Produkte sind die Schachteln nicht viel größer als die Produkte.<br />

Mit dem Swiss Packaging Award 2019 und der<br />

Auszeichnung „Bestes Produkt <strong>2020</strong>“ in der Kategorie<br />

Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik,<br />

Ladungssicherung der LogiMAT<br />

<strong>2020</strong> hat sie bereits zwei Preise gewonnen.<br />

Individuelle Verklebung mit Heißleim<br />

Dem Klebstoffauftrag kommt in dem Multiformat-Verpackungssystem<br />

eine Schlüsselrolle<br />

zu. Damit die Verklebungen in der gesamten<br />

Logistikkette bis hin zu den Konsumenten<br />

die Stabilität der Verpackungen garantieren,<br />

müssen im Klebstoffauftrag alle Komponenten<br />

perfekt zusammenspielen. „Das Thema<br />

Heißleimauftrag war für uns seinerzeit<br />

Neuland. Baumer hhs stand uns mit seinem<br />

Praxis-Know-how bei der Optimierung des<br />

Heißleimauftrags von Anfang an zur Seite“,<br />

blickt Vogel zurück. Welcher Heißleim ist für<br />

diese Anwendung am besten geeignet? Bei<br />

welcher Temperatur erzielen wir mit dem<br />

Schmelzklebstoff beste Ergebnisse? Welche<br />

Klebstoff-Auftragsmuster garantieren bei<br />

welchen Verpackungsgrößen eine perfekte<br />

Haltbarkeit der Verklebungen bei gleichzeitig<br />

minimiertem Klebstoffverbrauch? „Es gab viele<br />

Detailfragen, die wir gemeinsam mit Baumer<br />

hhs zu beantworten hatten“, so Projektleiter<br />

Vogel weiter. „Das Unternehmen war und ist<br />

für uns ein wichtiger strategischer Partner.“<br />

Vor allem auch das technische Konzept der<br />

Heißleimventile der tesla-Familie von Baumer<br />

hhs war für Kern ausschlaggebend. „Diese<br />

elektromagnetisch angetriebenen Ventile<br />

sind ausgesprochen kompakt. Wir setzen in<br />

jedem PackOnTime 2box-System insgesamt<br />

elf tesla-Ventile ein, die jeweils auf Linearachsen<br />

montiert sind. Die Kompaktheit der<br />

Ventile bringt Vorteile für die Steuerung der<br />

08 | <strong>2020</strong><br />

Bewegungen dieser Linearachsen“, erklärt<br />

der Experte. Die elf tesla-Ventile werden von<br />

zwei besonders energieeffizient arbeitenden<br />

Xmelt-Schmelzgeräten von Baumer hhs über<br />

beheizte Schläuche mit flüssigem Heißleim<br />

versorgt. Das bietet den Vorteil, dass hier mit<br />

kurzen Schläuchen gearbeitet werden kann.<br />

Die gesamte Technik für den Klebstoffauftrag<br />

stammt also aus einer Hand.<br />

Höchste Präzision im Klebstoffauftrag<br />

Die tesla-Ventile tragen den Heißleim mit<br />

höchster Präzision auf. „Deshalb können unsere<br />

Kunden mit ihnen in Heißleimanwendungen<br />

wahlweise Klebstofflinien oder definierte Reihen<br />

von Klebstoffpunkten auftragen. Letztere<br />

reduzieren den Klebstoffauftrag um 50 Prozent<br />

und mehr. Und sie verbessern meist sogar<br />

die Sicherheit der Verklebungen – bringt die<br />

Punktverklebung doch eine ideale Wärmeverteilung<br />

in den Klebstoffnähten mit sich, was<br />

Kohäsionsbrüche vermeidet und die Qualität<br />

der Verklebungen der Verpackungen erhöht“,<br />

hebt Martin Kotecki, Business Development<br />

Manager End of Line Packaging bei Baumer<br />

hhs, die Flexibilität hervor, die sich für Kunden<br />

aus dem hoch präzisen Klebstoffauftrag<br />

ergibt.<br />

Auch im PackOnTime 2box-System applizieren<br />

die tesla-Ventile je nach Schachtelgröße<br />

Klebstofflinien oder definierte Reihen<br />

von Klebstoffpunkten. „Bei kleinen Versandschachteln<br />

arbeiten wir tendenziell eher mit<br />

Klebstoffpunkten, bei größeren Versandverpackungen<br />

mit Linien“, so Vogel. Wann die<br />

Anlage mit welchen Klebstoffauftragsmustern<br />

arbeitet, wird über die Ansteuerung der<br />

Heißleimventile geregelt, die wiederum über<br />

die Anlagensteuerung erfolgt.<br />

Ökonomische und ökologische Vorteile<br />

Dank ihres elektromagnetischen Antriebs<br />

zeichnen sich die tesla-Heißleimventile durch<br />

besondere Langlebigkeit aus. Denn im Gegensatz<br />

zu elektropneumatischen Heißleimventilen<br />

arbeiten sie ohne dynamische Dichtungen,<br />

die in aller Regel einem hohen Verschleiß<br />

unterliegen. Darüber hinaus benötigen die<br />

tesla-Ventile keine Druckluftversorgung. Das<br />

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In Abhängigkeit von der Schachtelgröße<br />

arbeitet die Anlage jeweils mit den effektivsten<br />

Klebstoffauftragsmustern.<br />

In die Versandverpackungen können wahlweise<br />

ein oder mehrere Artikel eingelegt werden.<br />

heißt, sie arbeiten erheblich energieeffizienter<br />

als elektropneumatische Heißleimventile.<br />

Und sie sind praktisch wartungsfrei.<br />

Maßgeschneiderte Versandverpackungen<br />

bringen in der gesamten Logistikkette des Onlinehandels<br />

erhebliche Vorteile mit sich. In der<br />

Lagerung, der Sortierung, im Transport und in<br />

der Verteilung reduzieren sie den Platzbedarf.<br />

Es werden auch keine Füllmaterialien mehr<br />

benötigt. Das Abfallvolumen ist drastisch reduziert.<br />

Das alles erhöht die Rentabilität und<br />

unterstützt das Streben der Branche nach<br />

mehr Nachhaltigkeit. Mit ihrer hohen Energieeffizienz,<br />

den daraus resultierenden reduzierten<br />

CO 2<br />

-Emissionen und dem optimierten<br />

Klebstoffverbrauch tragen die Klebstoffauftragssysteme<br />

von Baumer hhs dazu bei.<br />

„Im manuellen Abpacken schaffen es Onlinehändler,<br />

pro Mitarbeiter und Stunde 80<br />

bis 100 Pakete versandfertig zu machen. Unser<br />

Multiformat-Verpackungssystem bringt<br />

mühelos ein Mehrfaches dieser Leistung“, betont<br />

Vogel den kurzen ROI der Anlage seines<br />

Unternehmens. „Die Mitarbeit im Projektteam<br />

von Kern war für uns vom ersten Klebstofftest<br />

bis zur fertigen Maschine faszinierend. Heute<br />

können wir bei den ersten Kunden einer bemerkenswerten<br />

Maschine bei der Arbeit zusehen“,<br />

freut sich Martin Kotecki.<br />

Flexibel für individuelle Anforderungen<br />

PackOnTime 2box ist modular aufgebaut und<br />

damit flexibel konfigurierbar. So lässt sich die<br />

Anlage mit mehreren Auflegestationen für die<br />

zu verpackenden Produkte ausrüsten. Gleiches<br />

gilt für die Bogenanleger für verschiedene<br />

Wellpappenformate.<br />

Das System wurde für die Herstellung maßgeschneiderter<br />

Versandverpackungen aus<br />

Wellpappebogen mit einer Stärke von drei Millimetern<br />

entwickelt. „Inzwischen verarbeitet<br />

sie mühelos Wellpappebogen mit einer Stärke<br />

von 2,3 Millimetern. Damit wird sie dem Trend<br />

hin zu Verpackungen aus dünneren Wellpappen<br />

gerecht“, betont Vogel abschließend.<br />

>> www.baumerhhs.com<br />

Customised Dispatch Packaging for the<br />

Online Trade<br />

The Swiss production systems engineering<br />

enterprise Kern launched its multi-format<br />

<strong>packaging</strong> system PackOnTime 2box at the<br />

beginning of <strong>2020</strong>. For the first respective<br />

customers, this practically means that<br />

over-dimensioned dispatch packages, which<br />

are counterproductive from the economic and<br />

environmental perspective, are now an issue<br />

of the past. Regarding the application of adhesive<br />

in this respect, Kern has opted for the<br />

enterprise Baumer hhs as a partner. The decisive<br />

factor for this decision was the technical<br />

concept of the hot glue valves of the tesla<br />

product family. The regulation with which respective<br />

effective adhesive application pattern<br />

the plant operates with, depending on the<br />

carton size, is assumed via the control system<br />

of the hot glue valves.


VERSCHLÜSSE UND VERSCHLIESSSYSTEME<br />

Weniger ist mehr<br />

ECOSTITCH REDUZIERT<br />

DEN KLEBSTOFFVERBRAUCH<br />

Die vollelektronische EcoStitch Leimauftragstechnologie von Valco Melton verbessert den industriellen Leimauftrag,<br />

eliminiert Verbrauchsmaterialien und reduziert Kosten für Verbrauchsgüter.<br />

EcoStitch wurde speziell für den Einsatz<br />

in industriellen Leimauftragssystemen<br />

entwickelt. Besonderer Fokus: Anwendungen<br />

in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Sie bietet damit eine intelligente<br />

Lösung für elektronische Leimapplikationen<br />

mit schnellen Taktraten und einer langen Lebensdauer.<br />

Durch den Punktauftrag spart das<br />

Verfahren bis zu 70 Prozent des Klebstoffs im<br />

Vergleich zu anderen Lösungen ein. Da außerdem<br />

weniger Verschleißteile verbaut wurden,<br />

verringern sich auch die Ausfallzeiten durch<br />

Wartungsarbeiten. Stillstandzeiten können<br />

somit um bis zu 95 Prozent reduziert werden.<br />

Der Spezialist für Klebstoffauftragssysteme<br />

ermöglicht mit seiner Technologie ein effizientes,<br />

effektives und deutlich gleichmäßigeres<br />

Verkleben von Kartons. Elektronisch angesteuerte<br />

Klebstoffauftragssysteme tragen<br />

als attraktive Lösung auch dazu bei, in der<br />

Verpackungsindustrie den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

zu verringern.<br />

In Anerkennung des Engagements von Valco<br />

Melton in Bezug auf ökologische Werte gehörte<br />

die EcoStitch-Technologie aufgrund ihres<br />

reduzierten Klebstoffverbrauchs bereits zu<br />

den vier Finalisten bei den Sustainability<br />

Awards 2019.<br />

>> www.valcomelton.com<br />

EcoStitch-Punkte sorgen für mehr<br />

Klebefläche bei gleichzeitig geringerem<br />

Klebstoffauftrag. (Bild: Valco Melton)<br />

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Bild: Holy Drinks<br />

Innovative Lösungen für alle Segmente<br />

GETRÄNKEVERPACKUNGEN<br />

WERDEN NACHHALTIGER<br />

Die Ansprüche der Konsumenten an Qualität und Nachhaltigkeit von Getränken und ihren Verpackungen steigt.<br />

Die Getränkeindustrie reagiert darauf mit intelligenten Technologien, ressourcensparenden Maschinen und<br />

recyclingfähigen Materialien, die in geschlossenen Kreisläufen genutzt werden können. Ein Überblick.<br />

Recycling, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Materialien<br />

sind die Fokusthemen derzeit auch bei den Getränkeverpackungen.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, ob in<br />

Glasflasche, Aluminiumdose, Getränkekarton oder PET-Flasche<br />

verpackt wird – in jedem Segment gibt es innovative<br />

Lösungen.<br />

Wein in der klimaneutralen Leichtglasflasche<br />

Die Eco2Bottle ist die erste klimaneutrale Leichtglas-Weinflasche<br />

aus 93 Prozent Altglas. Vom Glasherstellungsverfahren<br />

bis hin zum Transport achtet Hersteller Wiegand-Glas<br />

darauf, den CO 2<br />

-Ausstoß so gering wie möglich zu halten. In<br />

der Produktion wird klimaneutraler Strom aus 100 Prozent<br />

Wasserkraft genutzt, im Schmelzvorgang reduziert der sehr<br />

hohe Altglasanteil den CO 2<br />

-Ausstoß, da Altscherben schneller<br />

schmelzen.<br />

Für die heute noch unvermeidbaren Emissionen investiert<br />

der Glashersteller zum Ausgleich in Zusammenarbeit<br />

mit ClimatePartner in ein Klimaschutzprojekt. Eine deutsche<br />

Kellerei füllt ihren veganen Biowein jetzt als erstes<br />

Unternehmen in der Eco2Bottle ab.<br />

Die Getränkedose feiert ein Revival<br />

In Deutschland ist die Getränkedose wieder beliebt. Im<br />

Sommer 2019 stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahr<br />

um zehn Prozent auf fast vier Milliarden Stück – der<br />

höchste Stand seit 17 Jahren. Nachdem die Getränkedose<br />

mit nur noch 100 Millionen verkauften Stück im Jahr 2005<br />

weitgehend vom Markt verschwunden war, kehrt sie nun<br />

immer stärker in die Regale zurück. Neben den klassischen<br />

Dosendrinks werden zunehmend auch weinhaltige Getränke<br />

in Dosen abgefüllt: Der Umsatz stieg hier 2019 um 22,6<br />

Prozent auf 29,8 Millionen Einheiten.<br />

Der ressourcenschonende Umgang mit Aluminiumprodukten<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist<br />

jetzt auch zertifizierbar. Die Aluminium Stewardship Initiative<br />

(ASI) möchte das tun, was die Forestry-Stewardship-Council-(FSC)-Zertifizierung<br />

für Papier und Holz<br />

44<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />

getan hat – nachhaltiges Handeln der Aluminiumindustrie<br />

für die Allgemeinheit sichtbar machen.<br />

Kürzlich hat Ball als erster Getränkedosenhersteller<br />

weltweit die ASI-Zertifizierung<br />

erhalten und kann damit nachweisen, dass er<br />

alle ASI-Grundsätze in den Bereichen Umwelt,<br />

Soziales und Unternehmensführung erfüllt.<br />

Vorreiter in Sachen PET-Recycling<br />

Das Recycling von PET-Flaschen in Deutschland<br />

bewegt sich bereits auf einem hohen Niveau:<br />

Mehr als 93 Prozent aller PET-Flaschen<br />

finden nach dem Gebrauch ein neues Einsatzfeld.<br />

Im bepfandeten Einweggetränkesegment<br />

liegt die Recyclingquote sogar bei mehr als<br />

97 Prozent. Im internationalen Vergleich gilt<br />

Deutschland hier als Paradebeispiel. Bei der<br />

kürzlich von der Krones AG und ihre Tochter<br />

Dekron entwickelten 3 Circles-Flasche wurden<br />

nicht nur alle Elemente sondern auch der<br />

gesamte Lebenszyklus nachhaltig gestaltet.<br />

Die Flasche besteht zu 100 Prozent aus rezykliertem<br />

PET und lässt sich nach Gebrauch<br />

wieder vollständig recyceln. Statt mit einem<br />

Etikett, das sich in der Regel nicht wiederverwerten<br />

lässt, wird die Flasche per digitalem<br />

Direktdruck dekoriert. Die dafür verwendeten<br />

Tinten lösen sich im Recycling-Prozess<br />

rückstandslos ab. Daher lässt sich das Flaschenmaterial<br />

auch in den folgenden Lebenszyklen<br />

verlustfrei zum erneuten Verpacken von<br />

Lebensmitteln einsetzen. Als Verschluss wählte<br />

Krones ein Tethered Cap. Dieses bleibt auch<br />

nach dem Öffnen fest mit dem Flaschenkörper<br />

verbunden und erfüllt damit die Vorgaben<br />

der EU-Richtlinie 2019/904. Das Leitthema<br />

Nachhaltigkeit spiegelt sich sogar im Design<br />

des Flaschenkörpers wider. Denn die Idee des<br />

dreifüßigen Bodens basiert auf dem weltweit<br />

bekannten Recycling-Icon.<br />

Getränke in Papier – geht das?<br />

Der dänische Brauereikonzern Carlsberg war<br />

Vorreiter in der Entwicklung der Papierflasche.<br />

Bisher ist die sogenannte Green Fibre Bottle<br />

allerdings noch nicht komplett abbaubar.<br />

Der Grund: die innen liegende dünne Schicht<br />

Kunststoff, ohne die es noch nicht geht. Nun<br />

soll auch diese Schicht in den Bierflaschen<br />

durch biologisch abbaubares Material ersetzt<br />

werden. Das muss allerdings wasser- und kohlensäurefest<br />

sein.<br />

Alkoholabfüller Diageo hat nachgezogen<br />

und mit Pulpex Limited eine Firma gegründet,<br />

die die erste Whiskyflasche auf Papierbasis<br />

entwickeln soll – komplett kunststofffrei und<br />

vollständig aus nachhaltig gewonnenem Holz<br />

hergestellt. Ab Anfang des kommenden Jahres<br />

will Diageo darin schottischen Johnnie-Walker-Whisky<br />

abfüllen.<br />

Und noch eine Papierflasche: Das britische Unternehmen<br />

Frugalpac hat bereits eine Flasche<br />

im Einsatz, die zu 94 Prozent aus Recyclingpapier<br />

und einem lebensmittelechten Kunststoffliner<br />

besteht. Die Frugal Bottle wiegt nur<br />

83 Gramm und soll laut Lebenszyklusanalyse<br />

von Intertek bis zu sechsmal weniger CO 2<br />

-Ausstoß<br />

verursachen als eine Glasflasche und<br />

mehr als ein Drittel weniger als eine Flasche<br />

aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff. Der<br />

dünne Liner lässt sich leicht vom Papierkörper<br />

trennen, kann aber auch mit diesem entsorgt<br />

werden.<br />

Mehrweg oder Einweg – ein komplexes Thema<br />

Das Umweltbundesamt hat kürzlich Zahlen<br />

zum Mehrweganteil bei Getränken veröffentlicht.<br />

Demnach betrug im Jahr 2018 der Anteil<br />

von in Mehrwegverpackungen abgefüllten<br />

Getränken nur noch 41,2 Prozent, ein Prozentpunkt<br />

weniger als noch 2017. Laut UBA<br />

setzt sich der Abwärtstrend fort. Bei den alkoholfreien<br />

Getränken ist dagegen nach einer<br />

Erhebung des GfK Consumer Panel FMCG der<br />

Mehrweganteil im Jahr 2019 gestiegen (von<br />

23,1 auf 24,2 Prozent). Der Anstieg sei insbesondere<br />

auf den wachsenden Marktanteil von<br />

Glas-Mehrwegflaschen zurückzuführen. Hier<br />

hätten vor allem die 0,7-/0,75-Liter-Gebinde<br />

zugelegt.<br />

>><br />

45


VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />

Gerade die Bierbrauer verwenden immer mehr<br />

eigene Individualflaschen anstatt auf einheitliche<br />

Flaschen aus einem deutschlandweiten<br />

Pool zurückzugreifen. Nach Angaben des UBA<br />

waren es 2012 lediglich 15 Prozent individualisierte<br />

Mehrwegflaschen, 2017 bereits<br />

42 Prozent. Um das Mehrwegsystem wieder<br />

zu stärken, haben sich jetzt vier Großbrauereien<br />

– Bitburger, Krombacher, Radeberger<br />

und Warsteiner – zusammengetan, um einen<br />

gemeinsamen Flaschenpool für 0,33-Liter-<br />

Longneck-Flaschen aufzubauen.<br />

Halbes Dutzend hält auch<br />

materialsparend zusammen<br />

Bei den Sixpacks gibt es jetzt neue Lösungen,<br />

um Kunststoff einzusparen. So verpackt die<br />

belgische Brauerei Martens ihr Karlskrone-<br />

Bier jetzt in einem folienfreien KHS Nature<br />

MultiPack (Bild 1). Dabei werden die neu gestalteten<br />

0,5-Liter-PET-Flaschen aus 100 Prozent<br />

Rezyklat statt mit einer Schrumpffolie<br />

Stephan Rösgen,<br />

Geschäftsführer Forum Getränkedose<br />

„Belastbare Zahlen zur Entwicklung der<br />

Getränkedose in Corona-Zeiten liegen<br />

uns leider noch nicht vor. Grundsätzlich<br />

gilt, dass Getränke in Dosen aufgrund ihrer<br />

langen Haltbarkeit und guten Lagerfähigkeit<br />

in Pandemie-Zeiten eine gute<br />

Wahl sind und sich auch die Ökobilanz<br />

der Dose seit Einführung des Pfandes<br />

signifikant verbessert hat. Getränke in<br />

Dosen haben heute oft deutlich kürzere<br />

Transportwege als in individuellen<br />

Mehrwegflaschen – mit allen positiven<br />

Folgen für den CO 2<br />

-Ausstoß und das<br />

Klima. Zudem ist die Getränkedose mit<br />

einer Recyclingrate von 99,1 Prozent der<br />

Recyclingmeister unter allen Getränkeverpackungen<br />

in Deutschland.“<br />

Bild: Forum Getränkedose<br />

nur noch durch Klebepunkte zu einem stabilen,<br />

aber leicht aufzulösenden Gebinde verbunden.<br />

Die Brauerei spart damit bis zu 90 Prozent Verpackung<br />

ein. Und der Kartonträger LitePac Top<br />

von Karl Knauer macht bei Sixpacks die bisher<br />

übliche Schrumpffolie überflüssig und vermeidet<br />

damit unnötiges Plastik. Er hält die 6er-<br />

Gebinde von 0,5- bis 2,0-Liter-PET-Flaschen<br />

oder auch Getränkedosen stabil zusammen<br />

und wird – angepasst an das Flaschen- oder<br />

Dosendesign – ganz einfach oben aufgesteckt.<br />

Eine neue Getränkekategorie kommt aus den<br />

USA nach Europa: Hard Seltzer (Bild 2) boomt<br />

mit dreistelligen Wachstumsraten. Gleich zwei<br />

Berliner Start-ups sind in das Geschäft mit<br />

dem US-Trendgetränk eingestiegen. Die einen<br />

füllen es in Glasflaschen, die anderen in Getränkedosen<br />

ab. Der Inhalt wie bei allen Hard<br />

Seltzers: kohlensäurehaltiges Wasser mit natürlichen<br />

Aromen und vier bis sechs Prozent<br />

Alkohol, der in einem Fermentationsprozess<br />

entsteht, also nicht zugesetzt wird.<br />

1 2<br />

Bild: KHS<br />

3<br />

46 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 08 | <strong>2020</strong><br />

Bild: mer/Sidel Bild: Holy Drinks


Umweltfreundliches Verpackungsdesignkonzept<br />

von Sidel: AYA (Bild 3) ist eine innovative<br />

„End-to-End“-Verpackungsalternative für<br />

stilles Wasser. Die Primärverpackung besteht<br />

aus 100 Prozent recyceltem PET (rPET), die<br />

Sekundärverpackung aus Karton. Ein nachhaltiges<br />

Gesamtverpackungskonzept, das auf<br />

die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft<br />

zugeschnitten ist, die Umweltbelastung reduzieren<br />

und die Produktionseffizienz verbessern<br />

soll.<br />

Das Schweizer Unternehmen Univerre (Bild 4a<br />

und 4b) bedruckt Glas jetzt digital. Die erste<br />

Weinflasche mit Digitaldruck wurde für die<br />

Weinkellerei Gregor Kuonen realisiert. Der Digitaldruck<br />

auf Glas bietet viele Möglichkeiten<br />

der Personalisierung auf Glasverpackungen<br />

und taktile Erlebnisse mit dreidimensionalen<br />

Effekten. Damit könnten etwa handwerklich<br />

gebraute Biere oder saisonale Produkte in<br />

kundenspezifisch gestalteten Glasverpackungen<br />

auf den Markt kommen.<br />

Dr. Johann Overath,<br />

Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands<br />

Glasindustrie e. V. und Sprecher des Aktionsforums<br />

Glasverpackung<br />

„Die Behälterglasindustrie blieb während<br />

der Hochphase der Corona-Pandemie<br />

in der Produktion recht konstant,<br />

insbesondere im Lebensmittel-und<br />

Getränkebereich. Durch den gestiegenen<br />

Zuhausekonsum wurden mehr Haushaltskonservengläser<br />

sowie Flaschen<br />

produziert. Die Schließung der gastronomischen<br />

Betriebe hatte nicht so große<br />

Auswirkungen wie erwartet, da insbesondere<br />

im Biersegment viel in Fässern an<br />

die Gastronomie ausgeliefert wird. Der<br />

sinkende Absatz von Flaschenbier an die<br />

Gastronomie wurde durch den gestiegenen<br />

Konsum zu Hause aufgefangen.<br />

Insgesamt verzeichnet die Behälterglasindustrie<br />

trotz der COVID-19-Krise im<br />

ersten Halbjahr <strong>2020</strong> eine Steigerung<br />

des Produktionswerts um 8,5 Prozent.“<br />

Im Corona-Krisenjahr liegt offenbar das Danksagen<br />

wieder im Trend. Bei der Karl Knauer<br />

Gruppe (Bild 5a und 5b) stehen die Maschinen<br />

nicht mehr still. Viele Verantwortliche aus<br />

Unternehmen und Wirtschaft hätten offenbar<br />

das Bedürfnis, ihre Wertschätzung gegenüber<br />

Mitarbeitern, Kollegen und Kunden zum<br />

Ausdruck zu bringen. Und so verzeichnet das<br />

Unternehmen insbesondere im Getränkesegment<br />

ein hohes Interesse an individualisierten<br />

Varianten mit Logoprägungen.<br />

Beverage <strong>packaging</strong> becomes<br />

more sustainable<br />

Consumers' demands on the quality and sustainability<br />

of beverages and their <strong>packaging</strong> are<br />

increasing. The beverage industry is reacting to<br />

this: with intelligent technologies, resource-saving<br />

machines and recyclable materials that can<br />

be used in closed cycles. An overview.<br />

4a<br />

4b<br />

Bilder: Univerre Pro Uva SA<br />

Bild: Bundesverband Glasindustrie e.V.<br />

5a<br />

5b<br />

08 | <strong>2020</strong><br />

Bilder: Karl Knauer Gruppe<br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

47


VERPACKEN VON GETRÄNKEN<br />

Wachstum im zweistelligen Bereich<br />

DOSEN ERLEBEN RENAISSANCE<br />

Nach der Einführung des Dosenpfands hatten sich viele Hersteller vom Weißblech- oder Aluminiumbehälter verabschiedet.<br />

Seit einigen Jahren erfährt die Getränkedose aber ein beachtliches Comeback, so auch bei der Gold Ochsen Brauerei Ulm.<br />

Um den gestiegenen Produktionsumfang abzufangen, musste auch bei der Technik kräftig aufgerüstet werden.<br />

Die verschlossenen Dosen werden gruppiert und anschließend in Trays verpackt. (Bilder: Broesele)<br />

Auch in den Jahren, als viele Kollegen die<br />

Dosen komplett aus ihrem Sortiment<br />

nahmen und die Metallverpackung in<br />

Deutschland von über sieben Milliarden verkauften<br />

Stück im Jahr zur Jahrtausendwende bis<br />

auf unter 100 Millionen zum Jahr 2005 hin sank,<br />

blieb sie bei Gold Ochsen im Portfolio. „Wir hatten<br />

sie nie aus dem Sortiment genommen, auch<br />

wenn wir teilweise nicht mehr viel verkauften.<br />

In letzter Zeit hat die Dose bei uns aber sogar<br />

zweistellige Zuwächse, obwohl wir sie nicht<br />

explizit bewerben. Da unser alter Füller schon<br />

sehr in die Jahre gekommen war, sahen wir uns<br />

nach einem neuen um“, berichtet Betriebsleiter<br />

Stephan Verdi. Angebote holte man sich von<br />

allen großen und etablierten Abfüllmaschinenherstellern<br />

ein – und entschied sich dann für einen<br />

Füller der Peter Markl Brauereimaschinen<br />

GmbH in Reichenbach-Kienleiten.<br />

Qualität mit langer Lebensdauer<br />

„Mein Ziel ist es immer, meinen Kunden eine<br />

erstklassige Qualität für den Leistungsbereich<br />

ab 1.000 bis zu 15.000 Flaschen oder Dosen in<br />

der Stunde zu liefern: sauerstoffarm abgefüllt,<br />

mit minimalem Einsatz von CO 2<br />

, Energie und<br />

Reinigungsmitteln“, erläutert Inhaber Peter<br />

Markl. Mit einer sehr hohen Fertigungstiefe<br />

konstruieren und bauen er und seine 23 Spezialisten<br />

robuste, einfach zu bedienende und<br />

sehr gut zugängliche Füllmaschinen, Verschließer<br />

sowie Transportanlagen für Glasflaschen,<br />

PET-Gebinde und Dosen. Gebaut werden spezielle<br />

und individuelle Anlagen, Einzelmaschinen<br />

bis hin zu kleinen Serien mit zehn Stück,<br />

für mittelständische Betriebe. Die Maschinen<br />

sind im Gegensatz zu den sehr großen Mitbewerbern<br />

eben nicht heruntergeregelt, sondern<br />

exakt für den mittelständischen Leistungsbereich<br />

ausgelegt. Gebaut werden spezielle und<br />

individuelle Anlagen sowie Einzelmaschinen<br />

bis hin zu kleinen Serien mit zehn Stück. Die<br />

Maschinen sind nicht heruntergeregelt, sondern<br />

exakt für den Leistungsbereich mittelständischer<br />

Betriebe ausgelegt.<br />

Waschen und MHD aufbringen<br />

Bei Gold Ochsen werden die leeren Dosen von<br />

der Palette abgehoben und fahren vereinzelt<br />

auf einem Transportband zur Abfüllung. Unterwegs<br />

werden sie mit Frischwasser ausgespült<br />

und dann gewendet. Kopfüber wird auf<br />

dem Boden das MHD, das exakt neun Monate<br />

nach dem Abfülltag liegt, mit einem Laserdrucker<br />

aufgebracht. Zurückgedreht fahren sie,<br />

gegen etwaige Verunreinigungen durch ein<br />

48 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


„Wir sind mit der Maschine, die nicht viele Knöpfe<br />

und Schalter hat und ohne unnötigen Schnickschnack<br />

sehr zuverlässig arbeitet, sehr zufrieden.“<br />

Margot Finkler, Leiterin der Abfüllung, und ihr Stellvertreter, Braumeister Johannes Seeger<br />

Der Füller hat 30 Füllstellen und eine Leistung von 10.000 Dosen pro Stunde.<br />

Auch das erst seit wenigen Monaten auf dem Markt befindliche<br />

„Ulmer Hell“ wird in 0,5-Liter-Dosen abgefüllt (hier im Tray).<br />

Edelstahldach geschützt, in den Bavaria-Dosenfüller<br />

ein. Dieser hat 30 Füllstellen und<br />

eine Leistung von 10.000 Dosen pro Stunde.<br />

Sauerstoffarm Füllen und Verschließen<br />

Jede Dose wird beim Anheben zum Füllventil<br />

von oben mit einer Zentrierglocke komplett<br />

umschlossen und so spaltfrei abgedichtet. Zuerst<br />

wird CO 2<br />

eingeblasen und der komplette<br />

Behälter durchgespült. Da Markl auf eine Vorevakuierung<br />

verzichtet, entfällt auch eine teure<br />

und anfällige Vakuumpumpe. Das Bier läuft<br />

der Schwerkraft folgend in die Dose ein, ohne<br />

aufzuschäumen oder an Kohlensäure zu verlieren.<br />

Markl vertraut dabei auf sein seit vielen<br />

Jahren bewährtes Langrohr-Gegendruck-Füllprinzip,<br />

das Bier fließt also unterschichtend<br />

in die Dose und verdrängt nach oben das CO 2<br />

.<br />

Vor dem Verschließen ist es wichtig, dass<br />

der Kopfraum mit Schaum ausgefüllt ist. Dies<br />

geschieht durch einen kleinen Hochdruckspritzer,<br />

der Wasser auf die Oberfläche bringt, es<br />

folgt ein „Bubble Breaker“, der die größten Blasen<br />

mit einer CO 2<br />

-Dusche zerstört. Schließlich<br />

wird der ebenfalls mit CO 2<br />

unterspülte Deckel<br />

aufgesetzt und die Dose sicher im geblockten<br />

Verschließer des Schweizer Spezialisten Ferrum<br />

verschlossen.<br />

Reinigung und Prüfung<br />

Dank der ausgeklügelten Spanngasführung<br />

mit CO 2<br />

-Spülung ist der gesamte Kohlensäureverbrauch<br />

sehr gering, vor allen Dingen aber<br />

die Sauerstoffaufnahme mit 0,01 mg/l minimal.<br />

Die Maschine ist für eine hoch effiziente<br />

CIP-Reinigung ausgelegt, dazu tragen auch<br />

die hygienisch gestalteten, innen polierten<br />

Füllventile bei. Besonders verstärkte und abgedichtete<br />

Antriebselemente sowie die Ausführung<br />

komplett in Edelstahl zeugen von der<br />

auf jahrzehntelange Haltbarkeit ausgerichtete<br />

Maschinenkonstruktionen.<br />

Eine Röntgen-Füllstandkontrolle überprüft<br />

schließlich, ob jeder Behälter exakt befüllt ist.<br />

Nun folgen das Packen zu 24 Stück in Trays,<br />

das Schrumpfen in Folie und Palettieren.<br />

Für die Dosenzukunft gerüstet<br />

„Wir haben eine Maschine gesucht, die zu uns<br />

passt von der Leistung, die zuverlässig und<br />

nicht zu kompliziert ist. Genau das haben wir<br />

mit dem Markl Bavaria-Füller gefunden. Vor<br />

allem die hervorragenden Sauerstoffwerte<br />

beeindrucken mich“, sagt Betriebsleiter Verdi.<br />

Noch füllen sie nicht jede Woche Dosen ab,<br />

doch der Trend sei sehr positiv,<br />

Die bis auf die Antriebe selbst<br />

gefertigten Markl-Anlagen sind für<br />

alkoholfreie Softdrinks, Mineralwässer<br />

und Säfte, vor allem aber natürlich für<br />

Bier geeignet und sind mittlerweile in<br />

ganz Europa präsent.<br />

>> www.brauereimaschinen-markl.de<br />

>> www.ferrum.net<br />

Equipped for the Can´s Future<br />

The oldest brewery in the city of Ulm, the<br />

Gold Ochsen Brauerei has had cans in its<br />

product range for a very long time. After a<br />

strong decline, the demand for this type of<br />

container has, in recent years, significantly<br />

increased again. Most recently, the increase<br />

even reached the two-digit range. The brewery<br />

has reacted to this trend with the acquisition<br />

of the Bavaria filling unit provided by the<br />

Peter Markl Brauereimaschinen GmbH. The<br />

unit features 30 filling stations and operates<br />

within a performance range of 10 000 cans<br />

per hour. The plant manager of the brewery<br />

is in particular impressed by the outstanding<br />

oxygen values.<br />

08 | <strong>2020</strong> 49


Jacoby GM Pharma vereinheitlicht Lagerprozesse<br />

BESSERE TRANSPARENZ<br />

UND NACHVERFOLGBARKEIT<br />

Die Jacoby GM Pharma GmbH hat durch das weitgehende Vereinheitlichen der Lagerprozesse die Fehlerquote in der<br />

Kommissionierung von 1,6 auf 0,5 Promille deutlich gesenkt. Zugleich hat das Familienunternehmen neue Hardware von<br />

Zebra eingeführt, um die Anforderungen der EU-Fälschungsrichtlinie (FMD) erfüllen zu können.<br />

Drei Firmen, sechs Standorte: Der österreichische Pharma-Großhändler<br />

Jacoby GM Pharma ist 2013 und 2015 aus den Familienunternehmen<br />

Jacoby Pharmazeutika, GM Pharma und Kögl Pharma<br />

entstanden. Die in zwei Schritten vorgenommene<br />

Fusion führte zu einem schlagkräftigen<br />

Anbieter mit einer führenden Marktposition in<br />

Westösterreich. In den sechs zugehörigen Lager-<br />

und Logistikstandorten herrschten jedoch<br />

unterschiedliche Standards und Lagerprozesse,<br />

die nur zum Teil mit mobilen Datenerfassungsgeräten<br />

arbeiteten.<br />

Bewährte Quellen<br />

Jacoby GM Pharma ist ein österreichischer<br />

Pharma-Großhändler mit Sitz in<br />

Hallein und Betriebsstätten in Braunau,<br />

Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg und Hohenems.<br />

Dort beschäftigt das Familienunternehmen<br />

rund 400 Mitarbeiter, die<br />

täglich etwa 170.000 Arzneimittelpackungen<br />

bewegen und einen jährlichen<br />

Umsatz von zuletzt 400 Millionen Euro<br />

erwirtschaften.<br />

„Vor diesem Hintergrund suchten wir eine Softwarelösung,<br />

die unsere Prozesse an allen Betriebsstätten optimieren<br />

und möglichst vereinheitlichen sollte“, erinnert sich Projektleiter<br />

Andreas Trentinaglia, der am Standort Innsbruck den IT-Bereich verantwortet.<br />

Zugleich sollten mit der Investition die Anforderungen der<br />

FMD erfüllt werden. Danach muss jede einzelne Verkaufseinheit mit<br />

einer eindeutigen und randomisierten Seriennummer versehen sein,<br />

die zusammen mit den Produktdaten in einer behördlichen Datenbank<br />

hinterlegt ist. In der Auszeichnung der Verkaufseinheit wird diese bis<br />

zu 20-stellige Nummer in Form eines 2-D-DataMatrix Barcodes aufgedruckt.<br />

„Unsere Scanner waren bis dato aber nur für 1-D-Barcodes<br />

geeignet“, berichtet Franz Petrak, Prokurist und Leiter Logistik und IT<br />

am Standort Braunau.<br />

Was die Hardware betrifft, vertraut Jacoby<br />

GM bereits seit 2009 auf Zetes Austria und<br />

mobile Datenerfassungsgeräte von Zebra. „Mit<br />

Zetes und Zebra haben wir immer gute Erfahrungen<br />

gemacht, sodass wir auch für die neue<br />

Scanner-Generation die bewährten Quellen<br />

nutzen wollten“, betont Trentinaglia, der sich<br />

mit seinem Team für den mobilen Touch-Computer<br />

TC8000 und den Wearable Computer<br />

WT6000 in Verbindung mit Ringscannern vom<br />

Typ RS5000 entschied. Der Bildschirm des<br />

TC8000 ist auch beim Scannen zum Benutzer<br />

ausgerichtet, wodurch das Gerät nicht bei jedem Scan-Vorgang gekippt<br />

werden muss, was die Effizienz von jedem Scan erhöht.<br />

Durch das Scannen des Barcodes mit einem mobilen Endgerät kann<br />

an jedem Punkt der Supply Chain geprüft werden, ob es sich um eine<br />

legitime Verkaufseinheit handelt. Das mobile Endgerät nimmt dabei online<br />

Kontakt mit dem zentralen Repository auf, prüft die Echtheit der<br />

Seriennummer und liest die hinterlegten Produktinformationen aus.<br />

Der Anwender kann dann sofort am Display des mobilen Endgeräts die<br />

Echtheit des Produkts verifizieren.<br />

50 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 08 | <strong>2020</strong>


ENDVERPACKEN, LOGISTIK<br />

Mehr Transparenz und Reduzierung der Fehlerrate mit ZetesMedea. (Bilder: Zetes)<br />

Sicher geführt<br />

Im Zuge der Umstellung wurde Jacoby GM<br />

Pharma aber auch auf die Softwarekompetenz<br />

von Zetes aufmerksam. Speziell das von<br />

Zetes entwickelte Warehouse Execution System<br />

(WES) ZetesMedea stieß bei dem Pharma-Großhändler<br />

auf Interesse. ZetesMedea<br />

kann die Auftrags- und Bestandsdaten mit<br />

dem von Jacoby entwickelten ERP-System<br />

austauschen und sämtliche Prozesse zwischen<br />

Wareneingang und Versand steuern und digitalisieren.<br />

Dazu gehören zum Beispiel die Warenübernahme,<br />

das Verräumen von Artikeln, die<br />

Inventur oder das Kommissionieren. Die mobilen Geräte müssen hierfür<br />

nur mit der ZetesMedea-App ausgerüstet werden und führen die Picker<br />

anschließend sicher durch den Prozess.<br />

Zudem kann sich ZetesMedea auf die unterschiedlichsten Abläufe<br />

einstellen, die sich nicht an allen sechs Standorten vereinheitlichen ließen.<br />

Während in Hallein, Braunau, Klagenfurt, Salzburg und Hohenems<br />

die Kommissionierbehälter größtenteils per Fördertechnik von Station<br />

zu Station transportiert und dort von verschiedenen Mitarbeitern<br />

komplettiert werden, arbeitet man in Innsbruck nach dem Mann-zur-<br />

Ware-Prinzip.<br />

Einheitliche Applikation<br />

Mit ZetesMedea und den leistungsfähigen<br />

Endgeräten von Zebra hat die<br />

Jacoby GM Pharma GmbH sämtliche<br />

Prozesse zwischen Wareneingang und<br />

-ausgang weitgehend vereinheitlicht<br />

und den Kommissioniervorgang transparenter,<br />

anwendungsfreundlicher und<br />

sicherer gemacht. Als nächsten Schritt<br />

ist die Digitalisierung der letzten Meile<br />

in der Planung. Mit ZetesChronos soll<br />

zukünftig die Servicequalität im Zustellprozess<br />

gesteigert werden.<br />

Application Platform (MEAP), die speziell für<br />

das Zuordnen von Supply-Chain-Prozessen<br />

konzipiert wurde.<br />

Zentral verwaltet<br />

Die MCL Mobility Platform verwaltet die gesamte<br />

mobile Infrastruktur sowie den Applikations-<br />

und Gerätelebenszyklus. Mit ihr können<br />

mobile Anwendungen schnell und unabhängig<br />

vom Aufenthaltsort, den eingesetzten mobilen<br />

Endgeräten oder dem jeweiligen Betriebssystem<br />

entwickelt, bereitgestellt, ausgeführt und<br />

verwaltet werden. Nicht zuletzt deshalb konnte<br />

Jacoby GM Pharma die Einführung von ZetesMedea an den ersten<br />

Standorten innerhalb weniger Wochen abschließen. Das Dashboard<br />

dient vor allem der Geräte- und Auftragsverwaltung. Es bietet einen<br />

Überblick über alle Kommissionieraufträge und deren Bearbeitungszustand.<br />

Außerdem können von hier tief gehende Analysen der vorliegenden<br />

Daten, Bearbeitungszeiten und Fehler vorgenommen werden, um<br />

den Prozess weiter zu verbessern.<br />

Für die hohe Anwenderfreundlichkeit spricht auch die deutlich gesunkene<br />

Fehlerquote, die sich bei Jacoby GM Pharma schon immer auf<br />

einem niedrigen Niveau bewegte. „Durch ZetesMedea konnten wir die<br />

Fehlerquote von 1,6 bis 2,0 Promille auf nur noch 0,5 Promille senken“,<br />

betont Trentinaglia.<br />

In zwei gemeinsamen Workshops mit Mitarbeitern von Jacoby GM Pharma<br />

und Zetes wurden sämtliche Prozesse definiert und weitmöglichst<br />

vereinheitlicht. „Auch das Splitten von Aufträgen ist mit ZetesMedea<br />

möglich, wenn während der Spitzenzeiten mehrere Kommissionierer an<br />

einem Auftrag arbeiten müssen, um die engen Zeitfenster einhalten zu<br />

können“, berichtet Petrak. Für Innsbruck wurde ein spezieller Modus geschaffen,<br />

der den Ablauf in der ZetesMedea-App grundlegend verändert.<br />

Somit kann Jacoby GM Pharma an allen Standorten mit einer einheitlichen<br />

ZetesMedea-Applikation mit nur einer zentralen Schnittstelle<br />

zum ERP-System arbeiten, wobei nur der jeweilige Modus ausgewählt<br />

werden muss. Die mit der ZetesMedea-App ausgerüsteten Zebra-Terminals<br />

sind ihren jeweiligen Standorten zugeordnet, was der IT-Administrator<br />

von Jacoby GM Pharma bequem und übersichtlich über das<br />

ZetesMedea-Dashboard konfigurieren kann. Ermöglicht wird dieser<br />

Komfort durch die MCL Mobility Platform, eine Mobile Enterprise<br />

>> www.zetes.com<br />

>> www.jacoby-gm.at<br />

Standardisation of the Storage Processes<br />

for higher Transparency and Traceability<br />

Due to the extensive standardisation of the storage processes at its<br />

six production sites, the enterprise Jacoby GM Pharma GmbH has<br />

achieved to significantly elevate the transparency and to substantially<br />

reduce the error rate from 1.6 to 0.5 per thousand at the order<br />

picking. At the same time, the family company has also introduced<br />

new data collection devices provided by the enterprise Zebra, in order<br />

to be able to meet the requirements of the EU FMD (Falsified Medicines<br />

Directive) Counterfeiting Directive.<br />

08 | <strong>2020</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

51


UNTERNEHMEN IM PORTRÄT<br />

115 Jahre Kontinuität und Wandel<br />

PIONIER DER SELBSTKLEBETECHNIK<br />

„Die ersten Etiketten verkaufte ich Anfang Februar an Daimler“, mit diesen schlichten Worten schilderte Unternehmensgründer<br />

und Namensgeber Heinrich Hermann später, wie alles im Jahr 1906 begann. Heute ist Herma ein führender<br />

Spezialist für Selbstklebetechnik mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.<br />

Erst wenige Wochen vor dem „Daimler-Coup“ hatte sich<br />

Heinrich Hermann im Druckereigewerbe selbstständig<br />

gemacht: mit einer Schnellpresse, einer Schneidemaschine<br />

und einer Perforiermaschine, alles gebraucht<br />

für die durchaus stolze Summe von 6.200 Mark gekauft. Er<br />

war stets auf der Suche nach Verbesserungen, entwickelte<br />

immer wieder Produktneuheiten und tüftelte sogar an den<br />

dafür notwendigen Produktionsmaschinen, weil es sie so,<br />

wie er sie sich vorstellte, nicht zu kaufen gab. In vielen Fällen<br />

meldete er Musterschutz und Patente an.<br />

Das Ergebnis dieser Herkunft<br />

Fast genau 115 Jahre nach der Gründung kann Herma mit<br />

Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen auf ein<br />

weltweit nahezu einzigartig umfassendes Know-how in<br />

der Selbstklebetechnik zurückgreifen. Am Hauptsitz in<br />

Filderstadt vereint man so unterschiedliche Disziplinen<br />

wie Papier- und Folienverarbeitung, Drucktechnik und Maschinenbau<br />

unter einem Dach. Gerade erst hat man dort<br />

über 100 Millionen Euro in die Hand genommen, um eine<br />

hochmoderne Fertigung für Etikettiermaschinen und ein weiteres Haftmaterialwerk<br />

zu errichten. Die beiden neuen Produktionsstätten gingen<br />

2019 bzw. <strong>2020</strong> in Betrieb.<br />

Masterplan bis 2040<br />

Beide Produktionsanlagen stehen auf dem Gelände, das Herma erst<br />

Mitte 2015 in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem Hauptsitz erworben<br />

hat. Die getätigten Investitionen sind nur die erste Stufe eines<br />

Masterplans für das über 80.000 Quadratmeter große Gelände, der<br />

Den Unternehmensgründer<br />

Heinrich Hermann<br />

(1870–1939) beschreiben<br />

Wegbegleiter als „rastlos<br />

planend“ und stets auf der<br />

Suche nach Verbesserungen.<br />

(Bilder: Herma)<br />

bis ins Jahr 2040 reicht. „Mit der stufenweisen Realisierung<br />

dieses Masterplans haben wir erneut die Chance,<br />

das Unternehmenswachstum über mehrere Generationen<br />

hinweg an diesem Standort zu sichern“, so die Geschäftsführer<br />

Sven Schneller und Dr. Thomas Baumgärtner.<br />

Schon jetzt beschäftigt Herma weit über 1.000 Mitarbeiter,<br />

die 2019 zusammen einen Umsatz von 364,4<br />

Mio. Euro erwirtschafteten. In England, Frankreich, den<br />

Niederlanden, Österreich und den USA hat Herma eigene<br />

Tochtergesellschaften; die Exportquote liegt für<br />

das Gesamtunternehmen stabil bei 60 Prozent, in den<br />

beiden Geschäftsbereichen Haftmaterial und Etikettiermaschinen<br />

aber deutlich darüber: Weltweit genießt das<br />

Unternehmen einen exzellenten Ruf.<br />

Siegeszug der Selbstklebetechnik<br />

Kurioserweise hat ausgerechnet Heinrich Hermann diese<br />

Entwicklung nicht mehr erlebt. Als er 1939 im Alter<br />

von nur 69 Jahren starb, waren selbstklebende, also<br />

mit einem Haftkleber versehene Etiketten hierzulande<br />

noch unbekannt. Man benutzte immer noch gummierte Etiketten, die<br />

man umständlich anfeuchten musste. Doch unter der Führung der beiden<br />

Söhne des Unternehmensgründers, Werner und Heinrich Hermann<br />

jun., änderte sich das bald nach dem Krieg. Sie bemerkten Anfang der<br />

1950er-Jahre, wie in den USA der Siegeszug der „Supermarkets“ begann<br />

und vermuteten richtigerweise: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis<br />

dieser Trend auch Deutschland erreicht. Dafür werden Etiketten zur<br />

Preisauszeichnung benötigt, die sich schnell, also selbstklebend, aufbringen<br />

lassen und die auf möglichst vielen verschiedenen Oberflächen<br />

problemlos haften.<br />

Herma beginnt früh damit, internationale Märkte zu<br />

erschließen. (Hier ein Blick in die Exportabteilung,<br />

wahrscheinlich in den frühen 1960er-Jahren.)<br />

Für die Produktion der<br />

Haftetiketten beginnt<br />

man in den 1950er-Jahren<br />

damit, als Ausgangsstoff<br />

benötigtes Haftmaterial<br />

selbst zu fertigen.<br />

52<br />

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08 | <strong>2020</strong>


„Der Pioniergeist des Gründers Heinrich Hermann,<br />

sein Ideenreichtum und seine Beharrlichkeit haben sich tief<br />

in der DNA von Herma verankert“,<br />

betonen die beiden Geschäftsführer Sven Schneller (rechts) und Dr. Thomas Baumgärtner.<br />

Selbstklebeetiketten werden zum Bestseller<br />

Nur war die Idee gar nicht so einfach umzusetzen. Denn das Haftmaterial,<br />

der „Rohstoff“ dafür, war zunächst kaum in der Güte zu beschaffen,<br />

wie er benötigt wurde. Kurzerhand begann Herma selbst damit,<br />

Papierbahnen mit entsprechendem Haftkleber<br />

zu beschichten und zu selbstklebenden Etiketten<br />

zu verarbeiten. Weil man in Deutschland<br />

der Pionier auf diesem Gebiet war, gestaltet<br />

sich der Anfang mühsam und beschwerlich. Ein<br />

wichtiger Schritt lag für Werner und Heinrich<br />

Hermann jun. darin, die Produktionsmaschinen<br />

selbst zu entwickeln. So hatte es der Unternehmensgründer<br />

ja seinerzeit ebenfalls vorgemacht.<br />

Der Einsatz und die Ausdauer zahlten<br />

sich aus.<br />

Etwas bewegen zu können, setzt häufig<br />

voraus, die richtige Information zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort zu finden.<br />

Die Kunden von Herma haben deshalb<br />

eines gemeinsam: Sie suchen Lösungen,<br />

die haften bleiben. Auf Produkten. Im<br />

Kopf. Unter anspruchsvollsten Bedingungen.<br />

Auf der ganzen Welt. Die Spezialisten<br />

von Herma wissen, wie es geht.<br />

Eine Voraussetzung für ihren massenhaften Einsatz war jedoch, sie<br />

schnell, präzise und zuverlässig millionenfach auf Produkten aufbringen<br />

zu können. Was lag da näher, als das bislang gesammelte Produktwissen<br />

mit der eigenen Erfahrung im Maschinenbau zu kombinieren? Nach<br />

einigen manuell zu bedienenden Geräten entwickelte Herma 1959 den<br />

ersten elektrisch betriebenen Etikettenspender, ein Jahr später den<br />

„Urahn“ moderner Etikettierer. Das eigene Haftmaterial erwies sich<br />

unterdessen als so gut und so begehrt, dass man es nicht nur für die<br />

eigenen Etiketten einsetzte, sondern selbst an<br />

andere Etikettendrucker verkaufte.<br />

Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen:<br />

Sie bilden fortan die Grundlage für<br />

eine rasante Erfolgsstory: Von 1950 bis 1976<br />

verdreißigfachte sich der Umsatz des Unternehmens.<br />

Heute agieren die drei Geschäftsbereiche<br />

unabhängig voneinander im Markt. Das<br />

macht das Unternehmen als Ganzes einerseits<br />

flexibel, andererseits ausgesprochen krisenfest.<br />

Rasante Entwicklung<br />

Der Mut, neue Wege zu gehen<br />

Die wichtigste Grundlage für das kontinuierliche Unternehmenswachstum<br />

sind und bleiben jedoch innovatives Denken und Handeln. Beim<br />

Haftmaterial gehört Herma heute international zu den Innovations- >><br />

Blick auf einen Teil des Herma-Hauptsitzes in Filderstadt.<br />

Links davon (im Bild nicht zu sehen) befindet sich das<br />

80.000 m 2 große Areal, das das Unternehmen für die<br />

Erweiterung erworben hat.<br />

08 | <strong>2020</strong><br />

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53


UNTERNEHMEN IM PORTRÄT<br />

Etiketten sind weiterhin ein wichtiges<br />

Standbein: Ob konventionell oder (wie<br />

hier im Bild) digital gedruckt kommt<br />

modernste Fertigungs- und Logistiktechnologie<br />

zum Einsatz.<br />

Die Beschichtungsanlagen für Haftmaterial<br />

gehören zu den modernsten ihrer Art weltweit.<br />

Das neue trägerlose InNo-Liner System erlaubt es Etikettenverwendern, bei der logistischen<br />

Kennzeichnung Tausende Tonnen von Unterlagenmaterial einzusparen. (Bild: Cybrain/ shutterstock.com)<br />

führern. Hier kommt es vor allem darauf an,<br />

Papier- und Folienmaterialien, Haftkleber,<br />

Unterlagenmaterial und Silikon mit sehr hohen<br />

Geschwindigkeiten und äußerster Präzision<br />

zusammenzubringen. Mit dem Einstieg in das<br />

revolutionäre Curtain Coating, die Vorhangbeschichtung,<br />

und später als Pionier bei der<br />

Mehrschichttechnologie hat das Unternehmen<br />

Maßstäbe gesetzt.<br />

Vor allem die Mehrschichttechnologie trug<br />

dazu bei, Etikettendruckern und -verwendern<br />

auf der ganzen Welt neue Möglichkeiten und<br />

Herma beste Wachstumschancen zu eröffnen.<br />

Denn aus Haftmaterial mit mehrschichtigen<br />

Klebersystemen gefertigte Etiketten können<br />

nun Eigenschaften kombinieren, die bislang,<br />

sofern überhaupt Lösungen vorhanden waren,<br />

teure Spezialhaftkleber erforderten. Dazu gehört<br />

zum Beispiel eine sehr gute Haftung auch<br />

unter extremen Bedingungen und dennoch die<br />

Möglichkeit eines späteren, unkomplizierten<br />

rückstandsfreien Abwaschens, das für viele<br />

Recyclingprozesse den entscheidenden<br />

Schritt bedeutet.<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

Die Serienfertigung von Etikettierern und kompletten<br />

Etikettiermaschinen lässt sich mit<br />

einer hohen Variabilität in der Anwendung<br />

kombinieren. Es versetzt die Experten in die<br />

Lage, große Stückzahlen auf höchstem Qualitätsniveau<br />

zu fertigen und gleichzeitig auf<br />

die Bedarfe sehr unterschiedlicher Branchen<br />

einzugehen.<br />

Ob Pharmazeutika, Lebensmittel oder Konsumgüter:<br />

Von der zuverlässigen Kennzeichnung<br />

auch großer Stückzahlen mit hoher Taktung<br />

hängen Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

ganzer Fertigungslinien ab. Ein herausragendes<br />

Beispiel ist der Etikettierer HERMA 500.<br />

Die Kombination aus hoher Leistung und umfassender<br />

Konnektivität, aus höchster Flexibilität<br />

und optimaler Bedienbarkeit macht ihn<br />

weltweit einzigartig.<br />

Gebündeltes Spezialwissen<br />

Obwohl die drei Geschäftsbereiche selbstständig<br />

agieren, profitiert Herma sehr von<br />

dem gebündelten Spezialwissen in der Selbstklebetechnik.<br />

Selten wurde das so greifbar<br />

wie beim InNo-Liner-System, für das Herma<br />

im vergangenen Jahr den Deutschen Verpackungspreis<br />

in der Kategorie Nachhaltigkeit<br />

erhielt. Es ist das wohl erste trägermaterialfreie<br />

Etikettierkonzept, das wirklich den Anforderungen<br />

von Versand- und Logistikzentren<br />

gerecht wird. Damit lassen sich bei Versandetiketten<br />

riesige Materialmengen einsparen.<br />

Allein in den wichtigsten Versandnationen<br />

fallen derzeit etwa 100 Milliarden Versandetiketten<br />

pro Jahr an. Das bedeutete bislang<br />

Tausende Tonnen von Unterlagenpapier, die<br />

aufwendig entsorgt werden mussten. Das In-<br />

No-Liner System beendet dies. Was Anwender<br />

vor allem überzeugt, ist die Einfachheit des<br />

Systems, das aus einer kombinierten Aktivier-<br />

und Spendeeinheit sowie einem speziellen<br />

Haftmaterial besteht. Die Aktiviereinheit<br />

für den zunächst nicht klebrigen Haftkleber ist<br />

rein wasserbasiert. Das heißt: keine Lösemittel,<br />

keine Hitze und keine anderen Mittel mit<br />

diversen unerwünschten Nebenwirkungen.<br />

Und der Etikettenverwender ist praktisch frei<br />

in der Wahl des Etikettenpapiers: Er benötigt<br />

keine Silikonschicht und erlaubt damit große<br />

Freiheiten bei der Vorbedruckung.<br />

Tragfähige Grundlage<br />

für den Unternehmenserfolg<br />

Die Neuerfindung des Etiketts, dieser „Game<br />

Changer“ – der tatkräftige und zupackende<br />

Unternehmensgründer Heinrich Hermann hätte<br />

wohl seine helle Freude daran gehabt. 29<br />

Gesellschafter hat Herma heute. Sie alle sind<br />

54 www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

08 | <strong>2020</strong>


LESEECKE<br />

Wo es störungsfrei laufen soll, sind Etikettierer<br />

wie das Aushängeschild HERMA 500 (hier mit<br />

Vollausstattung) zunehmend die erste Wahl.<br />

auch<br />

als E-Book<br />

erhältlich<br />

Ralph Spiering<br />

Gekonnt wachsen<br />

Das Praxisbuch für Unternehmer,<br />

Manager und Macher<br />

Verlag Haufe-Lexware,<br />

1. Auflage <strong>2020</strong><br />

323 S., Fester Einband, 39,95 €<br />

ISBN 978-3-648-13852-6<br />

in vierter Generation Nachfahren von Heinrich<br />

Hermann. Aus dem Management hat sich die<br />

Familie allerdings schon 1982 komplett zurückgezogen.<br />

Statt dem Prinzip „Familie im<br />

Unternehmen“ gilt deshalb seit fast 40 Jahren<br />

bei Herma das Prinzip der starken Unternehmensfamilie,<br />

die sich in ihrer Grundhaltung<br />

einig ist, die große Nähe zum Unternehmen<br />

sucht, das Operative jedoch dem jeweils besten<br />

Fremdmanagement überlässt. „Es geht<br />

auch den heutigen Familiengesellschaftern<br />

immer darum, eine dauerhaft tragfähige<br />

Grundlage für den Unternehmenserfolg zu<br />

schaffen. Das hat viel mit Nachhaltigkeit im<br />

weitesten Sinne zu tun“, erläutert Geschäftsführer<br />

Sven Schneller. „Und damit ist die Familie<br />

nach wie vor ein wichtiger Anker in turbulenten<br />

Zeiten.“<br />

>> www.herma.de<br />

Pioneer in Self-Adhesives Technology<br />

The ability to make a difference often depends<br />

on having the right information, at the<br />

right time and at the right place. For this reason,<br />

the customers of the enterprise Herma<br />

have one thing in common. They are on the<br />

lookout for solutions that stick both to the<br />

product and in the mind. And this under most<br />

demanding conditions all around the globe.<br />

Almost exactly 100 years after its foundation,<br />

the company is now a leading specialist<br />

in terms of self-adhesives technology and disposes<br />

of over 1000 staff members. Within the<br />

sectors adhesive material, labels and labelling<br />

machines, the experts are able to draw on a<br />

comprehensive reservoir of know-how and are<br />

acquainted with the mode of operation.<br />

Der Autor, der in der Verpackungsbranche zu Hause ist und<br />

erfolgreich das Unternehmen Packservice leitet, legt in<br />

seinem praxisnahen Buch dar, dass gute Unternehmensführung<br />

als Rundweg mit fünf Stationen gestaltet werden<br />

sollte. Diese Stationen sind Kunden, Mitarbeiter, Prozesse,<br />

Finanzen und Führung. Sie müssen in einer Endlosschleife<br />

immer wieder fokussiert werden. Für jede Station hat er fünf<br />

Leitprinzipien entwickelt. Unternehmer und Führungskräfte<br />

müssen die Problemkreise mit ihren Prinzipien in den Blick<br />

nehmen, miteinander verknüpfen und weiterentwickeln. Das<br />

so erreichbare Wachstum bedeutet Sicherheit und Dynamik,<br />

das für Kunden und Belegschaft Chancen bietet.<br />

Thomas Schneider<br />

Gefahrgut verpacken – aber richtig!<br />

Grundlagen zur Bildung von Versandstücken<br />

im Straßen- und Seeverkehr<br />

Verlag ecomed-Storck,<br />

1. Auflage <strong>2020</strong><br />

64 S., Softcover, 24,99 €<br />

ISBN 978-3-609-68872-5<br />

Für den Versand von Gefahrgut ist die Kennzeichnung, aber<br />

auch die Auswahl der Verpackung von entscheidender Bedeutung.<br />

Das gilt sowohl für die Sicherheit beim Transport als auch<br />

für die Logistik im Hinblick auf Beförderungsart und -dauer.<br />

Der Praxisleitfaden beschreibt, wie im Versandstückbereich<br />

geeignete Gefahrgutverpackungen für feste und flüssige<br />

Stoffe auswählt werden. Aufgezeigt werden die verschiedenen<br />

Schritte und Regelungen, um von der UN-Nummer über die Verpackungsanweisung<br />

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08 | <strong>2020</strong> www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de 55


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HERAUSGEBERIN UND GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />

Jennifer Latuperisa-Andresen<br />

CHEFREDAKTEURIN<br />

Elke Latuperisa<br />

REDAKTIONSMANAGEMENT<br />

Margot Cremer · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 29 · mcremer@ella-verlag.com<br />

REDAKTION<br />

Brigitte Bähr · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 28 · bbaehr@<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

Doris Bünnagel · Tel. +49 (0)2236 – 84 88 27 · dbuennagel@<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

ANZEIGEN<br />

Susanne Julia Gorny · sg@ella-verlag.com · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 17<br />

Andrea Vogel · av@ella-verlag.com · Tel. +49 (0)2236 - 84 88 22<br />

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ÜBERSETZUNG Mike Wägeler<br />

GRAFIK Alessandro Riggio<br />

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BEZUGSPREIS (9 AUSGABEN IM JAHR)<br />

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sich automatisch jeweils um ein weiteres Jahr, wenn der Vertrag nicht mit einer<br />

Frist von drei Monaten zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

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IBAN: DE64 3705 0198 1934 7109 20 BIC: COLSDE33XXX<br />

HAFTUNG<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen können Redaktion und<br />

Verlag trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernehmen. Die Veröffentlichungen<br />

im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen<br />

Patentschutzes. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.<br />

Alle im <strong>packaging</strong> <strong>journal</strong> veröffentlichten Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne Genehmigung des<br />

Verlages in irgendeiner Form verwendet werden. Dies gilt auch für die Vervielfältigung<br />

als Kopie oder auf Datenträgern sowie für die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken oder ins Internet. Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine<br />

Haftung übernommen. Es gelten die<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Verlages.<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />

ANZEIGENINDEX<br />

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Apenberg + Partner GmbH, Hamburg 39<br />

Ateq Gesellschaft für Messtechnik mbH, Rammingen 59<br />

ATS-Tanner GmbH, Heidelberg 57<br />

B&R Industrie Elektronik GmbH, Bad Homburg 25<br />

Ballerstaedt & Co. OHG, Rastatt 56<br />

Balluff GmbH & Co. KG, Neuhausen 5<br />

Bandall International b.v., NL-De Meern 22, 57<br />

Bobst Mex SA, CH-Mex 9<br />

Branson Ultraschall, Dietzenbach 59<br />

Breitner Abfüllanlagen GmbH, Schwäbisch Hall 56<br />

Bruno Unger GmbH & Co. KG, Boppard 59<br />

CAB Produkttechnik GmbH & Co. KG, Karlsruhe 58<br />

Christ Packaging Systems GmbH & Co. KG, Ottobeuren 59<br />

Collichan GmbH & Co. KG, Nürnberg 58<br />

Derschlag GmbH & Co. KG, Bad Berleburg 56<br />

Eckel & Sohn GmbH & Co. KG, Gau-Odernheim 56<br />

ella Verlag und Medien GmbH, Köln 2, 39, 43<br />

EtimexPrimary Packaging GmbH, Dietenheim 35<br />

Etisys Etikettierlösungen GmbH, Roßhaupten 58<br />

Expresso Deutschland GmbH, Kassel 35<br />

Folienwerk Wolfen GmbH, Bitterfeld 58<br />

Franz Veit GmbH, Hirscheid 59<br />

G. H. Krämer GmbH & Co. KG, Grünberg 56<br />

GUK-Falzmaschinen, Wellendingen 57<br />

H. B. Fuller GmbH, Lüneburg 58<br />

Helling GmbH, Heidgraben 59, 59<br />

Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG, Karlsbad 59<br />

Heuft Systemtechnik GmbH, Burgbrohl 41<br />

Höcker Polytechnik, Hilter 56<br />

Humbert & Pol, GmbH & Co. KG, Spenge 58<br />

Illig Maschinenbau GmbH & Co. KG, Heilbronn 59<br />

J.W. Geyssel GmbH & Co. KG, Köln 58<br />

Jetter AG, Ludwigsburg 57<br />

JM Schmitt GmbH & Co. KG, Bad-Neuenahr 58<br />

Jogro Etiketten GmbH, Plettenberg 58<br />

Jos. Sauerwald Söhne KG, Bestwig 58<br />

KHS GmbH, Dortmund 62<br />

Knapp GmbH, Schwetzingen 57<br />

Kongskilde GmbH, Bochum 56<br />

Lanico Maschinenbau GmbH, Braunschweig 59<br />

Leonhard Kurz Stiftung GmbH & Co. KG, Fürth 59<br />

Licefa GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen 58<br />

Lohn-Pack K.A. Wolf GmbH & Co. KG, Florstadt 59<br />

Messe Düsseldorf GmbH, Düsseldorf 7<br />

Nestro Lufttechnik GmbH, Schkölen 56<br />

O. Kleiner AG, CH-Wohlen 58<br />

PTG GmbH, Rodgau 59<br />

Rationator Maschinenbau GmbH, Hillesheim 29, 56<br />

Rische + Herfurth GmbH, Hamburg 58<br />

Schäfers Sicht & Blisterpack GmbH & Co. KG, Straelen 58<br />

SEW-Eurodrive GmbH & Co. KG, Bruchsal 1<br />

Somic Verpackungsmaschinen GmbH, Amerang 17<br />

Sonotronic Nagel GmbH, Karlsbad 59<br />

Transnova Ruf GmbH, Ansbach 42<br />

ValcoMelton S.L.U., E-Orcoyen Navarra 36<br />

V+E Consult GmbH, Nürnberg 26<br />

Vitronic Bildbearbeitungs GmbH 23<br />

Volker Schischke Handelsges. mbH, Meerbusch 57<br />

Wareg Verpackungs GmbH & Co. KG, Bensheim 33<br />

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