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charakterisierung von organellen und signalwegen des thrombozyten

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2. Einleitung<br />

binden, statt (Timpl et al. 1994) (Tran et al. 1995). Nach einer Verletzung der<br />

Gefäßwand wird die Adhäsion der Thrombozyten hauptsächlich durch Kollagen<br />

induziert. Hierbei sind vor allem die Kollagen-Klassen I, III <strong>und</strong> VI wichtig, an die der<br />

vWF bindet (Ruggeri et al. 2002). Diese Interaktion mit Kollagen allein würde nicht<br />

ausreichend sein für eine Thrombozytenadhäsion, dient aber als starker Stimulus für<br />

die Aktivierung. Der Kollagenrezeptor GPVI ist nicht in der Lage eine Adhäsion zu<br />

vermitteln, aber über die Aktivierung der FcR�-Kette induziert er intrazelluläre<br />

Signalprozesse, die eine „inside-out“-Aktivierung <strong>von</strong> Integrinen wie �IIb�3 (GPIIb/IIIa)<br />

oder �2�1 (GPIa/IIa) bewirken (Nieswandt et al. 2003) (Nieswandt et al. 2004).<br />

In vivo würden Scherkräfte <strong>und</strong> Turbulenzen im Blutfluss ein Abreißen der<br />

Thrombozyten vom Kollagen verursachen, wenn die Interaktion nicht stabilisiert<br />

würde. Bei hohen Scherkräften über 1000/s -1 hängt die Thrombozytenadhäsion<br />

entscheidend <strong>von</strong> der Interaktion zwischen GPIb (vWF-Rezeptor) <strong>und</strong><br />

kollagengeb<strong>und</strong>enem vWF ab. Durch diese Interaktion wird eine intrazelluläre<br />

Signalkaskade induziert (Asazuma et al. 1997), die weitere zelluläre Reaktionen in<br />

den Thrombozyten hervorruft. Dabei kommt es u.a. zur Freisetzung verschiedener<br />

Substanzen wie ADP, ATP, Serotonin <strong>und</strong> TxA2 aus intrazellulärer Granula. Diese<br />

Substanzen können sowohl autokrin den Aktivierungsprozess verstärken als auch<br />

parakrin weitere ruhende Thrombozyten rekrutieren <strong>und</strong> diese zur Aggregation mit<br />

schon anheftenden Blutplättchen anregen. Somit ist das TxA2 über Bindung an einen<br />

spezifischen Thromboxanrezeptor auf der Thrombozytenoberfläche in der Lage, den<br />

Aktivierungsvorgang zu verstärken (Thomas et al. 1998). Außerdem wirkt TxA2<br />

vasokonstriktorisch auf das Endothel <strong>und</strong> begünstigt durch Verlangsamung <strong>des</strong><br />

Blutstroms die Thrombusbildung. Sind also die Ränder der Läsion vollständig <strong>von</strong><br />

Thrombozyten besetzt, werden weitere Blutplättchen über Fibrinogen geb<strong>und</strong>en. Auf<br />

diese Weise bildet sich im Verlauf der primären Hämostase ein noch reversibler<br />

Thrombozytenpfropf, welcher zu einer vorläufigen Abdichtung der W<strong>und</strong>e führt (Abb.<br />

2-3). Bei gleichzeitiger Stimulierung der Thromboxan-Bildung <strong>und</strong> Sekretion wird die<br />

Aggregation irreversibel (Gawaz et al. 1999).<br />

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