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charakterisierung von organellen und signalwegen des thrombozyten

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2. Einleitung<br />

Vordergr<strong>und</strong>. So wurde bereits die Zusammensetzung aller<br />

Thrombozytenmembranen (Plasmamembran <strong>und</strong> Organellenmembranen) auf<br />

Proteinebene aus einem Gesamtlysat analysiert (Moebius et al. 2005).<br />

Weitere Analysen ergaben, dass eine Verminderung der Phospholipidasymmetrie bei<br />

Thrombozyten vor allem nach Stimulation der Gerinnungskaskade (Zwaal et al.<br />

1992) stattfindet. Denn eine Veränderung der Phospholipidorientierung im Bereich<br />

der Plasmamembran erlaubt die Anlagerung <strong>von</strong> Gerinnungsfaktoren <strong>und</strong> die Bildung<br />

eines katalytischen Prothombinasekomplexes an der aktivierten Oberfläche (Gawaz<br />

et al. 1999). Wahrscheinlich spielen membranvermittelte Prozesse ebenfalls bei der<br />

Vesikelbildung in Thrombozyten eine entscheidende Rolle. Beschrieben werden<br />

diese Prozesse durch das „Bilayer-Couple“-Modell. Dabei geht man da<strong>von</strong> aus, dass<br />

die kontrollierte Aktivität <strong>von</strong> Phospholipidtranslokasen an bestimmten Punkten der<br />

Membran zu einer Ungleichverteilung <strong>von</strong> Membranlipiden zwischen den beiden<br />

Monolayern <strong>und</strong> somit zu örtlichen Membrankrümmungen <strong>und</strong> schließlich zum<br />

Abschnüren <strong>von</strong> Vesikeln führen. Dies könnte eine Kontrolle <strong>von</strong> Endo- <strong>und</strong><br />

Exozytoseprozessen über die Phospholipidasymmetrie erklären (Devaux et al. 1990).<br />

Die Verringerung der Aminophospholipidtranslokase (APLT)-Aktivität geht bei<br />

aktivierten Thrombozyten schließlich mit der Aufhebung der Phospholipidasymmetrie<br />

<strong>und</strong> dem Abschnüren <strong>von</strong> Membranvesikeln einher.<br />

Da jede Membran einer Zelle verschiedene Aufgaben erfüllt, unterscheiden sich die<br />

Membranen in ihrem Lipidaufbau.<br />

2.4.2 Charakterisierung der lateralen Lipidverteilung<br />

In den letzten zwei Jahrzehnten wurden viele Methoden zur Untersuchung lateraler<br />

Lipiddomänen angewandt. Sie machen sich die unterschiedliche Resistenz <strong>von</strong><br />

Membranen gegenüber Detergenzien zu Nutze. Man geht da<strong>von</strong> aus, dass im<br />

endoplasmatischen Retikulum (ER) die Membranlipide lateral gleichförmig verteilt<br />

sind, während sie in der Plasmamembran charakteristische Domänen bilden<br />

(Holthuis et al. 2003). Entscheidend für diese asymmetrische Anordnung sind rein<br />

physikochemische Wechselwirkungen zwischen spezifischen Lipiden, die zur<br />

Phasenseparation führen können. Sowohl in vitro als auch in vivo wurde gezeigt,<br />

dass Sphingolipide sich bevorzugt mit Cholesterol zusammenlagern <strong>und</strong> eine<br />

geordnete-fluide Phase bilden. Diese koexistiert stabil mit oder in der ungeordneten-<br />

fluiden Phase, in der sich vorwiegend ungesättigte Glycerolipide anreichern (Brown<br />

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