OEFB Corner 02/2021

HISTORY
TEXT HANS HUBER
Ivica Vastic’ EURO-Geschichte ist
eine mit Licht und Schatten: als
einziger ÖFB-Torschütze 2008
und als gepeinigter Quali-
Verlierer 1999 gegen Spanien.
MARTIN GNEDT / AP / PICTUREDESK.COM, GEPA-PICTURES.COM
EURO: eine (bisher)
unerwiderte Liebe
S
ie bedeutet so etwas wie eine unerfüllte
Liebe des österreichischen
Fußball-Nationalteams: die EURO.
Jahrzehntelang wurde man schon in
der Qualifikation abgewiesen und als
es endlich mit der Teilnahme klappte,
die Vorrunde nicht überstanden. Der
nächste Anlauf erfolgt jetzt nach der Corona-
Verschiebung und mit den länderübergreifenden
Spielorten unter ganz besonderen Rahmenbedingungen.
Bravourös wurden die Hürden
zur Endrunde als Gruppenzweiter gemeistert,
das war bei Weitem nicht immer so. Obwohl
die Leidenschaft für diesen Bewerb oft stark
entflammte und immer stärker wurde.
Und ein Österreicher war einer der Väter
des Vorläufers dieses Bewerbs, des Nationen-
cups: Hugo Meisl, der legendäre Fußballvisionär.
Unter seiner Führung durfte sich Österreichs
Wunderteam 1932 „Europameister“ nennen.
Ein stolzer Titel, der allerdings weniger Beachtung
fand als die legendäre Erfolgsserie über
zwei Jahre.
Die Europameisterschaft fristete auch in
den 50er-Jahren, als sie abermals als Nationencup
ins Leben gerufen wurde, ein Mauerblümchendasein.
Dies änderte sich auch 1960 mit
dem ersten offiziellen, aber in Europa eher
ungeliebten Turnier (Europacup der Nationen)
nicht. Österreichs Team machte mit, besiegte
Norwegen und scheiterte am Veranstalter
Frankreich mit zwei Niederlagen (2:5 und 2:4).
Die Sowjetunion mit dem damals weltbesten
Torhüter Lew Jaschin triumphierte in Paris. In
Viele Enttäuschungen
prägten das
österreichische
Verhältnis zur
EM. Diesen
stehen bis dato
nur wenige Erfolgserlebnisse
gegenüber.
Wobei: Das
„Wunderteam“
wurde als
Europameister
gefeiert!
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CORNER 02/21