OEFB Corner 02/2021
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War auch durch eine<br />
Knie verletzung nicht zu<br />
stoppen: Mittelfeld-„Turbine“<br />
Marie-Therese Höbinger<br />
tragen ihrerseits bereits seit acht (Zinsberger,<br />
Billa) respektive sechs Jahren<br />
(Dunst) den rot-weiß-roten Teamdress.<br />
Der Zusammenhalt, das blinde Verständnis<br />
und das schier grenzenlose Vertrauen,<br />
das der Stammkader in den Jahren<br />
seines Wirkens aufgebaut hat, waren maßgeblich<br />
für die Erfolge der jüngeren Vergangenheit.<br />
Gleichzeitig wurden aber auch die<br />
Schatten der Stammspielerinnen immer<br />
länger. Nach der erfolgreichen EURO 2017<br />
schließlich so lang, dass kaum eine junge<br />
Spielerin die Chance erhielt (oder nutzen<br />
konnte), aus ebenjenen herauszutreten, um<br />
sich für Spielzeit zu empfehlen.<br />
Um Talente ins kalte Wasser zu werfen,<br />
stand entweder zu viel auf dem Spiel, war<br />
die alte Garde zu gut und zu gesund oder<br />
die jungen Wilden in ihrer sportlichen und<br />
persönlichen Entwicklung noch nicht weit<br />
genug. Doch das änderte sich bald …<br />
»Sie haben<br />
im Training aufgezeigt<br />
und sich<br />
das Vertrauen<br />
erarbeitet.«<br />
Irene Fuhrmann<br />
GEPA-PICTURES.COM (2)<br />
Aus Not wird Tugend<br />
Im Finish der Qualifikation für die EURO<br />
2<strong>02</strong>2, unmittelbar nach der Amtsübernahme<br />
von Irene Fuhrmann, suchte der Verletzungsteufel<br />
das Frauen-Nationalteam heim. Schnaderbeck,<br />
Feiersinger und Makas, dazu Katharina<br />
Schiechtl, Julia Hickelsberger-Füller<br />
und Viktoria Pinther – sie alle standen der<br />
neuen Teamchefin in entscheidenden Spielen<br />
nicht oder nur teilweise zur Verfügung.<br />
„Der dichte Spielplan und die hohen<br />
Belastungen, bedingt durch die Pandemie,<br />
haben zu Verletzungen geführt. Wir waren<br />
gewissermaßen gezwungen, junge Spielerinnen<br />
reinzuwerfen“, sagt Fuhrmann. Zwei<br />
Youngsters blühten unter der Führung der<br />
40-Jährigen besonders auf: Laura Wienroither<br />
(22) und Marie-Therese Höbinger (19).<br />
Zwar debütierten sowohl die Hoffenheim-<br />
als auch die Potsdam-Legionärin bereits<br />
unter Dominik Thalhammer, bei Fuhrmann<br />
durften (und mussten) die beiden aber<br />
erstmals auch Verantwortung übernehmen.<br />
„Sie haben im Training aufgezeigt und sich<br />
dieses Vertrauen erarbeitet“, so die Teamchefin.<br />
Aus der Not wird rasch eine Tugend.<br />
Wann immer Höbinger und Wienroither fit<br />
sind, stehen sie seither in der Startelf, Wienroither<br />
sogar in jedem der bisher sieben<br />
Spiele unter Fuhrmann. Bei der Visit Malta<br />
Women’s Trophy im Februar wird sie von der<br />
Turnierleitung sogar zur besten ÖFB-Spielerin<br />
des Turniers gewählt.<br />
„Viele nehmen das als selbstverständlich<br />
hin, vergessen aber, dass Laura erst elf<br />
Länderspiele auf dem Buckel und im Verein<br />
derzeit einen schweren Stand hat“, betont<br />
die Trainerin.<br />
Wienroither blüht im Team auf<br />
Tatsächlich spielt die dynamische Außenverteidigerin<br />
in der Startelf der TSG 1899 Hoffenheim<br />
aktuell keine Rolle. Im Frühjahr sieht<br />
sie von der Bank aus zu, wie die Kraichgauerinnen<br />
von Sieg zu Sieg und damit erstmals<br />
in Richtung Champions League stürmen. Im<br />
ÖFB-Team ist die Oberösterreicherin hingegen<br />
gesetzt – auf ihrer Lieblingsposition<br />
in der Außenverteidigung. „Derzeit blühe ich<br />
richtig auf, wenn ich zum Nationalteam komme.<br />
Die Position liegt mir und die Team chefin<br />
schenkt mir das Vertrauen, das fordert mich<br />
und tut mir gut“, sagt Wienroither.<br />
Gerade auch in den Schnittpartien gegen<br />
Frankreich und Serbien ist auf sie und ihre<br />
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