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OEFB Corner 02/2021

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WASWURDEAUS …<br />

… IVICA VASTIC?<br />

TEXT HANS HUBER<br />

„Es war etwas Besonderes, im<br />

Team zu spielen“<br />

Auf Ivica Vastic war immer Verlass.<br />

Das galt für ihn als Spieler genauso<br />

wie jetzt als Trainer im Nachwuchs.<br />

Ivo Vastic besitzt noch immer den Körper<br />

eines Modellathleten. Das stellt er immer<br />

wieder in Spielen des Teams der Altinternationalen,<br />

bei der Copa Pelé, unter Beweis.<br />

Auch an Technik und Raffinesse in<br />

seinen Aktionen hat er nichts eingebüßt. Ein<br />

Vorbild in jeglicher Hinsicht. Und als solches<br />

versucht er, sein fußballerisches Können auf<br />

den Austria-Nachwuchs zu übertragen. Dort<br />

betreut er in der Akademie als Individualtrainer<br />

die Offensivspieler. „Das macht<br />

Spaß, weil ich da einiges aus meiner Erfahrung<br />

und meinem Talent weitergeben und<br />

die Nachwuchsspieler formen kann. Aber<br />

wir können nur die Basis legen, dann aber<br />

müssen sich die Burschen selbst weiterentwickeln,<br />

wenn sie im Fußball erfolgreich<br />

sein wollen.“<br />

Er selbst verzeichnete Erfolge und<br />

faszinierte mit seinem eleganten Stil, wo<br />

immer er auch spielte: in Deutschland beim<br />

MSV Duisburg, in Japan bei Nagoya, in<br />

Öster reich bei der Admira, vor allem aber bei<br />

Sturm Graz (im magischen Dreieck mit Reinmayr<br />

und Haas mit Meistertitel, Cupsieg<br />

und drei Champions-League-Teilnahmen),<br />

später auch bei der Austria, beim LASK und<br />

natürlich im Nationalteam.<br />

Der in Kroatien (Split) geborene Vastic<br />

wurde 1996 österreichischer Staatsbürger<br />

und ließ nie Zweifel aufkommen, dass das<br />

Trikot mit dem Adler auf der Brust für ihn<br />

etwas Besonderes bedeutete: „Es war immer<br />

eine Auszeichnung, im Team zu spielen.“<br />

Das unterstrich er 2001 bei der denkwürdigen<br />

Partie in Tel Aviv gegen Israel, als<br />

er trotz zahlreicher Absagen anderer Stars<br />

wegen der politisch angespannten Situation<br />

keine Sekunde zögerte und ein historisches<br />

1:1 erkämpfte: „Dabei hatte auch ich Frau<br />

und Kinder …“<br />

Doch er hinterließ noch weitere markante<br />

Spuren im österreichischen Team: Als<br />

bisher einziger Spieler traf er bei einer WM<br />

und bei einer EURO: bei der WM 1998 im<br />

letzten Augenblick zum 1:1-Ausgleich gegen<br />

Chile und bei der Heim-EURO 2008 zum<br />

1:1-Remis aus einem Elfmeter gegen Polen,<br />

ebenfalls kurz vor Schluss – als mit 39 Jahren<br />

ältester Spieler, der je bei einer EM ein<br />

Tor erzielte. Vastic: „Ich war es immer gewohnt,<br />

Verantwortung zu übernehmen, und<br />

habe solche Situationen immer als Herausforderung<br />

betrachtet.“<br />

Ivica Vastic lebt und liebt seinen Job,<br />

der für ihn mehr Berufung als Beruf bedeutet.<br />

Das war auch so, als er Waidhofen an<br />

der Ybbs in der Regionalliga zum Meister titel<br />

führte, oder später bei den Austria-Amateuren,<br />

der Austria-Kampfmannschaft oder<br />

dann auch mit Mattersburg als Meister und<br />

Aufsteiger in der zweiten Liga. Jetzt widmet<br />

er sich dem Nachwuchs und erfüllt damit die<br />

Maxime: Die besten Trainer sollen zum<br />

Nachwuchs …<br />

Gegen Polen erzielte<br />

Ivica Vastic Österreichs<br />

einziges Tor bei der<br />

EURO 2008.<br />

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CORNER <strong>02</strong>/21

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