Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
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1. Einleitung und Problemstellung<br />
einer Transplantation alle Knochenelemente abstarben und lediglich als Leitschiene für<br />
den vom Transplantatlager neugebildeten Knochen dienten. Er kreierte damit den<br />
Begriff des „schleichenden Ersatzes“ und der Leitschienenfunktion des Transplantates.<br />
Entsprechende Beobachtungen wurden unabhängig von Barth zeitgleich in den USA<br />
von Curtis gemacht [17] , und Phemister bezeichnete später diese dynamischen<br />
Umbauvorgänge bei Knochentransplantationen als „Creeping Substitution“ [18] . Die<br />
Arbeit von Barth wurde dann von Axhausen und Lexer weitergeführt. In umfassenden<br />
Experimenten an Ratten, Hasen und Hunden konnten sie zeigen, dass<br />
Knochenneubildung vom Transplantat selbst ausging. Aufgrund histologischer<br />
Untersuchungen wiesen sie nach, dass autogene Knochenimplantate den allogenen<br />
überlegen sind und xenogene Implantate keinerlei regenerative Potenz besitzen<br />
[19,20,21,22,23] .<br />
Auch heute, 100 Jahre später, gilt der Einsatz von autogenen Knochentransplantaten<br />
als Knochenersatzmaterial (KEM) immer noch als Goldstandard.<br />
1.1.2 Einteilung<br />
Biomaterialien sind per definitionem „nicht-körpereigene Substanzen, die nach der<br />
Implantation in den menschlichen Organismus dort vorhandene strukturelle Elemente,<br />
ganze Gewebe und ihre (Teil-) Funktionen ersetzen“ [24] . Die Verwendung von<br />
Biomaterialien zur Behandlung von skelettalen Defekten führt zum Begriff der<br />
Knochenersatzmaterialien, deren Gebrauch und Entwicklung in den letzten 3<br />
Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Dies führte in den letzten<br />
Jahren zu einer starken Zunahme an erhältlichen Knochenersatzmaterialien. So ist der<br />
Bedarf an Knochen und Knochenersatzmaterialien ganz erheblich, da jährlich ca.<br />
250.000 Knochentransplantationen allein in den USA durchgeführt werden [25] .<br />
Die Knochenersatzmaterialien werden terminologisch nach ihrer Herkunft unter-<br />
schieden. Ferner lassen sie sich in biologische und synthetische Knochenersatz-<br />
materialien einteilen [3] . Tabelle 1 gibt einen kurzen Überblick über die Einteilung.<br />
Autologer Knochen entstammt dem eigenen Körper. Er hat die größte Potenz zur<br />
knöchernen Regeneration eines Defektes und gilt deshalb als Goldstandard. Doch<br />
leider ist die Verfügbarkeit von autologem Material sehr begrenzt; es kann aus dem<br />
Kieferwinkel, der Kinnregion oder aus dem Beckenkamm, einer Rippe oder dem<br />
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