Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
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2. Kenntnisstand<br />
Der deutsche Gynäkologe Carl Sigmund Franz Credé (1819-1892) empfahl 1881,<br />
durch das Einträufeln von 1%iger Silbernitrat-Lösung in das Auge von<br />
Neugeborenen, einer möglichen eitrigen Bindehautentzündung durch die<br />
Übertragung von Gonokokken der Mutter vorzubeugen [99] .<br />
2.3.4 Eigenschaften von Silber<br />
Silber ist ein chemisches Element aus der elften Gruppe (Kupfergruppe) des<br />
Periodensystems und gehört zu den Edelmetallen. Seine natürlichen Isotope sind 107<br />
(51,839 %) und 109 (48,161 %); außerdem sind zahlreiche künstliche Silber-Isotope<br />
mit Halbwertszeiten zwischen 0,22 s ( 124 Ag) und 418 a ( 108m Ag) bekannt. In der Natur<br />
wird Silber auch in gediegener Form (Reinform) gefunden und tritt meist in Form von<br />
Körnern oder als drahtig verästeltes Geflecht in Hydrothermaladern auf. Das meiste<br />
Silber wird allerdings aus Silbererzen wie z.B. Argentit, Stromeyerit oder Miargyrit<br />
gewonnen. Als seltenes Element kommt es nur zu ca. 0,079 ppm in der Erdkruste vor.<br />
Silber ist ein weiß glänzendes, polierfähiges, weiches und nach Gold das dehnbarste<br />
Edelmetall. Es kann aufgrund dieser Eigenschaften zu feinsten blaugrün<br />
durchschimmernden Folien mit einer Stärke von nur ca. 2,5 µm ausgehämmert und zu<br />
bis zu 2 Kilometer langen Drähten (Filigrandrähte) ausgezogen werden.<br />
Unter Normaldruck liegt die Schmelztemperatur bei 961,93 °C, die Siedetemperatur bei<br />
2212 °C, die Mohshärte beträgt 2,5 und die Dichte 10,49 g/cm³ (bei 20 °C). Außerdem<br />
besitzt es die beste elektrische und thermische Leitfähigkeit aller Metalle und hat das<br />
höchste Reflexions- und Absorptionsvermögen für Licht.<br />
Das Metall kristallisiert im kubischen-flächenzentrierten Kristallsystem. Die kubische<br />
Form des Silbers ist 3C; daneben sind noch die polymorphen Formen 2H und 4H<br />
bekannt. Abbildung 2.1 zeigt eine Auswahl bekannter Kristallstrukturen und<br />
-kombinationen, die von Victor Mordechai Goldschmidt im „Atlas der Krystallformen“<br />
(1923) veröffentlicht wurden:<br />
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