Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
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2. Kenntnisstand<br />
eignet sich vorzüglich für Schmuck, wurde aber auch in Form von Silbermünzen<br />
schon als Zahlungsmittel benutzt. Silber besitzt eine hohe elektrische und thermische<br />
Leitfähigkeit sowie eine ausgeprägte optische Reflexion. Dadurch ist es für<br />
Anwendungen in Elektrik, Elektronik und Optik bestens geeignet. Die Schwärzung<br />
der Silbersalze durch Licht wird beim Fotopapier genutzt und bildet seit etwa 1850<br />
die Grundlage der Photographie. Silberlegierungen (mit Kupfer, Nickel, Zink, Zinn,<br />
Indium, etc.) werden in der Technik als Lötlegierungen (Hartlöten), als Leitmaterial<br />
und als Kontaktmaterialien verwendet. Zahnärzte verwenden eine Legierung aus<br />
Quecksilber und Silber (Amalgam) für Zahnfüllungen. Außerdem wird Silber in der<br />
Kosmetik und für Batterien sowie als Lebensmittelfarbstoff E 174 im Speisenbereich<br />
verwendet. Aufgrund seiner antiseptischen, fungiziden und bakteriziden Wirkung<br />
findet Silber auch in der Medizin Anwendung [94,95,96] .<br />
Die medizinische Verwendung von Silber ist bereits uralt. So wurde Silber schon in<br />
der Antike zur beschleunigten Wundheilung, Infektionsbekämpfung und vor allem zur<br />
Haltbarmachung von Trinkwasser eingesetzt. Als sehr frühes Beispiel lässt sich die<br />
in China entwickelte Akupunktur erwähnen, bei der schon sehr bald und bis heute<br />
vornehmlich Silbernadeln eingesetzt werden. Auch andere Völker wussten bereits<br />
1000 v. Chr. die schützenden Eigenschaften von Silber zu schätzen. So ist eine<br />
empirische Anwendung schon von den Griechen in der Antike, Alexander dem<br />
Großen, Cyrus und im Sanskrit überliefert [97] .<br />
Auch hierzulande nutzten bereits unsere Vorfahren die Wirkung des Silbers: Neben<br />
der medizinischen Verwendung gelangte Silber insbesondere zur Haltbarmachung<br />
von Lebensmitteln zum Einsatz. Anschauliches Beispiel hierfür ist die Silbermünze in<br />
der Milch, die zur Verlangsamung des Gärungsprozesses durch Reduktion der<br />
Milchsäurebakterien führt.<br />
Die moderne Geschichte des Silbers in der medizinischen Anwendung beginnt Ende<br />
des 19. Jahrhunderts; 1869 berichtete der Wissenschaftler Ravelin über die<br />
antibakterielle Wirksamkeit von Silber schon in sehr niedriger Konzentration.<br />
Grundlegende Forschungsarbeiten wurden jedoch vor allem von dem Schweizer<br />
Botaniker C. von Nägeli (1817-1891) durchgeführt; Nägeli setzte sich als Erster<br />
ausführlich und wissenschaftlich mit dem antimikrobiellen Effekt des Silbers<br />
auseinander. Er belegte anhand von Versuchen, dass bereits geringe Spuren von<br />
Silber ausreichen, um Mikroorganismen abzutöten [98] .<br />
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