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Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

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1. Einleitung und Problemstellung<br />

1. EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG<br />

1.1 Knochenersatzmaterialien<br />

1.1.1 Geschichte<br />

Das Interesse an Frakturbehandlung und Knochenersatz reicht weit in die<br />

Menschheitsgeschichte zurück. So wurde in den peruanischen Anden ein 4000 Jahre<br />

alter Schädel gefunden, dessen frontaler Defekt mit einer 1mm dicken Goldplatte<br />

abgedeckt war [1] . Aus solchen und ähnlichen Funden lässt sich ableiten, dass in Mittel-<br />

und Südamerika die Allgemeinheit Implantate aus Flaschenkürbissen oder<br />

Nussschalen erhielten, während die gehobene Gesellschaft Gold- oder Silberimplantate<br />

eingesetzt bekam [2] .<br />

Die erste schriftliche Dokumentation einer Rekonstruktion stammt von Fallopius (1523 -<br />

1562), der ebenfalls Gold als Knochenersatz verwendete [3] . Die erste dokumentierte<br />

xenogene Knochentransplantation wurde 1668 in Moskau durch Job Janszoon van<br />

Meekeren beschrieben [4] . Er führte eine erfolgreiche Rekonstruktion des Schädeldachs<br />

mit Hilfe eines Hundeknochens an einem russischen Soldaten durch. Bei der späteren<br />

Entfernung des Implantats zeigte sich bereits eine gute Einheilung des<br />

Knochentransplantates [5,6] .<br />

Experimentelle Untersuchungen mit der Frage nach geeigneten Knochen-<br />

ersatzmaterialien fanden ab Mitte des 19. Jahrhunderts statt. In zahlreichen<br />

Tierversuchen [7,8,9] wurde immer wieder versucht, den begrenzt zur Verfügung<br />

stehenden autologen Knochen durch Ersatzwerkstoffe zu ersetzen. So nahm z.B.<br />

Hamilton [10] desinfizierte Schwämme zur Defektdeckung, Gluck [11] Elfenbein,<br />

Dreesman<br />

[12] Gips und Tarsoly u. Tomory<br />

(Calciumcarbonate) zu verwenden.<br />

Seite 1<br />

[13] versuchten, Eierschalen<br />

Oiller war einer der Ersten, der 1867 in seinem Werk über Knochenregeneration die<br />

experimentell-wissenschaftlichen Grundlagen der Knochentransplantation formulierte<br />

und die Begriffe autogene, allogene und xenogene Transplantate (siehe Tabelle 1)<br />

einführte [14] .<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde von Barth das Verhalten von<br />

Knochenimplantaten histologisch untersucht [15,16] . Er war der Meinung, dass nach

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