Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
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2. Kenntnisstand<br />
Pyrophosphaten oder Sulfaten ist dabei eine klinisch akzeptable Abbindezeit von 3-8<br />
min zu erzielen<br />
[80] . Bruschit-bildende Zemente sind unter physiologischen<br />
Bedingungen löslich und damit rein chemisch resorbierbar. Sie werden daher schneller<br />
degradiert als Hydroxylapatit-bildender Zement, dessen Abbau nur über die<br />
Osteoklasten erfolgt [81] . Ein Nachteil des Bruschit ist dessen, vergleichend zu HA,<br />
geringe mechanische Belastbarkeit (Druckfestigkeit von Bruschit ca. 15-25 MPa, von<br />
HA ca. 20-180 MPa) [82] sowie limitierte Injizierbarkeit, was eine breite Anwendung im<br />
klinischen Bereich verhindert.<br />
2.2.3 Calciumphosphatzemente als Depotsysteme<br />
Calciumphosphatzemente werden seit ihrer Entdeckung 1983 verwendet und haben<br />
sich aufgrund ihrer Biokompatibilität, Ostokonduktivität und Resorptionseigenschaften<br />
als hervorragendes Knochenersatzmaterial herausgestellt [83] . Durch zahlreiche<br />
Studien wurde gezeigt, dass CPC auch als sogenanntes drug delivery system zur<br />
kontrollierten Wirkstoff-Freisetzung eingesetzt werden kann. So wurden bereits<br />
therapeutische Peptide [84] , Antibiotika [85,86] , Antiinflammativa [87] , Zytostatika [88] sowie<br />
Knochenwachstumsfaktoren<br />
[89] erfolgreich mit den Zementen kombiniert. Die<br />
Möglichkeit, CPC als Depotsystem zu nutzen, ist für den klinischen Bereich von großem<br />
Interesse; nicht zuletzt dadurch, dass injizierbare Calciumphosphatzemente durch<br />
minimal invasive Eingriffe appliziert werden können. So können sie z.B. sehr sinnvoll in<br />
der Behandlung von verschiedenen Krankheiten wie Knochentumoren, Osteoporose<br />
oder Osteomyelitis eingesetzt werden, die normalerweise einer langen und<br />
schmerzhaften Therapie bedürfen. Desweiteren können sie die Heilung von<br />
Knochenbrüchen beschleunigen und spielen außerdem eine große Rolle bei der<br />
Infektionsbekämpfung und –prophylaxe.<br />
Anders als bei Calciumphosphat-Keramiken, bei denen lediglich die Oberfläche mit den<br />
verschiedenen Wirkstoffen beschichtet werden, können diese bei den Zementen in das<br />
ganze Materialvolumen eingefügt werden, indem sie einer der zwei Zementphasen<br />
beigemengt werden. Dies ermöglicht die Abgabe des Wirkstoffes über einen länger<br />
andauernden Zeitraum.<br />
Allerdings beeinflusst der Zusatz von Wirkstoffen in den CPC die physikalisch-<br />
chemischen und mechanischen Eigenschaften [86,90,91,92,93] . So neigen generell mit<br />
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