Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
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5. Diskussion<br />
erschwerte Applikation der Knochenersatzmaterialien, ändern die Porosität des<br />
Werkstoffes und damit auch die theoretisch erzielbaren Festigkeiten in vivo. Der<br />
Gefahr einer Einblutung kann jedoch durch schnell abbindende Zemente entgegen-<br />
gesteuert werden.<br />
Bei der Analyse der Druckfestigkeiten in der vorliegenden Arbeit konnte nun beim<br />
Ag-Bruschit-Zement gegenüber dem Bruschit-Zement sogar eine minimale Erhöhung<br />
durch den Silberzusatz festgestellt werden, während der Ag-HA-Zement im Vergleich<br />
zum HA-Zement knapp die Hälfte seiner Druckfestigkeit eingebüßt hatte (vgl. Tabelle<br />
4.4).<br />
Weitaus geringere Unterschiede gab es bei der Ermittlung der Abbinde- bzw.<br />
Verarbeitungszeit. Die Abbindezeit eines Zements spielt für den Operationsablauf<br />
sowie das Handling eine wichtige Rolle. Eine lange Abbindephase verzögert den<br />
zügigen Operationsablauf durch eine Wartephase, und führt daher zu einer<br />
verlängerten Narkosezeit mit erhöhtem Risiko für den Patienten. Eine zu kurze<br />
Abbindezeit kann dazu führen, dass die Zementpaste nicht rechtzeitig in die Kavität<br />
appliziert werden kann und somit strukturelle Schwachstellen resultieren oder sogar<br />
eine Applikation unmöglich wird.<br />
Die Modifikation mit Silber ergab in dieser Arbeit keine (Ag-Bruschit) bzw. nur<br />
geringe Änderungen der Abbindezeit um +1 min (Ag-HA), was aufgrund des<br />
Messverfahrens vernachlässigbar ist und für den klinischen Gebrauch keine Rolle<br />
spielt (vgl. Tabelle 4.3).<br />
Bei der Untersuchung mittels der Röntgendiffraktometrie konnten die für die<br />
jeweiligen Zemente charakteristischen Peaks detektiert werden (vgl. Abb. 4.1, 4.2,<br />
4.4 und 4.5). Silber konnte, wahrscheinlich aufgrund der geringen Konzentration, in<br />
keinem der Pulver nachgewiesen werden.<br />
Bei der massenspektrometrischen Analyse der Ausgangspulver α- bzw. β-TCP mit<br />
AgNO3 konnte man ein molares Verhältnis von Ag + /Ca 2+ von je 0,78 % feststellen (vgl.<br />
Tabelle 4.1). Da jedoch dem Tricalciumphosphat bei der Herstellung 1 % Silber<br />
beigemischt wurde, müsste sich somit auch rein theoretisch ein molares Verhältnis von<br />
1 % ergeben. Zu erklären ist dieser Silberverlust evtl. durch den Sintervorgang im Ofen<br />
während der Pulverherstellung; es ist zu vermuten, dass sich ein Teil des<br />
beigemischten Silbers durch die Hitzeentwicklung verflüchtigt haben könnte. Ebenso<br />
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