Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
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5. Diskussion<br />
beschreiben. So wurde zum Beispiel über eine toxische Schädigung von Leber,<br />
Niere und dem Herzen berichtet [166] . Des Weiteren schilderten andere Autoren eine<br />
Proliferationshemmung von Keratinozyten und Fibroblasten nach einer Behandlung<br />
mit Silbersulfadiazin [167,168] . Sudmann et al. berichteten über eine 76-jährige Frau,<br />
welcher bei einem Hüftgelenksersatz ein silberimprägnierter Knochenzement<br />
implantiert wurde. 5 Jahre nach Einbringen der Prothese entwickelte sie<br />
neurologische Defizite mit sensomotorischen Ausfallserscheinungen auf der<br />
ipsilateralen Extremitätenseite. Die gemessene Silberkonzentration betrug 103 ppb in<br />
der Gelenkhöhle und 6,3 ppb im Blutserum [169] ; diese lagen jedoch weit unter der in<br />
der Literatur angegebenen Silberkonzentration von 300 ppb im Blut, ab der toxische<br />
Nebeneffekte beschrieben wurden [164,170] .<br />
Die Ergebnisse all dieser Untersuchungen können jedoch nicht direkt miteinander<br />
verglichen werden, da jede einzelne Studie mit unterschiedlichen Silber-<br />
konzentrationen, mit verschiedenen Zelllinien und mannigfaltigen<br />
Untersuchungsparametern unter uneinheitlichen Versuchsbedingungen durchgeführt<br />
wurden.<br />
Es war deshalb ein weiteres Anliegen dieser Studie, die Biokompatibilität der hier<br />
verwendeten Zemente in einer Osteoblasten-Zellkultur zu testen. Es erfolgte eine<br />
Zellkultivierung der humanen Osteoblasten MG-63 auf den zu analysierenden<br />
Zementen. Die in vitro-Kultivierung wurde über einen Zeitraum von 10 Tagen<br />
durchgeführt, wobei an den Tagen 3, 5, 7 und 10 die Messungen vorgenommen<br />
wurden. Zum einen wurde die mitochondriale Aktivität der Zellen mittels WST-Test<br />
eruiert, zum anderen das Zellproliferationsverhalten mittels einer Zellzählung.<br />
Außerdem wurde über den Quotienten WST-Wert/Zellzahl die mitochondriale<br />
Aktivität der einzelnen Zelle errechnet.<br />
Vergleicht man die Zellproliferation der vier verschiedenen Zementarten<br />
untereinander, so konnte das stärkste Wachstum auf der Oberfläche des Bruschit-<br />
Zements beobachtet werden (vgl. Abb. 4.15). Die Vermehrung der Osteoblasten war<br />
auf dieser Oberfläche signifikant größer als auf den anderen Zementen. Betrachet<br />
man nur die Bruschit- und Ag-Bruschit-Prüfkörper miteinander, zeigte sich bei dem<br />
silberdotierten Zement eine deutliche Toxizität gegenüber den Osteoblasten (vgl.<br />
Abb. 4.16a). Stellt man hingegen nur die HA- und Ag-HA-Oberflächen gegenüber,<br />
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