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Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

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5. DISKUSSION<br />

5. Diskussion<br />

In den letzten Jahrzehnten wurden in vielen Bereichen der modernen Medizin<br />

zunehmend Biomaterialien zur Verbesserung der chirurgischen Eingriffe oder zum<br />

Ersatz von geschädigten Körperorganen eingesetzt. Defekte Gelenke wie Hüfte oder<br />

Knie werden durch künstliche Endoprothesen ersetzt, Knochenbrüche durch<br />

metallische Nägel, Schrauben und Platten repariert, defekte Herzklappen durch<br />

prothetische ersetzt oder z.B. verlorengegangene Zähne durch Implantate<br />

wiederhergestellt. Dies wirft allerdings die Frage der Biokompatibilität der<br />

verschiedenen Materialien auf, um unerwünschte Nebenwirkungen wie z.B. Toxizität,<br />

Entzündungen oder Allergien, möglichst zu vermeiden [57,115] .<br />

Calciumphosphate verfügen über eine ausgezeichnete Biokompatibilität, d. h. sie<br />

werden vom Körper gut angenommen und integriert; diese gute Verträglichkeit<br />

beruht auf dem Vorhandensein solcher CaP im Körper als Bestandteil von Knochen,<br />

aber auch in gelöster Form. Sie sind daher heute als Biomaterialien weit verbreitet,<br />

vor allem zur Hartgeweberegeneration im Bereich von Knochen oder Zahnersatz<br />

[116,117,118,119] .<br />

In Form von größeren Werkstoffen werden Calciumphosphate als künstliche<br />

Knochenersatzmaterialien zur chirurgischen Behandlung von Knochendefekten<br />

eingesetzt. Ein durch eine Tumorextraktion, einen komplizierten Knochenbruch oder<br />

eine Entzündung hervorgerufener Knochendefekt muss mit geeignetem Material<br />

aufgefüllt werden, um das Einwachsen von neuem Knochengewebe zu ermöglichen.<br />

Wenn dies nicht geschieht, kann Bindegewebe in den Defekt einwachsen, sodass<br />

die Knochenbildung unterbleibt. Das als "goldener Standard" bezeichnete Verfahren<br />

der Entnahme autologen Knochens, zumeist aus dem Hüftkamm, zieht zusätzliche<br />

Kosten, Risiken und Belastungen des Patienten nach sich und es bestehen Grenzen<br />

hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Knochenmenge. Die teilweise<br />

ausgedehnten Entnahmedefekte schmerzen oft noch sehr lange und es besteht ein<br />

erhöhtes Infektionsrisiko. Fremdmaterialien biologischer Herkunft (von humanen oder<br />

tierischen Spendern) werden wegen möglicher Infektionsgefahren kritisch diskutiert,<br />

und die Notwendigkeit für ein vollsynthetisches Material ist offenkundig [26] .<br />

Heute ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Calciumphosphaten zur Behandlung<br />

von Knochendefekten auf dem Markt [57,58,120] . Sie werden als formbare Zemente<br />

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