Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
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1. Einleitung und Problemstellung<br />
werden kann. Zur Anwendung kommen demineralisierter gefriergetrockneter Knochen<br />
(DFDBA, Demineralized Freeze-Dried Bone Allograft) oder auch die nicht<br />
demineralisierte Form (FDBA, Freeze-Dried Bone Allograft), die aus<br />
Leichenspenderknochen gewonnen werden. Jedoch ist der Einsatz nicht routinemäßig,<br />
da gewisse Nachteile vorhanden sind. So besteht die Gefahr unter anderem im<br />
potentiellen Infektionsrisiko, insbesondere HCV und HIV. Die Vorteile bestehen in der<br />
idealen Leitstruktur des Materials für das Einwachsen des eigenen Knochens, auch<br />
Osteokonduktion genannt. Außerdem ist es osteoinduktiv, d.h. es regt die<br />
Knochenneubildung an. Desweiteren kann es auch bei größeren Defekten in Form von<br />
Knochenblöcken eingesetzt werden.<br />
Xenogene Materialien sind pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Zu den<br />
bekanntesten Vertretern zählen das aus bovinem Knochen gewonnene Bio-Oss®, das<br />
equine Bio-Gen® sowie das aus Algen hergestellte Algipore®. Sie alle haben<br />
Hydroxylapatit (HA) als Basis. Durch bekannt werden der bovinen spongiformen<br />
Enzephalopathie (BSE) wurde die Sicherheit von Bio-Oss® diskutiert. Wissenschaftlich<br />
wird es aber als absolut sicher eingestuft. Xenogene Materialien zeichnen sich durch<br />
ihre hohe Osteokonduktivität aus.<br />
Aufgrund der oben erwähnten Risiken haben bei der Behandlung entzündlicher,<br />
tumorbedingter, posttraumatischer oder angeborener Knochendefekte besonders in<br />
den letzten zwei Jahrzehnten neben der Nutzung der genannten Materialien auch<br />
synthetische (alloplastische) Knochenersatzmaterialien an Bedeutung gewonnen [27] .<br />
Sie sollen die Gefahr der Infektionen reduzieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit,<br />
ihre Eigenschaften den Erfordernissen der unterschiedlichen Einsatzgebiete<br />
anzupassen.<br />
Die derzeit am häufigst verwendeten Materialien sind β-Tricalciumphosphat (β-TCP)<br />
und Hydroxylapatit [28,29,30] . Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie synthetisch mit<br />
genau definierbaren physio- und kristallchemischen Eigenschaften herstellbar sind,<br />
eine gleichbleibende Chargenqualität (chemische Zusammensetzung und Reinheit)<br />
besitzen und so eine besser abschätzbare biologische Reaktion hervorrufen.<br />
Desweiteren sind sie immunologisch inert, atoxisch, nicht teratogen und nicht<br />
kanzerogen[ 31 ]. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch hohe Druck- und geringe<br />
Zugfestigkeit, ähnlich dem natürlichen Knochen aus [28] . Weitere Materialien sind<br />
Tricalciumphosphat (TCP) in Verbindung mit HA, Glaskeramik, Kalziumsulfat und<br />
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