Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3. Material und Methode<br />
Eitererregern beschrieben [102] . Ihr Name leitet sich von der Erscheinungsform<br />
(Staphyle [Traube] und Kokkos [Kern]) ab. In der ursprünglich von S. aureus, S.<br />
epidermidis und S. saprophyticus vertretenen Gattung sind heute 36 verschiedene<br />
Arten bekannt [103] . Sie lassen sich nach ihrer Fähigkeit, Blutplasma zur Gerinnung zu<br />
bringen, in zwei Klassen unterteilen: Koagulase-positive und Koagulase-negative<br />
(KNS) Staphylokokken. Hauptvertreter der KNS sind S. aureus und S. epidermidis.<br />
3.1.5.1 Staphylococcus aureus (RN 4220, gram + )<br />
Bei bis zu zwei Drittel der gesunden Bevölkerung zählt Staphylococcus aureus zur<br />
normalen gesunden Haut- und Schleimhautflora. S. aureus unterscheidet sich von<br />
den anderen Staphylokokkenarten durch eine gelbfarbene Pigmentierung der<br />
Kolonien [104] .<br />
S. aureus ist die Ursache für ein breites Spektrum an Krankheiten, von harmlosen<br />
Wundinfektionen, lokalen Furunkeln und Abszessen bis hin zu lebensbedrohlichen<br />
Infektionen wie Endokarditis, Osteomyelitis, Sepsis oder dem ”toxic shock syndrome“<br />
[105] . S. aureus bleibt trotz einer ganzen Reihe sehr wirksamer Medikamente einer der<br />
wichtigsten und vielseitigsten Erreger in der klinischen Medizin [105] . Dies resultiert<br />
einerseits aus seiner extremen Anpassungsfähigkeit an veränderte<br />
Umweltbedingungen (z.B. Bildung von small-colony-variants (SCV) [106,107] und seiner<br />
großen pathogenen Vielseitigkeit, andererseits aus dem momentan immer größer<br />
werdenden Problem der Entwicklung von Resistenzmechanismen gegen bisher<br />
wirksame Antibiotika. Das Problem der Bildung von Multiresistenzen gegen<br />
Antibiotika stellt insbesondere im Krankenhaus für immunsupprimierte Patienten eine<br />
große Gefahr dar.<br />
3.1.5.2 Staphylococcus epidermidis (Stamm RP62A, gram + )<br />
Koagulase-negative Staphylokokken waren bisher als relativ harmlose Kommensale<br />
auf der Haut bekannt. Insbesondere S. epidermidis hat sich in den vergangenen zwei<br />
Jahrzehnten zunehmend neben S. aureus als humanpathogene Erreger etabliert. S.<br />
epidermidis stellt neben S. aureus einen Großteil der menschlichen Hautflora dar<br />
[108] . Man bezeichnet S. epidermidis als einen opportunistischen Keim, da er nur bei<br />
Seite 26