Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.2 Calciumphosphatzemente<br />
2. Kenntnisstand<br />
In den 1980ern wurde CPC erstmals von Brown und Chow [69] als neuartiges<br />
Biomaterial vorgestellt. Das erste kommerzielle CPC-Produkt wurde dann ca. 10<br />
Jahre später für die Behandlung von maxillofacialen Defekten und Missbildungen [70] ,<br />
ebenso wie für die Behandlung von Knochendefekten [42] eingeführt. Heutzutage ist<br />
das Interesse an diesem Material immer noch ungebrochen, da es eine große<br />
Bandbreite an Möglichkeiten, vor allem als Knochenersatzmaterial bietet.<br />
CPC entstehen durch das Anmischen einer wässrigen Lösung (z.B. dest. H2O,<br />
Citratlösung u.a.) und einer oder mehrerer Calciumphosphatpulver. Man erhält eine<br />
frei formbare Paste, die innerhalb von wenigen Minuten abbindet. Dies ermöglicht es<br />
dem Behandler, nach dem Anmischen den CPC in einer angemessenen Zeit direkt<br />
an seinem Bestimmungsort, wo er in situ aushärtet, zu applizieren. Ein großer Vorteil<br />
besteht darin, dass man durch die freie Modellierbarkeit und hohe<br />
Anpassungsfähigkeit nicht auf die Defektform angewiesen ist. Allerdings ist die<br />
Defektgröße auf einen Bereich von weniger als 25 cm² limitiert [71] .<br />
Eine ausreichende Druckfestigkeit, osteokonduktive Wirkung, Ausbildung chemischer<br />
Verbindungen mit dem Knochen und die Ähnlichkeit zur mineralischen Komponente<br />
des Knochens zeichnen CPC hervorragend als Knochenersatzmaterial aus [72] .<br />
Abhängig von der Art des eingesetzten Ausgangswerkstoffes und dem pH-Wert der<br />
Zementpaste während des Abbindevorgangs, werden zwei Hauptgruppen von CPC<br />
differenziert. Zum einen entstehen im basischen oder neutralen Bereich (pH > 4,2)<br />
die Hydroxylapatit-Zemente, unterhalb dieses Wertes kommt es zur Ausbildung von<br />
Bruschit-Zementen [73] . Aufgrund einer höheren Löslichkeitsrate als HA ist Bruschit<br />
bereits unter physiologischen Bedingungen resorbierbar [74] . Grundsätzlich können<br />
alle Formulierungen, die zur Bildung von CPC führen, in Hydroxylapatit-bildende und<br />
Bruschit-bildende Zemente eingeteilt werden.<br />
2.2.1 Hydroxylapatit-bildende Zemente<br />
Die Hydroxylapatit-bildenden Zemente können in zwei- und einkomponentige<br />
Zemente eingeteilt werden. Wie in Gleichung (5) und (6) dargestellt, benötigen<br />
erstere als Ausgangswerkstoffe für HA-Zemente fein gemahlenes, basisches<br />
Seite 13