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Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

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5. Diskussion<br />

hinterfragen, da der Einfluss des umgebenden Milieus nicht vernachlässigt werden<br />

darf. Die meisten Daten wurden unter wenig standardisierten Verhältnissen ermittelt<br />

und sind daher nicht direkt vergleichbar.<br />

Wie schon erwähnt, wurde bereits in zahlreichen Studien die antimikrobielle Wirkung<br />

von Silber mehrfach untersucht; so zum Beispiel bei chronischer Osteomyelitis, bei<br />

Infektionen im Harntrakt, Infektionen bei zentralen Venenkathetern, bei<br />

Verbrennungen oder bei der Entwicklung von Dentalkeramiken oder Augenlinsen<br />

[140,145,146,147,148,149,150,151] . Auch in der Orthopädie kommen silberhaltige Materialien<br />

zum Einsatz; Collinge et al. beschrieben eine verminderte Infektionsrate bei silber-<br />

beschichteten externen Fixationsstiften. 36 Ag-beschichtete und 12 konventionelle<br />

Edelstahlstifte wurden dabei in den Beckenkamm von Schafen eingebracht und mit<br />

Staphylococcus aureus angeimpft. Nach 2,5 Wochen wurden die Pins entnommen,<br />

unter dem Rasterelektronenmikroskop begutachtet sowie die Insertionsstelle auf<br />

Entzündungen untersucht. Das Resultat war eine signifikante Reduktion der<br />

Bakterienzahl auf silberbeschichteten Pins [152] . Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen<br />

auch Gosheger et al.; sie verglichen Titan-Megaprothesen mit Silberbeschichteten,<br />

indem sie Kaninchen ebenfalls mit Staphylococcus aureus infizierten. Die Silber-<br />

Gruppe zeigte auch hier eine signifikant geringere Infektionsrate (7% gegenüber<br />

47%) im Vergleich zur Titan-Gruppe [153] . Eine zunehmende Rolle spielt Silber in der<br />

Notfall- und Intensivmedizin. So wurde von Guggenbichler et al. ein<br />

silberimprägnierter zentraler Venenkatheter (sog. „Erlanger Silberkatheter“)<br />

entwickelt, der eine katheterassoziierte Infektion oder Sepsis verhindern bzw. die<br />

Anzahl reduzieren soll. Dazu wurde eine randomisierte, vergleichende Untersuchung<br />

über einen Zeitraum von 2 Jahren durchgeführt. Die Bewertung der Zielvariable<br />

"katheterassoziierte Infektion" erfolgte anhand des mikrobiologischen Befundes<br />

(Blutkultur, Abstrich von der Kathetereintrittsstelle, Katheterspitze) und eines speziell<br />

entwickelten klinischen Scores. Aus diesen Daten konnte mit dem "Erlanger<br />

Silberkatheter" eine Reduktion der Katheterbesiedlung um 37,7% nachgewiesen<br />

werden. Das Auftreten einer schweren katheterassoziierten Infektion d. h. einer<br />

septischen Komplikation, konnte bei den Silberkathetern gegenüber der<br />

Kontrollgruppe um 71,3% reduziert werden [150] . Eine weitere Anwendung findet<br />

Silber im Bereich der Augenheilkunde; Nissen und Furkert untersuchten die<br />

antimikrobielle Wirksamkeit von silberbeschichteten Kontaktlinsen gegenüber<br />

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