Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg
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5. Diskussion<br />
wurde hauptsächlich im 19. Jahrhundert beobachtet, vor allem bedingt durch die<br />
berufliche Exposition in Silberschmieden, im Bergbau oder bei Photographen. Sie<br />
kann aber auch durch silberhaltige Medikamente hervorgerufen werden. Laut<br />
Literaturangaben ist für das Auftreten einer systemischen Argyrie ein<br />
Gesamtsilbergehalt von ca. 4-6 g Silber im Körper erforderlich [153] .<br />
Es wurden daher zahlreiche Studien durchgeführt, die sich mit der Biokompatibilität<br />
und einer möglichen Zytotoxizität von silberhaltigen Biomaterialien befassten<br />
[134,153,154,155,156,163,164,165] . So berichteten zum Beispiel Tweden et al. von einem<br />
Biokompatibilitätsversuch, in dem Fibroblasten einem silberbeschichteten textilen<br />
Gewebe in einem Serumextrakt für 48 h ausgesetzt waren. Es zeigten sich dabei<br />
keinerlei Anzeichen einer Toxizität, solange die Silberkonzentration im Serumextrakt<br />
unter 1200 ppm blieb [164] . Chen et al. zogen ebenfalls Fibroblasten für die<br />
Zytotoxizitätsprüfung von silberbeladenen Hydroxylapatitbeschichtungen heran. Auch<br />
hier hatten die Beschichtungen bis zu einem Silbergehalt von 5 Gew.-% keine<br />
toxischen Auswirkungen auf die Zellen [154] . In weiteren Studien von Chen et al.<br />
wurde festgestellt, dass AgHA-Beschichtungen mit 1 Gew.-% Silber keinen toxischen<br />
Effekt auf die Proliferation und Differenzierung von menschlichen embryonalen<br />
Gaumenmesenchymzellen (HEPM), einer osteoblastären Vorläuferzelllinie, ausüben<br />
[155,165] . Bosetti et al. führten in vitro-Untersuchungen durch, um die<br />
Zytokompatibilität, Zytotoxizität und Genotoxizität von silberbeschichteten externen<br />
Fixateuren zu erforschen. Sie verwendeten dabei humane periphere<br />
Blutlymphozyten sowie Fibroblasten und Osteoblasten. Die Analyse zeigte, dass<br />
Silber im Vergleich mit Edelstahl weder geno- noch zytotoxisch war. Bei der<br />
Zellkultivierung über 4 Tage wurde auf dem silberbeschichteten Material eine<br />
bessere Zellausbreitung sowie eine höhere Zellzahl im Vergleich zu dem<br />
unbeschichteten Material nachgewiesen [134] . Um die Biokompatibilität von AgHA-<br />
Probenkörpern zu erforschen, führten Rameshbabu et al. einen in vitro-<br />
Zelladhäsiontest mit Osteoblasten an den silberhaltigen Prüfkörpern durch. Je nach<br />
Silbergehalt (0,5, 1 und 1,5 Gew.-%) variierte die Dichte der<br />
Osteoblastenanlagerung an den Oberflächen, wobei die Osteoblastenausbreitung<br />
auf den 0,5% AgHA-Proben im Vergleich zu den anderen Konzentrationen signifikant<br />
größer war [163] .<br />
Demgegenüber gibt es allerdings auch Berichte, die eine Zytotoxizität von Silber<br />
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