09.06.2021 Aufrufe

ELMA_Magazin_JuniJuli_2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

46<br />

TITELTHEMA<br />

© pexels / Rodrigo Souza<br />

MAHLZEIT!<br />

Man kann sich nicht nur beim Sieben-Gänge-Menü<br />

im Drei-Sterne-Restaurant blamieren.<br />

Es reicht schon, wenn man in Italien<br />

zum Spaghetti-Essen einen Löffel benötigt<br />

oder man sich in Thailand das Essen statt<br />

mit Löffel mit der Gabel in den Mund<br />

schaufelt. Was in etwa so stilvoll ist, wie<br />

hierzulande das Messer abzulecken, oder in<br />

Mexiko versucht, Tacos mit Besteck Herr zu<br />

werden. Dazu nimmt man traditionell die<br />

Finger. Mit den Händen zu essen ist auch die<br />

erste Wahl in Indien, der arabischen Welt<br />

und Teilen Afrikas. Aber nur mit der rechten<br />

Hand, die linke gilt als unrein. Schmatzen<br />

und Rülpsen empfindet man vielerorts als<br />

unfein, nicht aber in China. Ein herzhaftes<br />

„Örps“ heißt hier übersetzt so viel wie<br />

„schmeckt super!“ Und wer ein Restchen auf<br />

seinem Teller liegen lässt, signalisiert dem<br />

Koch: es war genug da. Was man im Reich<br />

der Mitte bei Tisch aber keinesfalls schätzt,<br />

ist Naseputzen. Dafür sollte man sich diskret<br />

zurückziehen.<br />

© istockphoto / kuricheva<br />

HOW TO BE POLITE IN GERMANY?<br />

Und was raten ausländische Benimmprofis für<br />

einen Deutschlandtrip? An erster Stelle Pünktlichkeit.<br />

Fünf Uhr meint fünf Uhr, fertig! Häufig zur<br />

Sprache kommt die offenbar typisch deutsche Angewohnheit,<br />

Türen geschlossen zu halten, vor allem<br />

in Büros. Das bedeute aber keineswegs Unaufgeschlossenheit,<br />

nur dass die Deutschen eben gerne<br />

konzentriert arbeiten würden. Besucher dürften<br />

trotzdem gerne anklopfen und eintreten. Im „German<br />

Language and Culture Blog“ auf fluentu.com<br />

haben wir noch ein paar amüsante Knigge-Tipps<br />

gefunden: „Don’t stare at the naked people.“ Man<br />

soll keine Nackten anstarren? Wie kommt das in<br />

ein Kulturblog? Hat mit der Sauna- und Freikörperkultur<br />

zu tun, die man uns im Ausland nachsagt.<br />

„Eat with good wishes“ – also immer schön „Guten<br />

Appetit“ wünschen. Noch was: Man solle sich nicht<br />

über Hausschuhe wundern. Stimmt: Wir Deutschen<br />

lieben Puschen und halten auch gerne welche für<br />

unsere Gäste bereit. Die Japaner aber setzen noch<br />

eins drauf. Sie haben sogar extra Schuhwerk speziell<br />

für den Toilettenbesuch daheim. Und es wäre äußerst<br />

unhöflich, ohne dieses ein stilles Örtchen zu betreten.<br />

Googelt mal „toilet shoes japan“ – ergibt einige<br />

Millionen Treffer, mehr als der Begriff „Hausschuhe“.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!