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TITELTHEMA<br />
© pexels / Rodrigo Souza<br />
MAHLZEIT!<br />
Man kann sich nicht nur beim Sieben-Gänge-Menü<br />
im Drei-Sterne-Restaurant blamieren.<br />
Es reicht schon, wenn man in Italien<br />
zum Spaghetti-Essen einen Löffel benötigt<br />
oder man sich in Thailand das Essen statt<br />
mit Löffel mit der Gabel in den Mund<br />
schaufelt. Was in etwa so stilvoll ist, wie<br />
hierzulande das Messer abzulecken, oder in<br />
Mexiko versucht, Tacos mit Besteck Herr zu<br />
werden. Dazu nimmt man traditionell die<br />
Finger. Mit den Händen zu essen ist auch die<br />
erste Wahl in Indien, der arabischen Welt<br />
und Teilen Afrikas. Aber nur mit der rechten<br />
Hand, die linke gilt als unrein. Schmatzen<br />
und Rülpsen empfindet man vielerorts als<br />
unfein, nicht aber in China. Ein herzhaftes<br />
„Örps“ heißt hier übersetzt so viel wie<br />
„schmeckt super!“ Und wer ein Restchen auf<br />
seinem Teller liegen lässt, signalisiert dem<br />
Koch: es war genug da. Was man im Reich<br />
der Mitte bei Tisch aber keinesfalls schätzt,<br />
ist Naseputzen. Dafür sollte man sich diskret<br />
zurückziehen.<br />
© istockphoto / kuricheva<br />
HOW TO BE POLITE IN GERMANY?<br />
Und was raten ausländische Benimmprofis für<br />
einen Deutschlandtrip? An erster Stelle Pünktlichkeit.<br />
Fünf Uhr meint fünf Uhr, fertig! Häufig zur<br />
Sprache kommt die offenbar typisch deutsche Angewohnheit,<br />
Türen geschlossen zu halten, vor allem<br />
in Büros. Das bedeute aber keineswegs Unaufgeschlossenheit,<br />
nur dass die Deutschen eben gerne<br />
konzentriert arbeiten würden. Besucher dürften<br />
trotzdem gerne anklopfen und eintreten. Im „German<br />
Language and Culture Blog“ auf fluentu.com<br />
haben wir noch ein paar amüsante Knigge-Tipps<br />
gefunden: „Don’t stare at the naked people.“ Man<br />
soll keine Nackten anstarren? Wie kommt das in<br />
ein Kulturblog? Hat mit der Sauna- und Freikörperkultur<br />
zu tun, die man uns im Ausland nachsagt.<br />
„Eat with good wishes“ – also immer schön „Guten<br />
Appetit“ wünschen. Noch was: Man solle sich nicht<br />
über Hausschuhe wundern. Stimmt: Wir Deutschen<br />
lieben Puschen und halten auch gerne welche für<br />
unsere Gäste bereit. Die Japaner aber setzen noch<br />
eins drauf. Sie haben sogar extra Schuhwerk speziell<br />
für den Toilettenbesuch daheim. Und es wäre äußerst<br />
unhöflich, ohne dieses ein stilles Örtchen zu betreten.<br />
Googelt mal „toilet shoes japan“ – ergibt einige<br />
Millionen Treffer, mehr als der Begriff „Hausschuhe“.