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ELMA_Magazin_JuniJuli_2021

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Maren Brunner Ritli<br />

Streetworker bei iSo in Bamberg<br />

Das Worst-Case-Szenario ist für viele<br />

Eltern, dass das eigene Kind abhaut<br />

und sofort auf der Straße landet. Doch<br />

das ist unwahrscheinlich: Nach den<br />

Erfahrungen der beiden Streetworker<br />

kommen die meisten Ausreißer zunächst<br />

auf Sofas von Freunden oder<br />

Bekannten unter. Streetworker sind<br />

immer parteiisch, sie handeln im Sinne<br />

des Jugendlichen und nehmen nur<br />

mit seinem Einverständnis die Eltern<br />

oder jemanden aus dem Hilfssystem<br />

© Rahel Metzner<br />

mit an Bord. In den<br />

meisten Fällen ist<br />

das Ziel bei Ausreißern<br />

die Rückkehr<br />

ins Elternhaus – doch<br />

es gibt Ausnahmen:<br />

„Zum Beispiel, wenn<br />

es zu sexuellen Übergriffen<br />

oder häufiger<br />

Gewalt kommt, sollte man zum Wohle<br />

des Kindes andere Wege finden“, stellt<br />

Ritli klar. Seine Kollegin betont, dass<br />

es auch Wege zwischen „ganz weg“<br />

und „ganz daheim“ gibt. Das Jugendamt<br />

kann einen Erziehungsbeistand<br />

für den Jugendlichen stellen oder eine<br />

sozialpädagogische Familienhilfe beauftragen,<br />

die dazu beitragen kann,<br />

dass schwierige Situationen nicht eskalieren.<br />

Eine Anlaufstelle für Jugendliche, die<br />

in Bayern einzigartig ist, ist die Notschlafstelle<br />

„Sleep In“ in Nürnberg.<br />

RECHT UND SOZIALES<br />

Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren,<br />

die in einer prekären Wohnsituation<br />

oder wohnungslos sind, dürfen<br />

hier übernachten. Im Kontrast zu den<br />

nüchternen Schlafzimmern lädt im<br />

Aufenthaltsraum ein großes Sofa zum<br />

Chillen ein, an der roten Wand dahinter<br />

lächelt ein Buddha – vielleicht als<br />

Symbol für die Möglichkeit, endlich<br />

mal zur Ruhe kommen zu können.<br />

Die meisten, die ins Sleep In kommen,<br />

sind keine klassischen Ausreißer, erklärt<br />

Sozialpädagoge Markus Kawaletz:<br />

„Viele sind schon im Jugendhilfesystem<br />

aufgewachsen und haben<br />

Gewalt, Vernachlässigung oder Missbrauch<br />

erlebt. Werden sie volljährig<br />

oder entlassen sich selbst aus der Jugendhilfe,<br />

dann scheitern sie häufig.“<br />

Oft schlagen sie sich einige Monate bei<br />

Kumpels oder Verwandten durch, bis<br />

es dort kracht und sie dann ins Sleep<br />

In kommen. Sie können dort einfach<br />

85<br />

17.- 27. Juni <strong>2021</strong> in Fürth<br />

Eltern (werden) in Nürnberg<br />

Eltern werden, Eltern sein – was für eine Veränderung<br />

voll schöner Momente und großer Herausforderungen!<br />

Sonntag, 20.6.<br />

Eintritt frei<br />

Kinder- und Familientag<br />

11:00-12:15 h (6-9 Jahre)<br />

Silke Schlichtmann: Mattis und die Sache<br />

mit den Schulklos, 2. Band<br />

13:30-14:00 h und 14:15-14:45 h (4-6 Jahre)<br />

Vorlesespaß<br />

Unsere Videoclips geben Ihnen hilfreiche Tipps für diese spannende Zeit –<br />

ganz egal, ob es um finanzielle Leistungen, nötige Behördengänge,<br />

Kinderbetreuung, Treffpunkte für junge Eltern geht oder darum, auch in<br />

schwierigen Situationen Rat und Hilfe zu finden.<br />

Hier geht es zu denVideoclips!<br />

www.nuernberg.de/internet/buendnis_fuer_familie/elternvideo.html<br />

Mit freundlicher Unterstützung:<br />

15:00-15:45 h (6-10 Jahre)<br />

Kinder philosophieren<br />

mit Cornelia Bley-Rediger<br />

Veranstaltungsort: Kulturforum Fürth<br />

Würzburger Str. 2, 90762 Fürth, kulturforum-fuerth.de<br />

Änderungen vorbehalten, aktuelle Informationen unter:<br />

fuerth.de/LESEN<br />

facebook.com/lesenfuerth<br />

Veranstalter: Kulturamt der Stadt Fürth,<br />

Tel. (0911) 974-1688, LESEN@fuerth.de

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