VKD-Praxisberichte 2019

DER KAMPF UMS PERSONAL
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DER KAMPF UMS PERSONAL
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Es gibt nicht die eine Lösung
Der Fachkräftemangel ist eine komplexe strategische
Herausforderung für das Management der Krankenhäuser,
Rehakliniken und Einrichtungen der Altenpflege
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Pflegenotstand in deutschen
Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen
und Pflegeheimen. Dieses
Problem hat es bis in den
aktuellen Koalitionsvertrag
der Regierungsparteien
geschafft. Der Verband
der Krankenhausdirektoren
Deutschlands weist seit Jahren
immer wieder auf den
sich stetig verschärfenden
Fachkräftemangel in Pflege
und Medizin der stationären
Gesundheitsversorgung hin.
Die Geschäftsführungen sehen
tagtäglich in ihren Häusern,
was es bedeutet, wenn
oft nur noch mit größter
Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter
die Lücken kompensiert
werden können, die immer wieder neu
durch Krankheit, Fluktuation, anwachsende
Patientenzahlen und insbesondere politische
Entscheidungen, die u.a. über die Jahre auch
zu den enorm zugenommenen Dokumentationspflichten
geführt haben, gerissen werden.
Hinzu kommt der demografische Faktor, der
sowohl Patienten als auch Mitarbeitet betrifft.
Immer wieder finden sich in den Medien Berichte
über katastrophale Zustände in Krankenhäusern.
Pflegende und Ärzte beklagen massive und dauerhafte
Überlastung. Das liest man als Geschäftsführer
eines Krankenhauses auch dann nicht gern, wenn
es nicht um die eigene Einrichtung geht, in der die
Situation solchen Berichten vielleicht weniger oder
vielleicht nur von Zeit zu Zeit entspricht.
Einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung
Roland-Berger zufolge, für die Vorstände und Geschäftsführer
der 400 größten deutschen Krankenhäuser
befragt wurden, ist deren größte Sorge der
Autor
Foto: VKD
Dr. Jens-Uwe Schreck
Geschäftsführer des Verbandes der
Krankenhausdirektoren Deutschlands
(VKD)
sich verschärfende Fachkräftemangel.
Wären die Manager
kleinerer Häuser ebenfalls gefragt
worden, würde das Bild
nicht nennenswert anders,
vielleicht sogar dramatischer
aussehen. In der Pflege, so
konstatiert die Studie, fehlten
deutschlandweit rund
20.000 qualifizierte Kräfte. Im
vorigen Jahr haben allerdings
nur 11.000 Fachkräfte dieser
Berufsgruppe eine Arbeitsstelle
gesucht. Ein leergefegter
Arbeitsmarkt trifft auf stetig
wachsende Anforderungen.
Solche Aussagen kontrastieren
natürlich mit denen der
Krankenkassen, die meinen, es
gebe im Vergleich mit anderen
europäischen Ländern – gern genanntes Beispiel ist
inzwischen Dänemark – viel zu viele Fachkräfte in
Medizin und Pflege. Man müsse nur die Strukturen
ändern, zentralisieren, die Zahl der Krankenhäuser
und Klinikbetten erheblich verringern, weniger
operieren, dann würde es das Fachkräfteproblem
gar nicht geben.
Fakt ist, dass in den letzten Jahren die Zahl der Fachkräfte
in Medizin und Pflege tatsächlich angestiegen
ist. In Deutschland arbeiten so viele Ärzte wie
noch nie, wie die aktuelle Statistik der Bundesärztekammer
für 2018 dokumentiert. Sie schlägt aber
dennoch Alarm und warnt vor Engpässen. Wie der
damalige Präsident der Bundesärztekammer, Prof.
Frank Ulrich Montgomery, erklärte, sei der Zuwachs
von 1,9 Prozent auf 392.402 Ärzte nicht ausreichend
für den künftigen Versorgungsbedarf.
Der Mangel besteht fort und verschärft sich ständig.
Das hat natürlich nicht nur, aber durchaus auch
strukturelle Gründe.
VKD-PRAXISBERICHTE 2019 | KAMPF UMS PERSONAL - PATIENTENSICHERHEIT 16 17
VKD-PRAXISBERICHTE 2019 | KAMPF UMS PERSONAL - PATIENTENSICHERHEIT