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VKD-Praxisberichte 2019

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ENTSCHEIDERFABRIK<br />

ENTSCHEIDERFABRIK<br />

Foto: Digital Boardroom Team<br />

Projekt 3<br />

Die Komponenten für die<br />

Digitalisierung in der Pathologie<br />

(Abb. 1)<br />

Digitalisierung der Pathologie<br />

Im digitalen Konferenzraum<br />

Es müssen unterschiedliche Systeme konventioneller wie auch<br />

digitaler Art miteinander verbunden werden<br />

ten von „Big Data“ (gerade in Kliniken sind Volumen,<br />

Geschwindigkeit und Vielfalt von Daten extrem<br />

hoch) und im Zuge der Digitalisierung sind knackige<br />

und effiziente Managementsysteme gefragt.<br />

Die erwähnte Vielfalt der Daten spiegelt auch die<br />

Vielfalt der Entscheider mit ihren unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten und Bewertungskriterien in den<br />

Kliniken wieder. In einem Klinikum, wie dem Bonner<br />

Universitätsklinikum, sind hier neben den kaufmännischen<br />

Entscheidern besonders die Fachbereiche,<br />

das heißt die Klinik- und Institutsleitungen sowie<br />

die Pflegedienstleitung, in den Konferenzen und<br />

Meetings damit befasst, das gesamte Unternehmen<br />

optimal, zielgerichtet und zukunftsorientiert<br />

zu steuern.<br />

Damit scheint gerade im Bereich der Kliniken die<br />

von der Industrie erhobene Forderung, vom statischen<br />

Zustand des bisher gelebten Berichtswesens<br />

mithilfe moderner Analyse- und Simulationswerkzeuge<br />

zu einem agilen und interaktiven Entscheidungscockpit<br />

zu kommen, noch deutlich stärker<br />

nachvollziehbar.<br />

In einem Pilot-Projekt wird aktuell unter Berücksichtigung<br />

der Daten-Vielfalt und der Besonderheiten<br />

im Klinikums-Umfeld beleuchtet, welche Fragestellungen<br />

(zum Beispiel auf Basis von Daten-Korrelationen)<br />

mit welchen Werkzeugen agil beantwortet<br />

werden können. Es wird auch erwartet, dass die<br />

neuen Möglichkeiten von den Entscheidern genutzt<br />

werden, um innerhalb der Sitzungen neue,<br />

weitreichendere analytische und hypothetische<br />

Überlegungen ad hoc zu verproben. Auch dieser<br />

Aspekt soll im Projekt besonders berücksichtigt<br />

werden.<br />

Digital Boardroom Team<br />

Die Digitalisierung in der Pathologie steht in<br />

Deutschland – im Vergleich zu anderen europäischen<br />

Ländern - noch am Anfang. An vielen pathologischen<br />

Instituten wächst aber der Druck,<br />

bei steigenden Fallzahlen und somit höherem<br />

Probenaufkommen, diese mit hoher Qualität<br />

und geringer Fehlerrate zu bearbeiten, und die<br />

Zeit bis zur Befunderstellung möglichst kurz zu<br />

halten.<br />

Die Anwendung digitaler Verfahren wirft sowohl<br />

technische wie rechtliche Fragen auf und bedingt<br />

eine Umstrukturierung des Arbeitsablaufes und<br />

eine Optimierung der Arbeitsprozesse. Es können<br />

nicht alle Arbeitsschritte automatisiert werden, somit<br />

sind Medienbrüche im Workflow (konventionell<br />

/ digital) noch nicht vermeidbar, sollten aber minimiert<br />

werden.<br />

In Abb. 1 sind schematisch die Komponenten für<br />

die Digitalisierung in der Pathologie dargestellt.<br />

Dabei müssen unterschiedliche Systeme konventioneller<br />

wie auch digitaler Art miteinander verbunden<br />

werden. Dies lässt sich in diesem komplexen<br />

Umfeld nur durch Mindestanforderungen an die<br />

Systeme und Hersteller und durch Standardisierung<br />

sowie Interoperabilität umsetzen.<br />

Dafür müssen in jeder Klinik diverse Voraussetzungen<br />

geschaffen werden, wie z. B.:<br />

1. Einführung eines Pathologie-Informationssystems<br />

zur Verwaltung der Patientendaten,<br />

Proben und Objektträger sowie Erstellung der<br />

Befunde<br />

2. Digitalisierung der Objektträger über einen<br />

eindeutigen Barcode durch hoch performante<br />

Präparate-Scanner<br />

3. Einführung von digitalen Arbeitsplätzen für virtuelle<br />

Mikroskope mit Schnittstelle zum Pathologie-Informationssystem<br />

4. Archivierung der digitalen Objektträger für<br />

mindestens zehn Jahre unter Berücksichtigung<br />

der extrem hohen Bildmengen und möglicher<br />

Kompressionen<br />

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