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HOTELTEST_MADRID<br />
Barceló Emperatriz<br />
VEILCHEN FÜR DIE KAISERIN<br />
INNERE WERTE Von außen eher unscheinbar, verfügt das<br />
Emperatriz über ein „kaiserliches“ Inneres<br />
TEST-<br />
HIGHLIGHT<br />
Die faszinierenden<br />
Werke der Fotokünstlerin<br />
Romina Resia,<br />
die das feminine Flair<br />
des Hotels unterstreichen.<br />
Lage | im Botschaftsviertel<br />
Salamanca mit seinen<br />
prachtvollen Boulevards,<br />
Restaurants und Stores<br />
Kategorie | 5*, Mitglied der<br />
spanischen Barceló-Gruppe,<br />
die sich bis heute in Familienbesitz<br />
befindet<br />
Architektur | frühe 50er-Jahre,<br />
zeitgemäß aufgeppt<br />
Zimmer & Suiten | insgesamt<br />
144 in 11 Kategorien, davon<br />
2 Suiten (19–85 m 2 )<br />
CCircle-Tipp | die<br />
Emperatriz- oder Napoleon-<br />
Suite mit großer Terrasse<br />
Stil & Ambiente | modern<br />
und erfrischend mit reizvollen<br />
Farbtupfern und sehenswerten<br />
Kunstfotos<br />
Facilities | Restaurant „Bibo“,<br />
Frühstücks-Lounge, 2 Bars,<br />
Rooftop-Pool im Freien,<br />
Bibliothek mit Kamin,<br />
Veranstaltungsraum,<br />
Fitnessraum<br />
Spa | kein Spa vorhanden<br />
Service | sehr freundlich und<br />
aufmerksam<br />
Kontakt & Info | Calle de Lopez<br />
De Hoyos 4, Madrid,<br />
T. +34 913 422 490<br />
www.barcelo.com<br />
UNSER RATING 76 Punkte<br />
Details auf ccircle.cc<br />
Warum Veilchenbonbons auf dem<br />
Zimmer? Hübsch verpackt, sind<br />
sie ja ein beliebtes Mitbringsel<br />
aus dem Madrider Traditionsgeschäft<br />
„La Violetta“. Im<br />
Barceló Emperatriz haben die<br />
violetten Zuckerblümchen jedoch eher mit dem<br />
Hotelnamen zu tun: „Kaiserin“. Gemeint ist Eugénie<br />
de Montijo, einzige spanische Monarchin Frankreichs<br />
sowie stil- und modebewusste Gemahlin von<br />
Napoleon III. Und deren Lieblingsblumen waren<br />
eben Veilchen, die sogar ihre Roben zierten.<br />
Hingucker, die allerdings nur bedingt von ihrem<br />
weißen Dekolleté und der roten Haarpracht<br />
ablenkten. Kein Wunder also, dass die drei Farben<br />
als gekonnt platzierte Farbkleckse im ganzen Hotel<br />
zu finden sind. Sei es als lila Sessel oder orangerote<br />
Sofas. Im Bad dominiert hingegen Weiß, aufgehübscht<br />
durch bunte Waschgel- und Handlotion-Spender auf<br />
gemasertem Neolith. Die Wandverkleidung sieht wie<br />
Marmor aus. Ist es aber nicht. Denn Neolith, so wird<br />
es mir erklärt, hat den Vorteil, dass es sich nahtlos<br />
einbauen und leicht reinigen lässt.<br />
Man staunt über die vielen bemerkenswerten<br />
Details, die sich hinter der unspektakulären 50er-<br />
Jahre-Fassade verbergen. Was von unten verborgen<br />
bleibt, ist der gläserne Aufbau auf dem Dach. Im<br />
Inneren des Hauses unübersehbar sind jedoch die<br />
vielen faszinierenden Werke der Fotokünstlerin<br />
Romina Resia. Ein Teil des Hotels war bei meinem<br />
Besuch coronabedingt geschlossen, sodass ich leider<br />
nicht alle bewundern konnte.<br />
Die feminine Ausstrahlung des Barceló Emperatriz<br />
nimmt man als Frau wahrscheinlich intensiver<br />
wahr. Oder besser gesagt: Man erlebt sie intensiver.<br />
Beispielweise in der bequemen Loungegruppe im<br />
Empfangsbereich. Hier sitzt man nicht wie<br />
anderswo auf dem Präsentierteller.<br />
Den Überblick behält man trotzdem dank<br />
transparenter Raumteiler. Nicht zuletzt lässt<br />
sich auch das Geschehen an der „Bar Eugenie“<br />
betrachten. Sie liegt eine Stufe tiefer, sodass man<br />
vom Sessel aus auf die Gäste am Tresen blickt,<br />
ohne selbst bemerkt zu werden.<br />
Auch diverse Annehmlichkeiten auf dem Zimmer<br />
bringen Freude: die Kleiderstange für lange Gewänder<br />
beispielsweise oder das gut ausgeleuchtete Bad,<br />
der Profi-Föhn, das Bügeleisen samt Brett oder die<br />
Lichtschaltung, für die man nicht IT studiert haben<br />
muss. Was ja erfahrungsgemäß in coolen Hotels aus<br />
diesem Jahrtausend mitunter angebracht wäre …<br />
Beim Kofferpacken Notwendiges vergessen?<br />
Make-up-Entferner, Deo, Tampons oder Strumpfhose?<br />
Der Concierge hat’s. Könnte man natürlich auch<br />
in Salamanca kaufen, denn das Hotel liegt mitten<br />
im Botschaftsviertel, und die zahlreichen chicen<br />
Boutiquen sind nur ein paar Gehminuten entfernt.<br />
TEXT: KIKI BARON<br />
PERFEKT FÜR …<br />
ein Shoppingweekend mit den Freundinnen<br />
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